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Fachinformation zu Trasicor®/Slow-Trasicor®:Novartis Pharma Schweiz AG
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AMZV

Zusammensetzung

Wirkstoff: Oxprenololi hydrochloridum. Trasicor
Hilfsstoffe: Tabletten: Excip. pro compr.
Hilfsstoffe: Retarddragées: Excip. pro compr. obduct. Slow-Trasicor
Hilfsstoffe: Divitabs: Excip. pro compr. obduct.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Trasicor
Tabletten zu 40 mg.
Retarddragées zu 80 mg. Slow-Trasicor
Divitabs (= teilbare Tabletten) mit verlängerter Wirkstoff-Freigabe zu 160 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hypertonie: Zur Monotherapie oder in Kombination mit einem anderen Antihypertonikum, z.B. einem Diuretikum oder einem peripheren Vasodilatator.
Angina pectoris: Zur Langzeitprophylaxe (falls erforderlich, sollten Nitrate zur Kupierung einzelner Attacken eingesetzt werden).
Rhythmusstörungen: insbesondere supraventrikuläre Tachykardie, Vorhofflimmern, ventrikuläre Tachykardie.
Funktionelle, sympathikotone Herz-Kreislauf-Störungen: Herzneurosen, hyperkinetisches Herzsyndrom und andere psychogene z.B. angstbedingte Herz-Kreislauf-Störungen.

