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Fachinformation zu Palexia® 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen:Grünenthal Pharma AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Tapentadol.
Hilfsstoffe
20 mg/ml: Zitronensäure, Propylenglykol, Natriumhydroxid, Natriumbenzoat (E211); Aromatica: Himbeeraroma, Excipiens ad solutionem.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen ist ein gemischtes Analgetikum, µ-Opioidrezeptor-Agonist und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer, indiziert bei Kindern ab 2 Jahren mit einem Körpergewicht über 16 kg und bei Erwachsenen zur Behandlung von mittelstarken bis starken akuten Schmerzen bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen bei Kindern ist auf die Anwendung im Krankenhaus beschränkt, wo geeignete Geräte zur Unterstützung der Atmung verfügbar sind.
Wie bei den meisten zentral wirksamen Analgetika sollte die Dosierung individuell dem Schweregrad der zu behandelnden Schmerzen, der bisherigen Erfahrung mit ähnlichen Arzneimitteln und der Möglichkeit, den Patienten zu überwachen, angepasst werden.
Erwachsene
Therapiebeginn mit 50 mg Tapentadol als Lösung zum Einnehmen, alle 4 bis 6 Stunden. Höhere Dosen können je nach Schmerzintensität und der bisherigen Schmerztherapie notwendig sein. Am ersten Tag kann eine zweite Dosis bereits 1 Stunde nach der ersten Dosis eingenommen werden, sofern keine ausreichende Wirkung eingetreten ist. Die Dosis sollte so angepasst werden, dass sie möglichst verträglich bleibt und gleichzeitig die Analgesie aufrechterhalten werden kann.
Eine Initialdosis von mehr als 700 mg Tapentadol am ersten Tag und eine Erhaltungsdosis von mehr als 600 mg Tapentadol täglich wurden nicht untersucht und werden daher nicht empfohlen.
Berechnungstabelle für Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen:

Verordnete Einzeldosis Tapentadol

Einzunehmendes Volumen (ml)

25 mg

1,25 ml

50 mg

2,5 ml

75 mg

3,75 ml

100 mg

5 ml

Therapiedauer
Soll die Behandlung mit Tapentadol fortgesetzt werden, so müssen, wie bei allen symptomatischen Behandlungen, Zustand und Symptome des Patienten regelmässig beurteilt werden, um die Dosis optimal anpassen zu können.
Ende der Behandlung
Entzugssymptome können bei abrupter Beendigung der Therapie mit Tapentadol auftreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn ein Patient keine Tapentadoltherapie mehr benötigt, wird eine stufenweise Dosisreduktion empfohlen, um allfällige Entzugssymptome zu verhindern.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion sollte Palexia Lösung zum Einnehmen vorsichtig angewendet und die Behandlung initial mit 25 mg Tapentadol als Lösung zum Einnehmen begonnen werden. Das Intervall zwischen den Dosen sollte 8 Stunden nicht unterschreiten (maximal 3 Dosen in 24 Stunden). Die weitere Behandlung sollte möglichst verträglich sein und zugleich die Analgesie aufrechterhalten. Hierzu kann das Dosierungsintervall entweder verkürzt oder verlängert werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Palexia wurde an Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Daher sollte Tapentadol dieser Patientengruppe nicht verabreicht werden (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leicht oder mässig eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion wurden mit Palexia Lösung zum Einnehmen keine kontrollierten Wirksamkeitsstudien durchgeführt. Daher wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Im Allgemeinen ist eine Dosisanpassung bei älteren Patienten nicht erforderlich. Da bei älteren Patienten jedoch eher eine eingeschränkte Nieren- oder Leberfunktion vorliegt, sollte die Dosis vorsichtig gewählt werden (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Die empfohlene Dosis für Kinder und Jugendliche hängt vom Alter und dem Körpergewicht ab.
Für Kinder und Jugendliche von 2 Jahren bis unter 18 Jahren beträgt die empfohlene Einzeldosis 1,25 mg pro kg Körpergewicht alle 4 Stunden.
Die maximale Dosis pro Tag beträgt 7,5 mg pro kg Körpergewicht (≙ 6 x Einzeldosis).
Die maximale Dosis für Kinder und Jugendliche mit einem hohen BMI (Body-Mass-Index) sollte die maximale Dosis für ein Körpergewicht beim 97,5 Perzentil für das angegebene Alter nicht überschreiten.
Dosisreduktionen können im Laufe der Zeit berücksichtigt werden, wenn die akuten Schmerzen abnehmen.
Tabelle: Dosierungsempfehlung für Kinder mit einem Körpergewicht von mehr als 16 kg (Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen):

2 Jahre bis unter 18 Jahre.
Körpergewicht von mehr als 16 kg

1.25 mg/kg alle 4 Stunden

Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen → (Dosierung mit 5 ml Dosierpipette)

kg (Körpergewicht)

ml (Dosiervolumen)

kg (Körpergewicht)

ml (Dosiervolumen)

