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Fachinformation zu Normison®/- mite:Viatris Pharma GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Temazepamum.
Hilfsstoffe
Excip. pro capsula.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Kurzzeitbehandlung von Schlafstörungen bei Erwachsenen.
Benzodiazepine sollen nur dann eingesetzt werden, wenn die Störungen von klinisch signifikantem Schweregrad sind oder den Patienten in seinem Verhalten stark beeinträchtigen.
Schlaflosigkeit kann ein Symptom physischer oder psychischer Krankheiten sein. Daher sollten bei Schlafstörungen allfällige ursächliche Grundkrankheiten erkannt und spezifisch behandelt werden.
Zur Prämedikation bei Erwachsenen.

Dosierung/Anwendung

Gegen Schlafstörungen
Übliche Dosierung
Erwachsene: 10–20 mg Temazepam. In Ausnahmefällen kann die Dosis auf 30–40 mg Temazepam erhöht werden.
Ältere Patienten: 10 mg Temazepam. In Ausnahmefällen kann die Dosis auf 20 mg erhöht werden.
Die Behandlung soll mit der niedrigsten empfohlenen Dosis begonnen werden.
Als Prämedikation
Bei Erwachsenen
20–30 mg Temazepam 30–60 Minuten vor kleineren operativen Eingriffen oder diagnostischen Massnahmen einnehmen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion benötigen eine regelmässige medizinische Beobachtung.
Die Dosierung muss der Reaktion des Patienten entsprechend angepasst werden. Dosisreduktionen können erwogen werden. Ähnliches gilt für geschwächte Patienten oder solche mit chronisch-respiratorischer Insuffizienz. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist die Einnahme von Temazepam kontraindiziert (siehe «Kontraindikationen»).
Therapiedauer
Bei Schlafstörungen sollte die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein, darf jedoch 4 Wochen, inkl. dem Ausschleichen der Therapie, nicht übersteigen; jede längerdauernde Behandlung bedarf einer sorgfältigen Reevaluation der Situation. Prinzipiell wird ein ausschleichendes Absetzen der Therapie empfohlen.
Korrekte Art der Einnahme
Die Kapseln sollen unmittelbar, höchstens 30 Minuten, vor dem Schlafengehen mit etwas Wasser eingenommen werden.

Kontraindikationen

·Überempfindlichkeit gegen Benzodiazepine oder einen der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung;
·Myasthenia gravis;
·schwere respiratorische Insuffizienz;
·Schlafapnoe-Syndrom;
·schwere Leberinsuffizienz;
·spinale und zerebelläre Ataxien;
·akute Vergiftung mit Alkohol, Sedativa, Hypnotika, Analgetika oder Psychopharmaka (Neuroleptika, Antidepressiva, Lithium).
Die klinische Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Temazepam wurde bei Kindern unter 18 Jahren nicht geprüft.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Psychiatrische und «paradoxe» Reaktionen wie z.B.: Agitation, Erregbarkeit, Wahnvorstellungen (siehe auch: «Unerwünschte Wirkungen») wurden beobachtet und können bei der Anwendung von Benzodiazepinen vorkommen. Die Reaktionen treten häufiger bei Kindern und älteren Menschen auf. In solchen Fällen muss Normison abgesetzt werden.
Toleranzentwicklung
Nach länger dauernder Behandlung besteht die Möglichkeit, dass sich eine gewisse Toleranz gegenüber der hypnotischen Wirkung entwickelt.
Abhängigkeit
Die Einnahme von Benzodiazepinen kann zur Entwicklung von psychischer und physischer Abhängigkeit führen. Dies gilt nicht nur für die missbräuchliche Anwendung hoher Dosen, sondern auch bereits für den therapeutischen Dosierungsbereich. Das Risiko steigt mit der Dosis und der Dauer der Einnahme. Insbesondere bei Patienten mit Alkohol- oder Drogenmissbrauch in der Vorgeschichte oder bei Patienten mit ausgeprägten Persönlichkeitsstörungen ist das Risiko erhöht.