Dosierung/Anwendung

Die Dosierung ist individuell anzupassen. Vor jeder Dosierungserhöhung ist die Ruheherzfrequenz zu überprüfen. Bei einer Frequenz von 50–55 pro Minute sollte die Dosierung nicht weiter erhöht werden.
Die Trasicor Tabletten werden mit Flüssigkeit geschluckt. Die Trasicor Retarddragées werden unzerkaut mit Flüssigkeit geschluckt. Oxprenolol wird aus den Trasicor Retarddragées nur allmählich freigesetzt, wodurch sich die Wirkungsdauer erhöht und hohe Spitzenkonzentrationen im Plasma vermieden werden. Die Slow-Trasicor Divitabs dürfen halbiert, jedoch nicht zerkaut werden. Sie sind exakt teilbar und ermöglichen eine weitgehend individuelle Dosierung.
Reicht die empfohlene Höchstdosierung nicht aus, um den erwünschten Effekt zu erreichen, ist eine geeignete Kombinationsbehandlung angezeigt. Mit den normalen Trasicor Tabletten können höhere Tagesdosen auf zwei oder mehr Einzelgaben verteilt werden. Die längere Wirkungsdauer der Retardformulierung (Trasicor Retarddragées und Slow-Trasicor Divitabs) erlaubt die einmal tägliche Verabreichung. Für die niedrigeren Dosierungsbereiche bei der Behandlung von Herzrhythmusstörungen und funktionellen Herz-Kreislauf-Störungen sind die normalen Tabletten besonders geeignet.
Wird die Langzeitbehandlung mit einem Betablocker abgebrochen, sollte das Medikament nicht abrupt, sondern allmählich abgesetzt werden.
Über die Verwendung von Trasicor oder Slow-Trasicor bei Kindern liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Hypertonie
80–160 mg/d als Einzelgabe (am Morgen) oder auf zwei Gaben aufgeteilt (am Morgen und am Abend). Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 320 mg erhöht werden. Angina pectoris
80–160 mg/d in 1–2 Gaben. Falls erforderlich, kann die Tagesdosis auf 320 mg erhöht werden. Herzrhythmusstörungen
20–80 mg 2–3x/d. Funktionelle, sympathikotone Herz-Kreislauf-Störungen
40–80 mg/d auf 1 oder 2 Gaben verteilt ist im Allgemeinen ausreichend.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Oxprenolol und verwandte Substanzen oder einem der Hilfsstoffe, Kreuzreaktion auf andere Betablocker.
Kardiogener Schock.
Nicht kompensierte Herzinsuffizienz.
AV-Block 2. oder 3. Grades.
Sick-Sinus-Syndrom.
Bradykardie (Frequenz <45–50).
Schwere periphere arterielle Durchblutungsstörungen.
Asthma bronchiale und Bronchospasmus in der Anamnese.
Prinzmetal-Angina.
Unbehandeltes Phäochromozytom.
Hypotonie.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Nichtselektive Betablocker wie Oxprenolol sollten wegen des Risikos einer Bronchokonstriktion bei Patienten mit chronischer Bronchitis oder Emphysem nur mit äusserster Vorsicht verwendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Wegen des negativen Effekts auf die AV-Überleitungszeit sollten Betablocker bei Patienten mit AV-Block 1. Grades nur mit Vorsicht eingesetzt werden (siehe «Kontraindikationen»).
Bei unbehandelter Herzinsuffizienz sollten Betablocker nicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»), sondern erst nach Rekompensation.
Wenn unter der Behandlung eine sich verstärkende Bradykardie (Ruhepuls <50–55) mit entsprechenden Symptomen auftritt, sollte die Dosierung reduziert oder das Medikament allmählich abgesetzt werden (siehe «Kontraindikationen»).
Betablocker können den Kohlenhydratstoffwechsel beeinträchtigen. Patienten mit Diabetes und vor allem mit insulinpflichtigem Diabetes sind darauf hinzuweisen, dass Betablocker die Warnzeichen einer Hypoglykämie (z.B. Tachykardie) verschleiern können (siehe «Interaktionen»). Bei Nichtdiabetikern kann es unter der Behandlung mit einem Betablocker, vor allem nach längerem Fasten oder bei körperlicher Anstrengung, zu einer Hypoglykämie kommen, die manchmal mit Bewusstseinsverlust einhergeht.
Die gleichzeitige Anwendung von Betablockern und Antidiabetika sollte immer überwacht werden, um sich zu vergewissern, dass der Diabetes nach wie vor gut eingestellt ist.
Betablocker können bestimmte klinische Anzeichen einer Hyperthyreose (z.B. Tachykardie) verschleiern und die Patienten sollten deshalb sorgfältig überwacht werden.
Betablocker können die Leberfunktion und dadurch den Metabolismus anderer Medikamente beeinträchtigen. Wie viele Betablocker unterliegt Oxprenolol einem starken First-pass-Effekt. Bei Leberzirrhose kann sich die Bioverfügbarkeit von Oxprenolol erhöhen, wodurch es zu höheren Plasmakonzentrationen kommt (siehe «Pharmakokinetik»).
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist nicht zu erwarten, dass sich die Eliminationshalbwertszeit von unverändertem Oxprenolol signifikant von jener bei normaler Nierenfunktion unterscheidet (siehe «Pharmakokinetik»). Es wird jedoch empfohlen, vorsichtig und einschleichend zu dosieren, vor allem bei schwerer Niereninsuffizienz. In diesen Fällen ist es auch ratsam, die Nierenfunktion eng zu überwachen, da die Patienten möglicherweise besonders empfindlich auf Antihypertonika ansprechen.
Bei peripheren Durchblutungsstörungen (z.B. Raynaud-Krankheit, Raynaud-Syndrom, Claudicatio intermittens) sind Betablocker sehr vorsichtig zu verwenden, da sich der Zustand des Patienten verschlechtern kann (siehe «Kontraindikationen»).
Bei Phäochromozytom darf ein Betablocker nur in Kombination mit einem Alphablocker gegeben werden (siehe «Kontraindikationen»).
Wegen der Gefahr eines Herzstillstands darf ein Kalziumantagonist vom Typ Verapamil nicht intravenös verabreicht werden, wenn der Patient unter der Behandlung mit einem Betablocker steht (siehe «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen, die durch andere Substanzen ausgelöst werden, können bei Patienten, die mit einem Betablocker behandelt werden, besonders schwer ausfallen und gegen normale Dosen von Adrenalin resistent sein. Patienten mit erhöhtem Risiko anaphylaktischer Reaktionen sollten möglichst nicht mit einem Betablocker, sondern mit anderen Antihypertonika behandelt werden.
Vor allem bei Patienten mit ischämischer Herzkrankheit sollte die Behandlung nicht plötzlich abgebrochen werden. Die Dosierung sollte allmählich, über einen Zeitraum von 1–3 Wochen, reduziert und erforderlichenfalls zugleich eine alternative Behandlung begonnen werden, um eine Verschlechterung der Angina pectoris zu vermeiden.
Ist bei einem mit Oxprenolol behandelten Patienten eine Anästhesie erforderlich, sollte der Anästhesist vor Einleitung einer Vollnarkose über die Medikation informiert werden. Das verwendete Anästhetikum sollte einen möglichst geringen kardiodepressiven Effekt haben. Wenn es aber erforderlich ist, vor einem chirurgischen Eingriff den Betablocker abzusetzen, so sollte dies allmählich geschehen und möglichst 48 Stunden vor Einleitung der Anästhesie beendet sein.
Das Vollbild des im Zusammenhang mit Practolol beschriebenen «okulomukokutanen Syndroms» wurde unter Oxprenolol nicht beobachtet. Einzelmerkmale dieses Syndroms, z.B. trockene Augen allein oder gelegentlich mit Hautausschlag, wurden jedoch beobachtet. In den meisten Fällen klangen die Symptome nach Abbruch der Behandlung ab. Deshalb sollte Oxprenolol unter Umständen abgesetzt und die Behandlung auf ein anderes Antihypertonikum umgestellt werden.