16.1 - 17.5

1.0

49.6 - 51.1

3.1

17.6 - 19.1

1.1

51.2 - 52.7

3.2

19.2 - 20.7

1.2

52.8 - 54.3

3.3

20.8 - 22.3

1.3

54.4 - 55.9

3.4

22.4 - 23.9

1.4

56.0 - 57.5

3.5

24.0 -25.5

1.5

57.6 - 59.1

3.6

25.6 -27.1

1.6

59.2 - 60.7

3.7

27.2 -28.7

1.7

60.8 - 62.3

3.8

28.8 - 30.3

1.8

62.4 - 63.9

3.9

30.4 - 31.9

1.9

64.0 - 65.5

4.0

32.0 - 33.5

2.0

65.6 - 67.1

4.1

33.6 - 35.1

2.1

67.2 - 68.7

4.2

35.2 - 36.7

2.2

68.8 - 70.3

4.3

36.8 - 38.3

2.3

70.4 - 71.9

4.4

38.4 - 39.9

2.4

72.0 - 73.5

4.5

40.0 - 41.5

2.5

73.6 - 75.1

4.6

41.6 - 43.1

2.6

75.2 - 76.7

4.7

43.2 - 44.7

2.7

76.8 - 78.3

4.8

44.8 - 46.3

2.8

78.4 - 79.9

4.9

46.4 - 47.9

2.9

≥80.0

5.0

48.0 - 49.5

3.0

Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen wird wegen der hohen Konzentration von Tapentadol für Kinder mit einem Körpergewicht von 16 kg oder weniger nicht empfohlen. Für diese Patienten steht Palexia 4 mg/ml Lösung zur Verfügung.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Palexia Lösung zum Einnehmen bei Kindern unter 2 Jahren sind noch nicht nachgewiesen. Die derzeit verfügbaren Daten sind unter «Eigenschaften/Wirkungen» und «Pharmakokinetik» beschrieben. Jedoch kann keine Dosierungsempfehlung für Kinder unter 2 Jahren gegeben werden.
Dauer der Behandlung
Die Lösung zum Einnehmen ist zur Anwendung bei akuten Schmerzsituationen vorgesehen. Wie bei allen symptomatischen Behandlungen muss die Fortsetzung der Anwendung von Tapentadol kontinuierlich überprüft werden.
Bei Kindern darf die Behandlungsdauer 3 Tage nicht überschreiten, da Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit für eine längere Behandlung noch nicht verfügbar sind.
Abbruch der Behandlung
Entzugssymptome können nach einem abrupten Absetzen der Behandlung mit Tapentadol auftreten (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Wenn ein Patient die Behandlung mit Tapentadol nicht länger benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugssymptome zu vermeiden.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Nierenfunktionsstörungen nicht untersucht, daher wird die Verwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», und «Pharmakokinetik»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Leberfunktionsstörungen nicht untersucht, daher wird die Verwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen», und «Pharmakokinetik»).
Art der Anwendung
Palexia Lösung zum Einnehmen ist zur oralen Anwendung bestimmt. Palexia Lösung zum Einnehmen kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Palexia Lösung kann entweder unverdünnt oder mit Wasser oder anderen nicht-alkoholischen Flüssigkeiten eingenommen werden. Es wird empfohlen, die in der Packung liegende Dosierpipette für die genaue Abmessung der erforderlichen Menge zu verwenden. Anweisungen zum Öffnen der Flasche siehe Rubrik «Sonstige Hinweise».
Palexia Lösung zum Einnehmen kann auch über eine Nasensonde aus Polyurethan, Silikon oder Polyvinylchlorid verabreicht werden, diese Materialien wurden getestet und zeigten keine Wechselwirkungen mit Tapentadol oder einen Abbau von Tapentadol).