Um das Risiko einer Abhängigkeit auf ein Minimum zu reduzieren, sollten Benzodiazepine nur nach sorgfältiger Prüfung der Indikation verschrieben und über möglichst kurze Dauer (als Hypnotikum zum Beispiel in der Regel nicht länger als vier Wochen) eingenommen werden. Ob eine Weiterführung der Behandlung notwendig ist, muss periodisch überprüft werden. Eine längere Behandlung ist nur bei bestimmten Patienten indiziert und der Nutzen im Vergleich zu Risiken weniger klar.
Entzugserscheinungen
Die Entzugssymptomatik tritt vor allem nach abruptem Absetzen sogar bei Patienten auf, die mit der empfohlenen Dosierung behandelt werden. Dabei können Kopfschmerzen, Angst, Spannungszustände, Depression, Schlaflosigkeit, Ruhelosigkeit, Verwirrtheit, Konzentrationsschwäche, Reizbarkeit, Schwitzen, Rebound-Phänomene, Verstimmung, Benommenheitsgefühl, verfremdete Wahrnehmung der Umwelt, Persönlichkeitsstörungen, Hyperakusis, Taubheit und Kribbeln in den Extremitäten, Überempfindlichkeit gegen Licht, Geräusche und physischen Kontakt, unwillkürliche Bewegungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Appetitverlust, Halluzinationen, Delirien, Krampfanfälle, epileptische Anfälle, Tremor, Bauchkrämpfe, Myalgie, Erregung, Palpitationen, Tachykardie, Panikattacken, Schwindel, Hyperreflexie, Verlust des Kurzzeitgedächtnisses und Hyperthermie auftreten.
Bei Patienten mit vorbestehenden Anfallserkrankungen oder bei Patienten, die Arzneimittel einnehmen, welche die Krampfschwelle senken (wie z.B. Antidepressiva), kommt es häufiger zu Krampfanfällen.
Zur Vermeidung von Entzugserscheinungen sollte ein abruptes Absetzen vermieden werden. Es empfiehlt sich in jedem Fall die Behandlung durch schrittweise Reduktion der Dosis zu beenden. Bei Auftreten von Entzugserscheinungen ist eine engmaschige ärztliche Überwachung und Unterstützung des Patienten erforderlich.
Das Einsetzen von Entzugserscheinungen schwankt je nach Wirkungsdauer der Substanz zwischen ein paar Stunden und einer Woche oder mehr nach Absetzen der Therapie und kann das Auftreten von Rebound-Phänomenen umfassen, wobei die Symptome, die zu einer Benzodiazepinbehandlung führten, beim Absetzen in verstärkter Form wieder auftreten können. Entzugssymptome (wie z.B. Schlaflosigkeit) können schon nach einer Therapiedauer von nur einer Woche auftreten.
Risiko durch eine gleichzeitige Anwendung mit Opioiden
Die gleichzeitige Anwendung von Normison und Opioiden kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln wie Normison zusammen mit Opioiden nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Normison zusammen mit Opioiden für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer so kurz wie möglich sein (siehe auch allgemeine Dosisempfehlung in «Dosierung/Anwendung»).
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und deren Bezugspersonen (falls zutreffend) über diese Symptome zu informieren (siehe «Interaktionen»).
Amnesie
Benzodiazepine können anterograde Amnesien auslösen. Dieser Zustand tritt meistens einige Stunden nach der Einnahme des Präparats auf. Um dieses Risiko zu reduzieren, sollte sich der Patient vergewissern, dass er ununterbrochen 7–8 Stunden schlafen kann (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Spezifische Patientengruppen
Ältere Patienten, Patienten mit chronisch-respiratorischer Insuffizienz, Leber- oder Niereninsuffizienz: siehe «Dosierung/Anwendung» und «Kontraindikationen».
Ältere oder geschwächte Patienten reagieren möglicherweise empfindlicher auf die Wirkung von Temazepam. Daher sollten solche Patienten engmaschig überwacht und die Temazepam-Dosis sollte sorgfältig auf die Reaktion des Patienten abgestimmt werden. Aufgrund der muskelrelaxierenden Wirkung besteht ein erhöhtes Risiko für Stürze und daraus folgende Frakturen bei älteren Menschen.