Interaktionen

Kalziumantagonisten
Kalziumantagonisten wie Verapamil und Diltiazem können eine Bradykardie, Myokarddepression und Hypotonie verstärken; vor allem bei intravenöser Verabreichung von Verapamil können Hypotonie und Herzrhythmusstörungen nicht ausgeschlossen werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). ACE-Hemmer
Die gleichzeitige Gabe kann die blutdrucksenkende Wirkung verstärken. Antiarrhythmika Klasse I und Amiodaron
Medikamente wie Disopyramid, Chinidin und Amiodaron können bei gleichzeitiger Anwendung mit einem Betablocker den Effekt auf die atriale Überleitungszeit verstärken und negativ inotrop wirken. Sympathomimetika
Betablocker, die wie Oxprenolol nicht kardioselektiv sind, können die pressorische Wirkung sympathomimetischer Substanzen wie Adrenalin, Noradrenalin, Isoprenalin, Ephedrin und Phenylephrin (z.B. Lokalanästhetika in der Zahnheilkunde, Nasentropfen, Augentropfen) verstärken und zu Hypertonie und Bradykardie führen. Clonidin
Bei Kombination von Clonidin mit einem nichtselektiven Betablocker wie Oxprenolol sollte nach Absetzen des Betablockers die Behandlung mit Clonidin noch einige Zeit weitergeführt werden, um das Risiko einer Rebound-Hypertonie zu verringern. Katecholaminspeicher entleerende Medikamente
Katecholaminspeicher entleerende Medikamente wie Guanethidin haben bei gleichzeitiger Anwendung mit einem Betablocker wie Oxprenolol möglicherweise einen additiven Effekt und die Patienten sollten sorgfältig auf Hypotonie beobachtet werden. Insulin und orale Antidiabetika
Betablocker können bei Patienten, die mit Insulin oder oralen Antidiabetika behandelt werden, die Blutzuckerkonzentration sowie die Reaktion auf eine Hypoglykämie verändern, indem sie den Wiederanstieg des Blutzuckers nach Hypoglykämie verzögern, den Blutdruck erhöhen und den Herzfrequenzanstieg hemmen. Während der Behandlung mit einem Betablocker kann bei Diabetikern die bei Hypoglykämie zu erwartende Tachykardie ausbleiben, doch die durch Hypoglykämie ausgelösten Schweissausbrüche bleiben unbeeinflusst oder werden sogar verstärkt und verlängert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Nichtsteroidale Antirheumatika
Nichtsteroidale Antirheumatika wie Indomethacin können die blutdrucksenkende Wirkung eines Betablockers verringern. Cimetidin
Cimetidin kann die hepatische Metabolisierung von Betablockern herabsetzen und dadurch deren Plasmakonzentration erhöhen und die Serumhalbwertszeit verlängern. Es kann zu starker Bradykardie kommen. Ergotalkaloide
Die gleichzeitige Verabreichung eines Betablockers kann den vasokonstriktorischen Effekt von Ergotalkaloiden verstärken. Anästhetika
Betablocker und bestimmte Inhalationsnarkotika können additive kardiodepressive Wirkungen haben. Andererseits wird durch die Weiterführung der Betablockerbehandlung während einer Anästhesie das Risiko von Herzrhythmusstörungen und Hypertonie verringert (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Digitalisglykoside
Betablocker und Digitalisglykoside können additive, die myokardiale Erregungsleitung hemmende Effekte haben, vor allem im AV-Knoten, und dadurch eine Bradykardie oder einen Herzblock auslösen. Lidocain (Xylocain)
Die gleichzeitige Verabreichung eines Betablockers kann den Blutspiegel von Lidocain und das Risiko toxischer Effekte erhöhen; die Patienten sind sorgfältig auf verstärkte Lidocaineffekte zu überwachen.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren vor.
Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung vor. Das potentielle Risiko ist nicht bekannt.
Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten.
Betablocker können die Plazentaperfusion herabsetzen. Die Möglichkeit einer fötalen Schädigung kann nicht ausgeschlossen werden. Es ist die niedrigste wirksame Dosis anzuwenden. Ein Betablocker sollte, wenn möglich, mindestens 2–3 Tage vor der Entbindung abgesetzt werden, um Effekte auf die Uteruskontraktilität und mögliche Komplikationen beim Neugeborenen, z.B. betablockerinduzierte Bradykardie oder Hypoglykämie, zu vermeiden.
Ist dies nicht möglich, müssen Neugeborene 48–72 Stunden nach der Entbindung sorgfältig überwacht werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Patienten sind darauf hinzuweisen, dass es unter der Behandlung mit Oxprenolol zu Schwindel, Müdigkeit oder Sehstörungen kommen kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). In diesem Fall sollte man davon absehen, ein Fahrzeug zu lenken, Maschinen zu bedienen oder andere Tätigkeiten auszuüben, die Aufmerksamkeit erfordern, vor allem bei gleichzeitigem Alkoholkonsum.