Kontraindikationen

Palexia ist kontraindiziert
·bei Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Tapentadol oder einen sonstigen Bestandteil (siehe Rubrik «Zusammensetzung»)
·in Situationen, in denen Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus kontraindiziert sind, wie z.B. bei Patienten mit ausgeprägter Atemdepression (in nicht überwachten Situationen oder bei fehlender Reanimationsausrüstung) und bei Patienten mit akutem oder starkem Bronchialasthma oder Hyperkapnie
·bei Patienten mit bestehendem oder Verdacht auf paralytischen Ileus
·bei Patienten mit akuter Intoxikation durch Alkohol, Schlafmittel (Hypnotika), zentral wirksamen Analgetika oder psychotropen Substanzen (siehe Rubrik «Interaktionen»)
·bei Patienten, die MAO-Hemmer erhalten, oder in den letzten 14 Tagen eingenommen haben (siehe Rubrik «Interaktionen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Missbrauchspotenzial
Palexia weist wie andere Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus ein Missbrauchspotenzial auf. Dies sollte bei der Verschreibung oder bei der Abgabe von Palexia in Situationen, in denen Bedenken hinsichtlich einer erhöhten Missbrauchs-, Sucht- oder Ablenkungsgefahr bestehen, berücksichtigt werden.
Alle Patienten, die Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus erhalten, sollten sorgfältig auf Anzeichen für Missbrauch oder Abhängigkeit überwacht werden.
Atemdepression
Bei hoher Dosierung oder bei Patienten, die empfindlich auf µ-Opioidrezeptor-Agonisten reagieren, kann Palexia zu einer dosisabhängigen Atemdepression führen. Aus diesem Grund sollte Palexia bei Patienten mit eingeschränkter respiratorischer Funktion mit Vorsicht verabreicht werden. Alternativ sollten Nicht-µ-Opioidrezeptor-Agonisten in Erwägung gezogen werden und Palexia sollte bei diesen Patienten nur unter sorgfältiger medizinischer Überwachung in der niedrigsten effektiven Dosierung angewendet werden. Eine eintretende Atemdepression ist wie jede andere durch µ-Opioidrezeptor-Agonisten induzierte Atemdepression zu behandeln (siehe Rubrik «Überdosierung»).
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.
Schädelverletzungen und erhöhter intrakranieller Druck
Palexia sollte – wie andere Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus – nicht bei Patienten angewendet werden, die besonders empfindlich gegenüber den intrakraniellen Einflüssen einer Kohlendioxid-Retention sind, wie beispielsweise Patienten mit erhöhtem intrakraniellen Druck, herabgesetztem Bewusstsein oder Koma. Analgetika mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus können bei Patienten mit Schädelverletzung den klinischen Verlauf verschleiern. Palexia sollte bei Patienten mit Schädelverletzungen und Hirntumoren äusserst vorsichtig angewendet werden.
Krampfanfälle
Palexia wurde bei Patienten mit Anfallsleiden nicht systematisch untersucht. Derartige Patienten wurden von den klinischen Prüfungen ausgeschlossen. Palexia sollte jedoch – wie andere Analgetika mit µ-opioidagonistischer Wirkung – bei Patienten mit einem Anfallsleiden in der Vorgeschichte oder einer Erkrankung, die mit einem erhöhten Anfallsrisiko einhergeht, mit Vorsicht verordnet werden.
Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, kann Tapentadol das Risiko von Krampanfällen erhöhen (siehe «Interaktionen»).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit starker Einschränkung der Nierenfunktion wurden mit Palexia keine kontrollierten Wirksamkeitsstudien durchgeführt. Daher wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Eingeschränkte Leberfunktion
Eine Studie über Palexia bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zeigte höhere Serumkonzentrationen als bei Patienten mit normaler Leberfunktion. Palexia sollte bei Patienten mit mässig eingeschränkter Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und «Pharmakokinetik»).
Palexia wurde an Patienten mit starker Einschränkung der Leberfunktion nicht untersucht. Aus diesem Grund wird eine Anwendung in dieser Patientengruppe nicht empfohlen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und «Pharmakokinetik»).
Anwendung bei Pankreas- und Gallenwegserkrankungen
Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus können zu Spasmen des Sphinkter Oddi führen. Palexia sollte bei Patienten mit Gallenwegserkrankung, einschliesslich akuter Pankreatitis, mit Vorsicht angewendet werden.
In Einzelfällen wurde im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tapentadol in Kombination mit anderen serotoninergen Arzneimitteln wie z.B. selektiven Serotonin-Reuptake-Inhibitoren (SSRIs) über ein Serotonin-Syndrom berichtet (siehe Rubrik «Interaktionen»).
Kinder und Jugendliche
Die oben genannten besonderen Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen gelten auch für Kinder und Jugendliche, mit folgenden zusätzlichen Hinweisen:
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde nicht bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion untersucht und die Anwendung wird daher bei diesen nicht empfohlen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung» und «Pharmakokinetik»).
Die Anwendung von Palexia Lösung zum Einnehmen wird bei Kindern unter 2 Jahren nicht empfohlen (siehe Rubrik «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten»).
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen wird bei Kindern mit einem Körpergewicht von 16 kg oder weniger nicht empfohlen (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit Adipositas nicht systematisch untersucht, daher sollten adipöse pädiatrische Patienten umfassend überwacht werden und die altersabhängige empfohlene Höchstdosis sollte nicht überschritten werden.
Palexia Lösung zum Einnehmen ist zur Anwendung bei akuten Schmerzen vorgesehen und wurde daher bei Kurzzeitbehandlung untersucht. Somit sind keine Langzeitdaten zur Sicherheit der Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (z.B. hinsichtlich Wachstum oder Entwicklung) verfügbar.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält Propylenglykol, Natriumbenzoat und Natrium
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält 10 mg Propylenglykol pro 5 ml Lösung (maximale Einzeldosis), was 2,0 mg/ml entspricht.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält 5.9 mg Natriumbenzoat pro 5 ml Lösung (maximale Einzeldosis), was 1.18 mg/ml entspricht.
Palexia 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro maximaler Einzeldosis, d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Palexia ist bei Patienten, die Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) erhalten oder in den letzten 14 Tagen erhalten haben, aufgrund der potenziell additiven Wirkung auf den Noradrenalinspiegel kontraindiziert, da es zu unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen kommen kann (siehe Rubrik «Kontraindikationen»).
Bei Patienten, die andere Analgetika mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus, Allgemeinanästhetika, Phenothiazine, sonstige Beruhigungsmittel, Sedativa, Hypnotika oder andere ZNS-Depressiva (einschliesslich Alkohol und illegale Drogen) einnehmen, kann es zusammen mit Palexia zu einer additiven ZNS-Depression kommen, dies kann eine Überwachung notwendig machen. Werden diese Arzneimittel in Kombination mit Palexia verabreicht, können Wechselwirkungen in Form von Atemdepression, Blutdruckabfall, tiefer Sedierung oder Koma auftreten. Falls eine kombinierte Therapie in Betracht gezogen wird, sollte eine Reduktion der Dosis einer oder beider Substanzen erwogen werden.
Palexia kann Krampfanfälle auslösen und das krampfauslösende Potenzial von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Neuroleptika und anderen, die Krampfschwelle herabsetzenden Arzneimitteln erhöhen.
Nach Markteinführung wurde bei erwachsenen Patienten in Einzelfällen im zeitlichen Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tapentadol in Kombination mit serotoninergen Arzneimitteln wie z.B. selektiven Serotonin Reuptake Inhibitoren (SSRIs), Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs) und trizyklischen Antidepressiva über ein Serotonin Syndrom berichtet. . Ein Serotoninsyndrom ist wahrscheinlich, wenn eines der folgenden Symptome oder eine der folgenden Symptomgruppen beobachtet werden kann:
·Spontaner Klonus
·Induzierbarer oder okulärer Klonus mit Agitation oder Diaphorese
·Tremor und Hyperreflexie
·Muskuläre Hypertonie und Körpertemperatur >38 °C und induzierbarer oder okulärer Klonus.
Das Absetzen der serotoninergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung. Gegenmassnahmen richten sich nach Art und Schwere der Symptome.
Es gibt zur gleichzeitigen Verwendung von Palexia mit gemischten µ Opioid Agonisten/Antagonisten (wie Nalbuphine) oder partiellen µ Opioid Agonisten wie Buprenorphin keine klinischen Daten. Wie mit reinen µ Opioid Agonisten kann die analgetische Wirkung der µ Opioid Komponente von Palexia theoretisch unter diesen Umständen reduziert sein. Deshalb ist bei der Kombination von Palexia mit diesen Arzneimitteln Vorsicht geboten.
Die Elimination von Tapentadol läuft hauptsächlich über die Konjugation mit Glucuronsäure, die über Uridin-Diphosphat-Transferase (UGT) und dabei vor allem über die Isoformen UGT1A6, UGT1A9 und UGT2B7 vermittelt wird. Daher kann eine gleichzeitige Anwendung von starken Inhibitoren dieser Isoenzyme (z.B. Ketoconazol, Fluconazol und Meclofenaminsäure) zu einer erhöhten systemischen Exposition von Tapentadol führen (siehe Rubrik «Pharmakokinetik»).
Aufgrund der vorrangigen Elimination über die Konjugation mit Glucuronsäure, ist das Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen bei Erwachsenen gering.
Zusätzlich wurde in vitro festgestellt, dass Tapentadol keines der wesentlichen CYP-Enzyme, einschliesslich CYP3A4, induziert oder hemmt.
Bei Patienten unter Tapentadol Behandlung ist zu Beginn oder am Ende einer Behandlung mit starken enzyminduzierenden Präparaten wie z.B. Rifampizin, Phenobarbital, Johanniskraut (Hypericum perforatum) Vorsicht geboten, da diese zu einer verminderten Wirksamkeit oder zu vermehrten Nebenwirkungen führen können.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund der vorrangigen Elimination über die Konjugation mit Glucuronsäure, ist das Potenzial für Arzneimittelwechselwirkungen bei Kindern im Alter von mehr als 5 Monaten gering (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren.
In Tierversuchen konnte keine teratogene Wirkung nachgewiesen werden. Es wurden jedoch Auswirkungen auf die embryo-fötale und postnatale Entwicklung als Folge einer mütterlichen Toxizität beobachtet (siehe Rubrik «Präklinische Daten»). Palexia darf nicht während der Schwangerschaft verwendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Die längerfristige Anwendung von Opioiden während der Schwangerschaft exponiert auch den Fötus. In der Folge kann das Neugeborene ein Neonatales Entzugssyndrom (Neonatal Opioid Withdrawal Syndrome NOWS) entwickeln.
Wehen und Entbindung
Der Einfluss von Tapentadol auf Wehen und Entbindung beim Menschen ist unbekannt. Die Anwendung von Palexia bei Frauen während und unmittelbar vor den Wehen und der Entbindung wird nicht empfohlen. Aufgrund des µ-Opioidrezeptor-Agonismus von Tapentadol, sollten Neugeborene, deren Mütter Tapentadol eingenommen haben, hinsichtlich einer Atemdepression überwacht werden.
Stillzeit
Es gibt ungenügende/begrenzte Information über die Ausscheidung von Tapentadol in die menschliche oder tierische Muttermilch. Physikochemische und pharmakodynamische/toxikologische Daten weisen darauf hin, dass Tapentadol in die Muttermilch ausgeschieden wird (siehe Rubrik «Präklinische Daten»), und eine Gefahr für das gestillte Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Palexia sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Palexia kann – wie alle Arzneimittel mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus – grössere Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen aufgrund seines nachteiligen Einflusses auf das Zentralnervensystem haben (siehe Rubrik «Unerwünschte Wirkungen»). Dies ist vor allem zu Beginn der Behandlung, bei Dosisänderung sowie in Verbindung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln zu erwarten (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Patienten sollten darauf achten, ob Fahren und das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.