Leberinsuffizienz / Enzephalopathie
Benzodiazepine, wie alle Präparate mit zentraldämpfender Wirkung, können bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz eine bestehende Enzephalopathie verschlimmern und sollen deshalb bei Patienten mit Leberinsuffizienz und/oder Enzephalopathie mit Vorsicht angewendet werden (siehe «Kontraindikationen»).
Eingeschränkte respiratorische Funktion
Benzodiazepine, inklusive Temazepam, können eine potenziell tödliche Atemdepression hervorrufen. Temazepam sollte mit Vorsicht bei Patienten mit eingeschränkter respiratorischer Funktion (z.B. obstruktive Lungenerkrankung, Schlafapnoe-Syndrom) eingesetzt werden.
Psychosen / Depression
Benzodiazepine werden zur Primärbehandlung von Psychosen nicht empfohlen.
Während der Behandlung mit Benzodiazepinen kann eine vorbestehende Depression hervortreten oder sich verstärken. Während der Verwendung von Benzodiazepinen können bei depressiven Patienten suizidale Tendenzen hervortreten. Sie sollten deshalb nicht ohne angemessene antidepressive Behandlung eingesetzt werden. Benzodiazepine sollten nicht als Monotherapie bei Depression oder jeglicher Form von Angst oder Schlaflosigkeit assoziiert mit einer Depression ohne gleichzeitige Behandlung der Depression eingesetzt werden.
Da Schlafstörungen und frühes morgendliches Aufwachen erste Anzeichen einer Depression sein können, sollte eine larvierte Depression ausgeschlossen werden.
Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch
Aufgrund ihres Missbrauchspotentials dürfen Benzodiazepine bei Patienten mit bekanntem Alkohol- oder Arzneimittelmissbrauch nur mit grösster Vorsicht eingesetzt werden.
Fructose-Intoleranz
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten weder Normison noch Normison mite einnehmen.

Interaktionen

Kombination mit Präparaten mit zentraldämpfender Wirkung
Potenzierung der zentralen depressiven Wirkung von Alkohol, Barbituraten, Antipsychotika (Neuroleptika), anderen Hypnotika, Anxiolytika, Sedativa, Antidepressiva, Betäubungsmitteln (v.a. Opiate), sedierenden Antihistaminika, Antiepileptika, Anästhetika, Antihypertensiva und Betarezeptorenblockern.
Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die zu einer Atemdepression führen, wie z.B. Opiate (Analgetika, Antitussiva, Substitutionsbehandlung), ist besondere Vorsicht geboten – insbesondere bei älteren Patienten.
Kombination mit Theophyllin oder Aminophyllin
Theophyllin- oder Aminophyllin-Gabe kann die sedative Wirkung von Benzodiazepinen inklusive Temazepam verringern.
Kombination mit Opioiden
Die gleichzeitige Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Arzneimitteln wie Normison/Normison mite mit Opioiden erhöht das Risiko für Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Dosierung und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Zusätzlich kann die gleichzeitige Einnahme von Opioiden zu einer Verstärkung der euphorisierenden Wirkung und damit zu beschleunigter Abhängigkeitsentwicklung führen. Ältere Menschen benötigen spezielle Überwachung.
Kombination mit Antiepileptika
Wenn Normison gemeinsam mit Antiepileptika, v.a. Hydantoin und Barbituraten oder Kombinationen mit diesen Substanzen, verwendet wird, können unerwünschte Wirkungen und Toxizität verstärkt sein. Dies erfordert spezielle Vorsicht bei der Anpassung der Dosierung zu Beginn der Behandlung.
Kombination mit Muskelrelaxantien
Durch gleichzeitige Verabreichung von Temazepam mit Muskelrelaxantien kann die relaxierende Wirkung von Temazepam verstärkt werden.
Kombination mit leberenzymhemmenden Substanzen
Substanzen, die bestimmte Leberenzyme hemmen (v.a. Cytochrom P450), können die Clearance von Benzodiazepinen vermindern und daher die Wirkung verstärken. Bekannte Induktoren von Leberenzymen, wie z.B. Rifampizin, können die Clearance von Benzodiazepinen erhöhen.
Kombination mit Natriumsorbat (E201)
Temazepam in Kombination mit Natriumsorbat (E201) kann eine verstärkte Atemdepression bewirken.