Unerwünschte Wirkungen

Häufigkeitsangaben
Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100 <1/10), gelegentlich (>1/1000 <1/100), selten (>1/10 000 <1/1000), sehr selten (<1/10 000). Störungen des hämatologischen und lymphatischen Systems
Sehr selten: Thrombozytopenie. Zentralnervensystem
Häufig: Müdigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, geistige Depression, Schlafstörungen, Alpträume.
Selten: Halluzinationen, körperliche Ermüdung. Störungen am Auge
Gelegentlich: Sehstörungen.
Selten: Augentrockenheit, Keratokonjunktivitis. Herz/Kreislauf
Häufig: Hypotonie, Herzinsuffizienz.
Gelegentlich: Bradykardie, Reizleitungsstörungen (AV-Block).
Wie bei allen Antiarrhythmika kann es auch bei der Behandlung von Rhythmusstörungen mit Betablockern zu arrhythmogenen Effekten kommen. Vaskuläre Störungen
Häufig: periphere Durchblutungsstörungen (kalte Füsse, peripheres Kältegefühl).
Selten: Raynaud-artige Symptome. Atemorgane
Häufig: Dyspnoe, Bronchospasmus. Gastrointestinaltrakt
Sehr häufig: Mundtrockenheit, Obstipation.
Häufig: Übelkeit.
Gelegentlich: Diarrhoe, Erbrechen, Blähungen. Haut und Hautanhangsgebilde
Gelegentlich: Allergischer Hautausschlag (z.B. urtikariell, psoriasiform, ekzematös, lichenoid).
Selten: Exazerbation einer Psoriasis. Geschlechtsorgane
Häufig: Libido- und Potenzstörungen.