Unerwünschte Wirkungen

Die Nebenwirkungen, die bei Erwachsenen in placebokontrollierten Studien mit Palexia auftraten, waren vorwiegend von geringem bis mässigem Schweregrad. Die häufigsten Nebenwirkungen betrafen den Gastrointestinaltrakt mit Übelkeit (27.9%), Erbrechen (16.5%), und das zentrale Nervensystem mit Somnolenz (13.0%), Schwindel (21.1%) und Kopfschmerzen (10.2%).
Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen sind Sedierung, Atemdepression und allergische Reaktionen.
Die nachfolgend aufgeführten Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien bei Erwachsenen mit einer anderen schnell freisetzenden Formulierung von Tapentadol (Palexia Filmtabletten) und nach Markteinführung von Palexia bei Erwachsenen beobachtet. Sie sind nach Organsystem und Häufigkeit aufgelistet.
Die Häufigkeiten werden definiert als «sehr häufig» (≥1/10) «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000) «nicht bekannt» (anhand der zur Verfügung stehenden Daten nicht zu beurteilen)

Erkrankungen des Immunsystems

Selten:

Überempfindlichkeit.

Selten:

Angioödem*, Anaphylaxie und anaphylaktischer Schock*.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Häufig:

Appetitverlust.

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig:

Angst, Verwirrtheit, Halluzinationen

Schlafstörungen, abnormale Träume.

Gelegentlich:

Depressive Verstimmung, Desorientiertheit, Agitation, Nervosität, Unruhezustände, euphorische Stimmung.

Selten:

Denkstörungen.

Nicht bekannt

Delirium**.

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:

Schwindel (21.1%), Somnolenz (13.0%), Kopfschmerzen (10.2%).

Häufig:

Tremor.

Gelegentlich:

Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisverlust, Präsynkope, Sedierung, Ataxie, Dysarthrie, Hypoästhesie, Parästhesie, unwillkürliche Muskelkontraktionen.

Selten:

Krampfanfälle, Herabgesetztes Bewusstsein, Koordinationsstörungen.

Augenerkrankungen

Gelegentlich:

Sehstörungen.

Herzerkrankungen

Gelegentlich:

Erhöhte Herzfrequenz, Herzklopfen.

Selten:

Erniedrigte Herzfrequenz.

Gefässerkrankungen

Häufig:

Erröten.

Gelegentlich:

Blutdruckabfall.

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Gelegentlich:

Atemdepression, verminderte Sauerstoffsättigung, Dyspnoe.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:

Übelkeit (27.9%), Erbrechen (16.5%).

Häufig:

Obstipation, Diarrhö, Verdauungsstörungen (Dyspepsie), Mundtrockenheit.

Gelegentlich:

Bauchbeschwerden.

Selten:

Gestörte Magenentleerung.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Häufig:

Juckreiz (Pruritus), vermehrtes Schwitzen (Hyperhidrose), Hautausschlag.

Gelegentlich:

Nesselsucht (Urtikaria).

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankunge

Häufig:

Muskelspasmen.

Gelegentlich:

Schweregefühl.

Erkrankungen der Nieren und der Harnwege

Gelegentlich:

Startschwierigkeiten beim Wasserlassen, Pollakisurie.

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:

Erschöpfung, Müdigkeit, Gefühl der Körpertemperaturveränderung.

Gelegentlich:

Entzugssyndrom, Ödeme, Störungen des Befindens, Trunkenheitsgefühl, Reizbarkeit, Entspannung.