Kombination mit Alkohol
Von gleichzeitigem Alkoholgenuss wird abgeraten. Eine Potenzierung des sedativen Effekts wird beobachtet, wenn das Präparat zusammen mit Alkohol eingenommen wird. Dies kann auch das Führen von Motorfahrzeugen und Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt Hinweise auf fötale Risiken (basierend auf Untersuchungen an Tieren).
Mehrere Studien weisen im Zusammenhang mit der Anwendung von Benzodiazepinen auf ein erhöhtes Risiko für kongenitale Missbildungen während des ersten Trimesters der Schwangerschaft hin.
Proben von menschlichem Nabelschnurblut weisen darauf hin, dass Benzodiazepine und deren glukuronidierte Metaboliten die Plazenta passieren. Infolge der pharmakodynamischen Wirkung des Präparats, könnte es zudem bei der Verabreichung von Temazepam während der Spätphase der Schwangerschaft oder während der Entbindung beim Neugeborenen zu Hypothermie, Hypoaktivität, Hypotonie, zu Atemdepression, Atemnot, Trinkschwäche und verminderter metabolischer Reaktion auf Kältestress kommen.
Ausserdem könnten Neugeborene von Müttern, die im letzten Trimester der Schwangerschaft Benzodiazepine regelmässig während mehrerer Wochen oder länger einnahmen, eine Abhängigkeit aufweisen, mit dem Risiko, dass sie in der postnatalen Phase Entzugssymptome entwickeln.
Es wurde über eine Totgeburt am Geburtstermin berichtet, nachdem die schwangere Patientin acht Stunden vorher Temazepam und Diphenhydramin erhalten hatte. Auch Tierstudien lassen vermuten, dass eine erhöhte perinatale Mortalität besteht, verbunden mit der Kombination von Temazepam und Diphenhydramin.
Aus den obenerwähnten Gründen ist Temazepam für schwangere Frauen, oder für Frauen, die schwanger werden könnten, kontraindiziert.
Gebärfähige Frauen sollten darüber informiert werden, dass sie das Absetzen des Präparats mit Ihrem Arzt erwägen müssen, falls sie vermuten, schwanger zu sein, oder es werden möchten.
Stillzeit
Da Temazepan wie andere 3-OH-Benzodiazepine in kleinen Mengen in die Muttermilch sezerniert wird, soll Temazepam in der Stillzeit nicht angewendet werden – es sei denn der zu erwartende Nutzen für die Mutter überwiege das potentielle Risiko für den Säugling.
Bei Neugeborenen von mit Benzodiazepinen behandelten, stillenden Müttern, wurden Sedierung und Trinkschwäche (Floppy infant syndrome) beobachtet. Falls eine stillende Mutter mit Benzodiazepinen behandelt wird, muss deren Säugling bezüglich pharmakologischer Wirkungen überwacht werden (inklusive Sedierung und Reizbarkeit).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Normison hat einen ausgeprägten Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen. Patienten, die Normison einnehmen, sollten vor dem Verrichten von Tätigkeiten, welche die volle geistige Aufmerksamkeit erfordern, gewarnt werden.
Sedierung, Amnesie, beeinträchtigte Konzentrationsfähigkeit und beeinträchtigte Muskelfunktionen können sich nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen auswirken. Wenn die Schlafdauer zudem nicht ausreichend ist, kann das Risiko eines beeinträchtigten Reaktionsvermögens zunehmen. Ferner ist der Patient vor gleichzeitigem Alkoholgenuss zu warnen, da dies die Leistungsbeeinträchtigung verstärken kann (siehe «Interaktionen»).

Unerwünschte Wirkungen

Bei der Bewertung der unerwünschten Wirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrundegelegt: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1000), «selten» (<1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Änderung des Blutbildes.
Häufigkeit unbekannt: Thrombozytopenie, Agranulozytose, Panzytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Häufigkeit unbekannt: Anaphylaktische / anaphylaktoide Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Endokrine Erkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Inadäquate ADH-Sekretion (SIADH).
Stoffwechsel-und Ernährungsstörungen
Häufigkeit unbekannt: Hyponatriämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Depression. Eine vorbestehende Depression kann während einer Benzodiazepinbehandlung klinisch manifest werden.