Überdosierung

Symptome
Überdosierung (Intoxikation) kann zu starker Hypotonie, Bradykardie, Hypoglykämie, Herzinsuffizienz, kardiogenem Schock, Überleitungsstörungen (Herzblock 1. oder 2. Grades, totaler AV-Block, Asystolie) bis zum Herzstillstand führen. Zusätzlich können Atembeschwerden, Bronchospasmen, Erbrechen, Bewusstseinsstörungen und auch generalisierte Krampfanfälle auftreten.
Die Vergiftungserscheinungen hängen von den pharmakologischen Eigenschaften des eingenommenen Betablockers ab. Auch wenn der Wirkungseintritt rasch erfolgt, hält der Effekt einer starken Überdosis trotz abnehmender Plasmaspiegel möglicherweise mehrere Tage an. Der Patient ist, vor allem in den ersten Stunden, auf einer Intensivstation sorgfältig zu überwachen, um eine Verschlechterung der kardiovaskulären und respiratorischen Funktionen feststellen zu können. Auch bei leichter Überdosierung sollte während mindestens 4 Stunden auf die Entwicklung von Vergiftungserscheinungen geachtet werden. Behandlung
Kommt der Patient kurz nach Einnahme einer potentiell lebensbedrohlichen Überdosis (innerhalb von 4 Stunden) in Behandlung, ist eine Magenspülung und die Verabreichung von Aktivkohle angezeigt.
Die Behandlung der Symptome erfolgt nach modernen Methoden der Intensivpflege mit ständiger Überwachung der kardialen Funktion, der Blutgase und der Elektrolyte und mit den erforderlichen Notfallmassnahmen wie künstliche Beatmung, Wiederbelebung und Herzschrittmacher.
Eine starke Bradykardie sollte zunächst mit Atropin behandelt werden. Zur Kontrolle von Herzfrequenz und Hypotonie sind unter Umständen hohe Dosen von Isoprenalin erforderlich. Der positiv chronotrope und positiv inotrope Effekt von Glukagon wird nicht über Betarezeptoren vermittelt und Glukagon ist daher eine brauchbare Alternative zur Behandlung von Hypotonie und Herzinsuffizienz.
Zur Behandlung von Krampfanfällen erwies sich Diazepam als wirksam und ist das Medikament der Wahl.
Wirksame Bronchodilatatoren zur Behandlung von Bronchospasmen sind Beta-2-Agonisten (z.B. Salbutamol oder Terbutalin) oder Aminophyllin. Während und nach der Verabreichung ist die Überwachung auf Rhythmusstörungen angezeigt.
Nachdem sich der Patient erholt hat, ist auf Anzeichen eines Betablocker-Entzugsphänomens zu achten (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C07AA02 Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Oxprenolol, der Wirkstoff von Trasicor und Slow-Trasicor, ist ein nichtselektiver lipophiler Betablocker mit sympatholytischer Wirkung und leichter bis mittelstarker partieller agonistischer Aktivität (PAA), auch als intrinsische sympathomimetische Aktivität (ISA) bezeichnet.
Substanzen mit PAA wie Oxprenolol verlangsamen unter Umständen die Ruheherzfrequenz weniger und haben einen weniger ausgeprägten negativ inotropen Effekt als Substanzen ohne PAA; daher ist das Risiko einer starken Bradykardie und Herzinsuffizienz geringer.
Der antiarrhythmische Effekt von Oxprenolol beruht hauptsächlich auf der Unterdrückung des arrhythmogenen Einflusses der Katecholamine; es gibt deutliche Hinweise darauf, dass ein erhöhter Sympathikotonus für viele Arrhythmien prädisponiert, wie die erhöhte Inzidenz von Arrhythmien bei Patienten zeigt, die einen hohen Sympathikotonus aufweisen oder deren Myokard während körperlicher oder emotionaler Belastung, bei Phäochromozytom, Trauma, Myokardischämie, Anästhesie und Hyperthyreose durch Katecholamine stimuliert wird. Oxprenolol dämpft die kardiale Reizbildung im Sinusknoten und verlangsamt dadurch die Sinusfrequenz. Es verlängert geringfügig die sino-atriale Überleitung; sowohl die AV-Überleitungszeit als auch die Refraktärzeit des AV-Knotens werden verlängert.
Einige Betablocker, so auch Oxprenolol, weisen eine membranstabilisierende Aktivität (MSA) auf, die auch als «chinidinartige» oder «lokalanästhetische» Wirkung bezeichnet wird. Betablocker mit MSA scheinen eine stärker kardiodepressive Wirkung zu haben als Betablocker ohne MSA, doch in der üblichen therapeutischen Dosierung ist diese Eigenschaft wahrscheinlich klinisch nicht relevant und manifestiert sich nur bei Überdosierung.
Bei koronarer Herzkrankheit zeigt sich der günstige Effekt von Oxprenolol in der Erhöhung der Belastungstoleranz und der Abnahme der Häufigkeit und des Schweregrads pectanginöser Anfälle.
Emotionaler Stress und Angstzustände, die weitgehend mit einem erhöhten Sympathikotonus in Zusammenhang stehen, werden durch die sympatholytische Wirkung von Oxprenolol gebessert.
Die genaue Art und Weise, in der Betablocker ihre antihypertone Wirkung entfalten, ist noch nicht vollständig geklärt. Verschiedene Wirkungsmechanismen wurden diskutiert. In der Langzeitbehandlung geht die antihypertone Wirkung der Betablocker immer mit einer Abnahme des peripheren Gefässwiderstands einher.
Oxprenolol senkt wirksam einen erhöhten Blutdruck im Liegen, im Stehen sowie bei Belastung. Erhebliche hypotone Reaktionen sind weniger wahrscheinlich.