* Post-Marketing-Fälle von Angioödem, Anaphylaxie und anaphylaktischem Schock wurden selten beobachtet.
** Post-Marketing-Fälle von Delirium wurden bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Krebs und fortgeschrittenem Alter beobachtet.
Klinische Studien bei Erwachsenen, die mit Palexia an Patienten in einem Zeitraum von bis zu 90-Tagen durchgeführt wurden, gaben nach plötzlichem Absetzen des Arzneimittels nur einen geringen Hinweis auf Entzugssymptome. Wenn diese auftraten, waren sie in der Regel nur leicht ausgeprägt. Dennoch sollte das Fachpersonal bei den Patienten aufmerksam auf Entzugssymptome achten und diese bei Auftreten entsprechend behandeln.
Es ist bekannt, dass das Risiko von Selbstmord und Selbstmordgedanken bei Patienten mit chronischen Schmerzen erhöht ist. Zudem werden Wirkstoffe, die das monoaminerge System wesentlich beeinflussen mit einem höheren Suizidrisiko bei depressiven Patienten vor allem zu Beginn der Behandlung in Verbindung gebracht. Für Tapentadol gibt es weder aus klinischen Studien, noch in Berichten aus Postmarketing Studien Hinweise für ein erhöhtes Risiko.
Kinder und Jugendliche
Häufigkeit, Art und Schwergrad der Nebenwirkungen bei Kindern und Jugendlichen, die mit Palexia Lösung zum Einnehmen behandelt wurden, sind erwartungsgemäss die gleichen wie bei Erwachsenen, die mit Palexia Lösung zum Einnehmen behandelt wurden. In den durchgeführten klinischen Studien bei Kindern und Jugendlichen aller Altersgruppen wurden keine neuen Nebenwirkungen identifiziert.
Es sind keine klinischen Daten über Entzugssymptome bei Kindern, die mit der nicht-retardierten Arzneiform von Tapentadol behandelt wurden, verfügbar. Ärzte sollten jedoch auf Entzugssymptome nach wiederholter Verabreichung von Tapentadol und nach abruptem Absetzen der Therapie achten (siehe Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Erfahrung beim Menschen
Hinsichtlich einer Überdosierung von Tapentadol liegen sehr begrenzte Erfahrungen vor.
Anzeichen und Symptome
Präklinische Daten deuten darauf hin, dass nach einer Intoxikation mit Tapentadol ähnliche Symptome wie bei anderen zentral wirksamen Analgetika mit µ-Opioidrezeptor-Agonismus zu erwarten sind. Prinzipiell umfassen diese Symptome bezogen auf die klinische Situation insbesondere Miosis, Erbrechen, Kreislaufkollaps, Bewusstseinsstörungen bis hin zu Koma, Krämpfe und Atemdepression bis hin zu Atemstillstand.
Behandlung
Bei Überdosierung sollten vornehmlich durch den µ-Opioidagonismus hervorgerufene Symptome behandelt werden. Bei Verdacht auf eine Tapentadol-Überdosierung müssen vorrangig die Atemwege freigemacht werden. Anschliessend muss eine unterstützende oder kontrollierte Beatmung eingeleitet werden.
Reine Opioidrezeptor-Antagonisten wie Naloxon sind spezifische Antidote bei der durch Opioidüberdosierung bedingten Atemdepression. Die nach einer Überdosierung entstehende Atemdepression kann länger als die Wirkung des Opioidrezeptor-Antagonisten anhalten. Die Verabreichung eines Opioidrezeptor-Antagonisten ersetzt nach einer Opioidüberdosierung nicht die kontinuierliche Überwachung der Atemwege, der Atmung und des Kreislaufs. Bei suboptimalem oder nur kurzzeitigem Ansprechen auf einen Opioidrezeptor-Antagonisten sollte – wie von dessen Hersteller vorgeschrieben – ein zusätzlicher Antagonist eingesetzt werden.
Eine Entgiftung des Gastrointestinaltrakts kann hilfreich sein, um nicht absorbiertes Arzneimittel zu entfernen. Diese kann mit Aktivkohle oder über eine Magenspülung innerhalb von 2 Stunden nach Einnahme erfolgen. Vor der Entgiftung muss die Atmung sichergestellt sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N02AX06
Wirkungsmechanismus
Tapentadol ist ein zentral wirksames synthetisches Analgetikum, das Opioid- und Nichtopioidwirkung in einem einzigen Molekül kombiniert. Präklinische Daten deuten darauf hin, dass die analgetische Wirksamkeit von Tapentadol sowohl auf einen µ-Opioidrezeptor-Agonismus als auch auf eine Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung zurückzuführen ist.
Pharmakodynamik
Tapentadol ist schmerzlinderndes µ-agonistisches Opioid mit zusätzlichen noradrenalin-wiederaufnahmehemmernden Eigenschaften.
Tapentadol zeigte Wirksamkeit in präklinischen Modellen mit noziceptiven, neuropathischen, viszeralen und entzündlichen Schmerzen.
Die Bioäquivalenz gemessen mittels Cmax und AUC und aller anderen pharmakokinetischen Parameter entsprach nach Einnahme von 100 mg Tapentadol in der Lösung der Einnahme einer 100 mg Tapentadol Filmtablette. Deshalb sind die unten angefügten Angaben zu Versuchen mit Filmtabletten auf die orale Lösung übertragbar.
Wirkungen auf das kardiovaskuläre System: In einer sorgfältigen QT-Studie am Menschen konnte keine Wirkung mehrfacher therapeutischer und supratherapeutischer Tapentadol-Dosen auf das QT-Intervall nachgewiesen werden. In ähnlicher Weise besitzt Tapentadol keinen relevanten Einfluss auf andere EKG-Parameter (Herzfrequenz, PR-Intervall, QRS-Dauer, T-Wellen- oder U-Wellen-Morphologie).
Klinische Wirksamkeit
In einer Studie in mässigen bis starken postoperativen Schmerzen nach Hallux valgus-Operation (Studiencode KF5503/32) wurde Tapentadol IR in den Dosisstärken 50 mg, 75 mg und 100 mg mit Placebo und Oxycodon IR 15 mg über 3 Tage verglichen. Alle Tapentadol IR-Dosisstärken zeigten statistisch signifikant überlegene Wirksamkeit verglichen mit Placebo für den primären Endpunkt «Sum of Pain Intensity Difference nach 48 Stunden» (SPID48) (Tabelle 1a).
In einer Studie in mässigen bis starken postoperativen Schmerzen nach abdominaler Hysterektomie (Studiencode KF5503/35) wurde Tapentadol IR in den Dosisstärken 50 mg, 75 mg und 100 mg mit Placebo und Morphin IR 20 mg über 3 Tage verglichen. Alle Tapentadol IR-Dosisstärken zeigten statistisch signifikant überlegene Schmerzreduktion verglichen mit Placebo für den primären Endpunkt «Sum of Pain Intensity Difference nach 24 Stunden» (SPID24) (Tabelle 1b).
In einer Studie in Patienten mit mässigen bis starken Schmerzen bei Knie- oder Hüftgelenksosteoarthrose im Endstadium (Studiencode KF5503/33) wurde Tapentadol IR in den Dosisstärken 50 mg und 75 mg mit Placebo und Oxycodon IR 10 mg über 10 Tage verglichen. Beide Tapentadol IR-Dosisstärken zeigten statistisch signifikant überlegene Wirksamkeit verglichen mit Placebo für den primären Endpunkt «5-Tages Sum of Pain Intensity Difference» (5-Day SPID) (Tabelle 1c).
Die analgetische Wirksamkeit von Tapentadol IR war in diesen Studien vergleichbar mit der Wirksamkeit der starken Opioide Oxycodon IR und Morphin IR, die als aktive Komparatoren verwendet wurden (Tabelle 1a – 1c).
Tabelle 1a: Ergebnisse für «Sum of Pain intensity Difference nach 48 Stunden» (SPID48) (Hallux valgus-Operation, KF5503/32: Intent-to-Treat-Population, LOCF)

Statistik

Placebo

Tapentadol IR

Oxycodon IR
15 mg

50 mg

75 mg

100 mg

N

120

119

120

118

125

Mittelwert (SA)

24.5
(120.93)

119.1
(125.86)

139.1
(118.93)

167.2
(98.99)

172.3
(110.86)

Median (Spanne)

43.4
(-278,274)

127.6
(-185,402)

131.3
(-199,462)

158.5
(-94,408)

170.6
(-190,431)

LS-Mittelwertedifferenz zu Placebo
[95% KI]

-

88.2
[60.71;115.59]

113.5
[86.12;140.81]

141.4
[113.98;168.90]

142.4
[115.28;169.47]

p-Wert gegen Placebo

-

<0.001

<0.001

<0.001

<0.001

Tabelle 1b: Ergebnisse für «Sum of Pain intensity Difference nach 24 Stunden» (SPID24) (Abdominale Hysterektomie, KF5503/35: Intent-to-Treat-Population, LOCF)

Statistik

Placebo

Tapentadol IR

Morphin IR 20 mg

50 mg

75 mg

100 mg

N

166

163

167

172

164

Mittelwert (SA)

29.0
(44.98)

49.0
(39.87)

52.4
(41.85)

52.9
(40.95)

48.8
(41.00)

Median (Spanne)

36.3
(-90,150)

53.6
(-77,141)

56.5
(-132,141)

57.7
(-119,153)

51.7
(-78,150)

LS-Mittelwertedifferenz zu Placebo
[95% KI]

-

18.1
[10.9;25.3]

20.8
[13.7;28.0]

23.3
[16.3;30.4]

20.6
[13.4;27.8]

p-Wert gegen Placebo

-

<0.001

<0.001

<0.001

<0.001

Tabelle 1c: Ergebnisse für «5-Tages Sum of Pain Intensity Difference» (5-Day SPID) (Osteoarthrose im Endstadium, KF5503/33: Intent-to-Treat-Population, LOCF)

Statistik

Placebo

Tapentadol IR

Oxycodon IR
10 mg

50 mg

75 mg

N

169

153

166

171

Mittelwert (SA)

130.6
(182.77)

229.2
(228.92)

223.8
(217.76)

236.5
(222.82)

Median (Spanne)

86.6
(-358,695)

164.1
(-480,881)

210.2
(-308,823)

206.7
(-268,884)

LS-Mittel-wertedifferenz zu Placebo
[95% kI]

-

101.2
[54.58;147.89]

97.5
[51.81;143.26]

111.9
[66.49;157.38]

p-Wert gegen Placebo

-

<0.001

<0.001

<0.001

Höherer SPID-Wert bedeutet grössere Schmerzreduktion.
Basierend auf einer Kovarianzanalyse mit den Faktoren Behandlung und Studienzentrum sowie Ausgangsschmerzintensität als Kovariante. P-Werte für den Vergleich zwischen Tapentadol IR und Placebo wurden mittels der Hochberg-Prozedur für Multiplizität adjustiert.
SPID = Sum of Pain Intensity Difference; LOCF = Last Observation Carried Forward; N= Patientenzahl, SA = Standardabweichung, LS = least square; KI = Konfidenzintervall, IR intermediate release
In einer pharmakokinetischen Studie wurde die Bioverfügbarkeit von Tapentadol orale Lösung 100 mg (5 ml einer 20 mg/ml Lösung) mit einer Tapentadol 100 mg Filmtablette bei nüchterner Aufnahme verglichen. Die 90% Konfidenzintervalle für die Differenzen der Mittelwerte der primären pharmakokinetischen Parameter (AUC0t, AUC, and Cmax) belegten Bioäquivalenz.
Evaluation der Bioverfügbarkeit pharmakokinetischer Parameter von tapentadol

Parameter

Tapentadol

Ratio

90% CI

Filmtablette

Lösung

Lösung/Filmtablette

von

bis

AUC0-t [h*ng/mL]

399

402

1.0076

0.9572

1.0607

AUC [h*ng/mL]

406

409

1.0084

0.9581

1.0615

Cmax [ng/mL]

72.7

69.1

0.9498

0.8755

1.0304

CI = confidence interval
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit der Tapentadol-Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen (Alter zwischen 2 Jahren und <18 Jahren) mit postoperativen Schmerzen, die Tapentadol für bis zu 72 Stunden eingenommen haben, nachgewiesen.