Pharmakokinetik

Absorption
Oxprenolol wird im Magen-Darm-Trakt vollständig resorbiert, unabhängig von der Nahrungsaufnahme. Maximale Plasmakonzentrationen werden im Mittel nach ca. 1 h (Trasicor Tabletten) bzw. 3 h (Trasicor Retarddragées und Slow-Trasicor Divitabs) erreicht. Distribution
Oxprenolol unterliegt einem First-pass-Effekt. Die systemische Verfügbarkeit beträgt 20–70%. Die Plasmaproteinbindung beträgt ca. 80% und das errechnete Verteilungsvolumen 1,2 l/kg.
Oxprenolol passiert die Plazentaschranke. Die Konzentration in der Muttermilch liegt bei ca. 30% des Plasmaspiegels.
Bei Retardformen (Trasicor Retarddragées und Slow-Trasicor Divitabs) bleiben durch Verlängerung der Resorptionsphase therapeutische wirksame Plasmakonzentrationen über eine längere Zeit erhalten als nach Gabe konventioneller Darreichungsformen mit gleicher Dosierung. Elimination
Bei Verabreichung nicht retardierter Darreichungsformen beträgt die Eliminationshalbwertszeit 1–2 Stunden. Oxprenolol wird hauptsächlich im Urin (fast ausschliesslich in Form unwirksamer Metaboliten) ausgeschieden. Mit einer Kumulation ist nicht zu rechnen. Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei schwerer Leberinsuffizienz und verminderter Metabolisierungsrate kann der Plasmaspiegel von Oxprenolol ansteigen.
Eine eingeschränkte Nierenfunktion führt im Allgemeinen zu einem Anstieg der Blutspiegel von Oxprenolol. Die Messwerte liegen jedoch innerhalb, wenn auch am oberen Ende, der Verteilungsgrenzen der für Nierengesunde ermittelten Konzentrationswerte. Ausserdem ist die apparente Eliminationshalbwertszeit für unverändertes Oxprenolol im Falle von niereninsuffizienten Patienten mit dem Wert für Nierengesunde vergleichbar. Eine Anpassung der Dosierung in der Therapie ist deshalb nicht erforderlich.

Präklinische Daten

Reproduktionstoxizität: Nach peroraler Gabe von Dosen bis zu 150 mg/kg an Ratten wurde keine Beeinträchtigung von Reproduktionsleistung, einschliesslich männliche und weibliche Fruchtbarkeit, beobachtet.
Nach Verabreichung von Dosen bis zu 300 mg, 200 mg resp. 100 mg wurden keine teratogenen Effekte bei Mäusen, Ratten resp. Kaninchen festgestellt.
Mutagenität: Verschiedene in-vitro und in-vivo Tests zur Mutagenität wurden durchgeführt; sie zeigten kein mutagenes Potential für Oxprenolol auf.
Karzinogenität: Es gab keine Evidenz für tumorigene Wirkungen bei Mäusen und Ratten nach 18 Monaten Behandlung mit Oxprenolol.

Sonstige Hinweise

Besondere Lagerungshinweise
Trasicor/Slow-Trasicor soll nicht über 30 °C aufbewahrt werden.

Zulassungsnummer

34129, 41923, 45450 (Swissmedic).

Packungen

 

Menge  

 

CHF  

 

SM  

 

BAG  

SLOW TRASICOR Divitabs 160 mg (aH 06/12)

20 Stk (aH 05/12)

B

100 Stk (aH 06/12)

B

TRASICOR 40 Tabl 40 mg (aH 09/11)

40 Stk (aH 09/11)

B

200 Stk (aH 09/11)

B

TRASICOR 80 Ret Drag 80 mg (nH)

B

Zulassungsinhaberin

Novartis Pharma Schweiz AG, Bern.

Stand der Information

April 2003.

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