Pharmakokinetik

Absorption
Tapentadol wird nach oraler Gabe schnell und vollständig absorbiert.
Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit nach Verabreichung einer Einzeldosis (nüchtern) beträgt aufgrund des hohen First-Pass-Metabolismus ca. 32%.
Maximale Serumkonzentrationen von Tapentadol werden typischerweise etwa 1,25 Stunden nach Dosierung beobachtet. Ein dosisproportionaler Anstieg der Cmax- und AUC-Werte von Tapentadol wurde im oralen therapeutischen Dosisbereich beobachtet.
Eine Multiple-Dosis-Studie (alle 6 Stunden) mit Dosen zwischen 75 und 175 mg Tapentadol zeigte eine Akkumulationsrate zwischen 1,4 und 1,7 für die Muttersubstanz und zwischen 1,7 und 2,0 für den Hauptmetaboliten Tapentadol-O-Glucuronid, die in erster Linie durch das Dosierungsintervall und die offensichtliche Halbwertszeit von Tapentadol und seines Metaboliten bestimmt wird.
Stady-state Serum Konzentrationen von Tapentadol werden am zweiten Tag der Behandlung erreicht.
Nahrungseffekte
Die AUC und Cmax nahmen um 25% bzw. 16% zu, wenn Palexia nach einem kalorienreichen Frühstück mit hohem Fettgehalt verabreicht wurde. Dem wurde keine klinische Relevanz beigemessen, da es unter die normale interpersonelle Variabilität der pharmakokinetischen Parameter von Tapentadol fällt. Palexia kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Distribution
Tapentadol wird im gesamten Körper verteilt. Nach der intravenösen Applikation beträgt das Verteilungsvolumen (V) für Tapentadol 540 +/- 98 L. Die Serumproteinbindung ist niedrig und beläuft sich auf ca. 20%, hauptsächlich an Albumin gebunden.
Metabolismus
Ungefähr 97% der Muttersubstanz werden metabolisiert. Der wichtigste Stoffwechselweg bei Tapentadol besteht in der Konjugation mit Glucuronsäure zu einem Glucuronid. Nach oraler Verabreichung werden ungefähr 70% der Dosis als konjugierte Form in den Urin ausgeschieden (55% als Glucuronid und 15% als Sulfat von Tapentadol). Uridin-Diphosphat-Glucuronosyl-Transferase (UGT) ist das primäre an der Glucuronidierung beteiligte Enzym (hauptsächlich GT1A6, UGT1A9 und UGT2B7 Isoformen). Insgesamt werden 3% des Arzneimittels in unveränderter Form in den Urin ausgeschieden. Tapentadol wird zusätzlich durch CYP2C9 und CYP2C19 zu N-Desmethyl-Tapentadol (13%) und durch CYP2D6 zu Hydroxy-Tapentadol (2%) metabolisiert. Diese werden durch Konjugation weiter verstoffwechselt. Aus diesem Grund ist der durch das Cytochrom-P450-System vermittelte Arzneimittelmetabolismus weniger bedeutend als die Phase-2-Konjugation.
Keiner der Metabolite ist an der analgetischen Wirkung beteiligt.
Elimination
Tapentadol und seine Metabolite werden fast ausschliesslich (99%) über die Nieren ausgeschieden. Nach intravenöser Anwendung ist die Gesamtclearance 1530 +/- 177 ml/min.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Menschen
Die mittlere Exposition (AUC) gegenüber Tapentadol war bei älteren Patienten ähnlich wie bei jungen Erwachsenen. In der älteren Patientengruppe war die mittlere Cmax um 16% niedriger als bei jungen Erwachsenen.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die AUC- und Cmax-Werte von Tapentadol waren bei Patienten mit unterschiedlich ausgeprägter Nierenfunktion vergleichbar (von normal bis stark eingeschränkt). Im Gegensatz dazu wurde bei zunehmender Nierenfunktionsstörung eine erhöhte Exposition (AUC) gegenüber Tapentadol-O-Glucuronid beobachtet. Bei Patienten mit leichter, mässiger und starker Einschränkung der Nierenfunktion ist die AUC von Tapentadol-O-Glucuronid 1,5-, 2,5- beziehungsweise 5,5-fach höher als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kam es nach Verabreichung von Palexia im Vergleich zu Patienten mit normaler Leberfunktion zu einer höheren Exposition gegenüber Tapentadol und zu höheren Serumspiegeln. Das Verhältnis der pharmakokinetischen Parameter für Tapentadol in der Gruppe mit leichter bis mässiger Einschränkung der Leberfunktion betrug im Vergleich zur Gruppe mit normaler Leberfunktion 1,7 beziehungsweise 4,2 für AUC; 1,4 beziehungsweise 2,5 für Cmax und 1,2 beziehungsweise 1,4 für t½. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion war die Geschwindigkeit der Tapentadol-O-Glucuronid-Bildung niedriger.
Pharmakokinetische Interaktionen
Tapentadol wird in erster Linie über die Phase 2-Glucuronidierung metabolisiert und nur ein Bruchteil über oxidative Phase 1-Stoffwechselwege.
Da die Glucuronidierung ein System mit hoher Kapazität und niedriger Affinität ist, das auch im Krankheitsfall nicht leicht zu sättigen ist, und die therapeutischen Arzneimittelkonzentrationen im Allgemeinen deutlich unterhalb der Konzentrationen liegen, die für eine potenzielle Hemmung der Glucuronidierung notwendig sind, ist die Wahrscheinlichkeit klinisch relevanter Wechselwirkungen durch den Phase 2-Metabolismus gering. Dies wurde durch klinische pharmakokinetische Arzneimittel-Interaktionsstudien mit den Testarzneimitteln Naproxen und Probenecid verifiziert, bei denen es zu einem Anstieg der AUC von Tapentadol um 17% beziehungsweise 57% kam. Wurden Paracetamol und Acetylsalicylsäure gleichzeitig verabreicht, konnten keine Veränderungen der pharmakokinetischen Parameter von Tapentadol beobachtet werden.
In vitro-Studien konnten weder belegen, dass Tapentadol die Fähigkeit zur Hemmung noch zur Induzierung der Cytochrom-P450-Enzyme besitzt. Deshalb ist das Auftreten von klinisch relevanten Interaktionen, die durch das Cytochrom-P450-System vermittelt werden, unwahrscheinlich.
Die Pharmakokinetik von Tapentadol wurde nicht beeinflusst, wenn durch Omeprazol bzw. Metoclopramid der gastrische pH-Wert bzw. die gastrointestinale Motilität erhöht wurden.
Die Plasmaproteinbindung von Tapentadol ist gering (ungefähr 20%). Aus diesem Grund ist die Wahrscheinlichkeit für pharmakokinetische Arzneimittelinteraktionen durch Verdrängung aus der Proteinbindungsstelle niedrig.
Kinder und Jugendliche
Absorption
Bei Kindern und Jugendlichen wurden die maximalen Serumkonzentrationen zu einer ähnlichen Zeit wie für Erwachsene beobachtet, ohne altersbedingte Veränderungen.
Nahrungsmitteleffekte
Eine spezielle Studie zum Nahrungsmitteleffekt wurde bei Kindern und Jugendlichen nicht durchgeführt. In der Phase-III-Studie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen wurde die Tapentadol- Lösung zum Einnehmen unabhängig von der Nahrungsaufnahme gegeben.
Auf Grundlage von Wirksamkeitsdaten, die in der Phase-III-Studie bei Kindern und Jugendlichen gewonnen wurden, scheint die Wirkung von Nahrung keine klinische Relevanz zu haben. Palexia Lösung zum Einnehmen kann mit und ohne Nahrung eingenommen werden.
Distribution
Das Verteilungsvolumen pro Altersgruppe bei Kindern nach oraler Verabreichung von Tapentadol und abgeleitet aus populationsbasierter pharmakokinetischer Modellierung (Pop PK) ist in der folgenden Tabelle gezeigt:

Altersgruppe

Scheinbares Verteilungsvolumen (V/F) nach oraler Verabreichung (L)
Mittel +/- SE

12 Jahre bis weniger als 18 Jahre

923 +/- 36

6 Jahre bis weniger als 12 Jahre

534 +/- 25

2 Jahre bis weniger als 6 Jahre

276 +/- 17

Parameter basieren auf einem neuen kombinierten Modell
Metabolismus
Bei Menschen im Alter von 5 Monaten oder mehr besteht ein ausgeprägter Metabolismus von Tapentadol.
Elimination
Die pädiatrische Clearance von Tapentadol nach oraler Verabreichung und abgeleitet aus Pop-PK-Modellierung für die verschiedenen Altersgruppen ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Altersgruppe

Scheinbare Clearance von Tapentadol (CL/F) nach oraler Verabreichung
(L/Stunde)
Mittel +/- SD

12 Jahre bis weniger als 18 Jahre

212 +/- 7

6 Jahre bis weniger als 12 Jahre

149 +/- 7

2 Jahre bis weniger als 6 Jahre

80 +/- 5

Parameter basieren auf einem neuen kombinierten Modell
Besondere Patientengruppen
Eingeschränkte Nierenfunktion und Leberfunktion
Palexia Lösung zum Einnehmen wurde bei Kindern und Jugendlichen mit eingeschränkter Nierenfunktion und Leberfunktion nicht untersucht.
Pharmakokinetische Interaktionen
Spezielle Studien zu Arzneimittelwechselwirkungen wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht durchgeführt.

Präklinische Daten

Das Nebenwirkungsprofil ist weitgehend im Einklang mit seinen Opioid-Eigenschaften. Sicherheitsrelevante toxikologische Befunde waren reversible Reaktionen im ZNS einschliesslich Krämpfe und Atemdepression, hepatotoxische Effekte, sowie eine nicht persistente QT-Verlängerung, welche aber am Menschen nicht bestätigt wurde. Zudem wurden Abhängigkeits- und Missbrauchspotential sowie Toleranzentwicklung beobachtet.
Nichtklinische Daten erbrachten kein potenziell genotoxisches oder karzinogenes Risiko für den Menschen. Tapentadol wirkte sich bei Ratten nicht auf die männliche oder weibliche Fertilität aus. Tapentadol wurde auf teratogene Wirkung bei Ratten und Kaninchen nach intravenöser und subkutaner Exposition untersucht. In Bezug auf Tapentadol wurde keine teratogene Wirkung beobachtet; nach subkutaner Gabe kam es jedoch zu einer Entwicklungsverzögerung als Folge der mütterlichen Toxizität.
Die Auswirkung auf die prä- und postnatale Entwicklung wurde bei Ratten untersucht. Tapentadol führte zu einer erhöhten Mortalität der F1-Jungtiere zwischen Tag 1 und Tag 4 post partum. Es wurden keine Fehlbildungen oder andere reproduktive, neurobehaviorale oder Entwicklungsstörungen festgestellt.
Die Ausscheidung über die Muttermilch wurde bei Rattenjungtieren, die von tapentadol-behandelten Muttertieren gesäugt wurden, untersucht. Die Jungtiere wurden dosisabhängig Tapentadol und Tapentadol-O-Glucuronid ausgesetzt. Die Untersuchung ergab, dass Tapentadol über die Muttermilch ausgeschieden wird.
Juvenile Ratten wurden vom Tag 6 nach der Geburt bis zum Tag 90 behandelt, was die Entwicklungszeit abdeckte, die der Frühkindheit, der Kindheit und der Adoleszenz beim Menschen entsprach.
Während der ersten 3 Behandlungstage wurde eine zahlenmässig höhere Mortalitätsrate beobachtet bei Dosierungen ≥25 mg/kg/Tag mit Tapentadol-Plasmaexposition am LOAEL vergleichbar mit der vorhergesagten klinischen Plasmaexposition bei Kindern. Tapentadol wurde bei Jungtieren, die älter als 10 Tage waren, gut vertragen. Es gab keine behandlungsbedingten klinischen Symptome, Auswirkungen auf das Körpergewicht, die Nahrungsaufnahme, die frühe Entwicklung oder die Fortpflanzungsentwicklung, das Knochenlängenwachstum, die motorische Aktivität, das Verhalten oder Lernen und Gedächtnis. Organgewichte und makroskopische oder mikroskopische Auswertungen zeigten keine behandlungsbedingten Veränderungen. Tapentadol beeinflusste bei den behandelten Tieren die Parameter der Geschlechtsentwicklung, der Paarung oder der Schwangerschaft nicht.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach dem ersten Öffnen der Flasche darf die Lösung nicht länger als 6 Wochen verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-30°C) lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Hinweis zur Flasche
Die Flaschen bestehen aus hochdichtem Polyethylen (HDPE) und sind mit Aluminiumfolie versiegelt. Der Verschluss ist kindersicher. Jede Packung enthält eine Pipette für die Einnahme sowie einen Adapter. Bei Palexia 20 mg/ml ist die linke Skala der 5 ml Dosierpipette in 0,1 ml-Intervalle unterteilt. Darüber hinaus zeigt die rechte Skala die Einzeldosen für Erwachsene.
Hinweis zum Öffnen und zur Entnahme der Lösung mittels Dosierpipette
·Den kindersicheren Verschluss zum Öffnen unter kräftigem Druck nach unten aufschrauben.
·Beiliegenden gelochten Stopfen (Adapter) in den Flaschenhals drücken. Der Stopfen verbindet die Dosierpipette mit der Flasche und bleibt im Flaschenhals.
·Dosierpipette fest in die Öffnung des Stopfens stecken. Der Pipettenkolben soll dabei bis zum Anschlag in der Pipette stecken.
·Flasche mit der aufgesetzten Dosierpipette vorsichtig umdrehen. Den Pipettenkolben langsam bis zur verordneten Anzahl Milliliter (ml) nach unten ziehen.
·Flasche mit der aufgesetzten Dosierpipette wieder aufrecht stellen und die Pipette aus dem gelochten Kolben ziehen.
Die Lösung kann direkt aus der Dosierpipette in den Mund entleert werden oder zur Einnahme in ein Glas gegeben werden.
Flasche nach jedem Gebrauch gut verschliessen. Nach dem ersten Öffnen aufrecht lagern. Die Dosierpipette nach der Einnahme durch mehrmaliges Füllen und Entleeren mit klarem Wasser reinigen.

Zulassungsnummer

62841 (Swissmedic).

Packungen

Palexia Lösung 20 mg/ml Flaschen zu 100 ml [A+].

Zulassungsinhaberin

Grünenthal Pharma AG, Glarus Süd.

Stand der Information

Dezember 2021

2024 ©ywesee GmbH
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