Gelegentlich: Libidostörungen, erektile Dysfunktion, Orgasmusstörungen, emotionale Störungen.
Sehr selten: Ruhelosigkeit, Agitation, Erregbarkeit, Aggressivität, Wahnvorstellung, Manie, Albträume, Halluzinationen, Psychosen, Fehlverhalten. Bei diesen Symptomen muss das Präparat abgesetzt werden. Diese Reaktionen sind bei älteren Patienten eher möglich.
Häufigkeit unbekannt: Suizidversuch, Suizidgedanken, Enthemmung, euphorische Stimmung, Feindseligkeit, Wut, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit, Arzneimittelabhängigkeit.
Erkrankungen des Nervensystems
Die Wirkungen von Benzodiazepinen auf das zentrale Nervensystem sind dosisabhängig; bei hohen Dosierungen tritt eine ausgeprägtere Dämpfung des Zentralnervensystems auf.
Sehr häufig: Sedierung.
Häufig: Ataxie, Verwirrtheitszustände, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit.
Gelegentlich: Aufmerksamkeitsstörungen, verlangsamtes Reaktionsvermögen, Kopfschmerzen.
Selten: Amnesie. Anterograde Amnesie ist mit therapeutischen Dosen möglich, mit höheren Dosen nimmt das Risiko zu. Amnesie kann mit Fehlverhalten einhergehen (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Häufigkeit unbekannt: Koma, extrapyramidale Störungen, Konvulsionen, Tremor, Vertigo, Dysarthrie.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Doppelsehen.
Häufigkeit unbekannt: Vermindertes Sehvermögen (inklusive verschwommene Sicht).
Gefässerkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Hypotonie, Absinken des Blutdrucks.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufigkeit unbekannt: Atemdepression, Apnoe, Exazerbation eines Schlafapnoe-Syndroms, Exazerbation einer obstruktiven Lungenerkrankung. Das Ausmass der Atemdepression durch Benzodiazepine ist dosisabhängig, wobei höhere Dosen eine verstärkte Atemdepression hervorrufen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich: Übelkeit.
Häufigkeit unbekannt: Verstopfung.
Leber- und Gallenerkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Ikterus, Erhöhungen von Bilirubin / Transaminasen / alkalischer Phosphatase.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: allergische Hautreaktionen.
Häufigkeit unbekannt: Alopezie.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Aufgrund der muskelrelaxierenden Wirkung ist das Risiko für Stürze und daraus folgender Frakturen bei älteren Menschen erhöht.
Häufig: Muskelschwäche.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Erschöpfung.
Häufigkeit unbekannt: Hypothermie, paradoxe Reaktion (Angst).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bei der Behandlung einer Überdosis eines Arzneimittels sollte in Betracht gezogen werden, dass möglicherweise mehrere Arzneimittel eingenommen wurden.
Wie mit anderen Benzodiazepinen ist eine Überdosierung in der Regel nicht lebensbedrohlich, ausser wenn Temazepam mit anderen zentraldämpfenden Präparaten (inkl. Alkohol) kombiniert wird (CAVE: Mehrfachintoxikation).
Symptome
Eine Überdosierung mit Benzodiazepinen führt gewöhnlich zu einer Depression des Zentralnervensystems, deren Symptome sich je nach Schweregrad als Benommenheit bis hin zu komatösen Zuständen äussern können.
In leichten Fällen umfassen die Symptome Benommenheit, Verwirrtheit, Lethargie, Dysarthrie, paradoxe Reaktionen. In schwereren Fällen können Ataxie, verminderter Muskeltonus, Hypotonie, Atemdepression und Depression des Herzkreislaufsystems auftreten, selten kommt es zum Koma, sehr selten zum Tod.
Behandlung
Es werden allgemein unterstützende und symptomatische Massnahmen empfohlen. Die Vitalparameter müssen überwacht werden.
Bei einem Aspirationsrisiko wird induziertes Erbrechen nicht empfohlen.
Allgemeine Entgiftungsmassnahmen (Magenspülung, Gabe von Aktivkohle) sollten sich am individuellen klinischen Zustand des Patienten orientieren.
Die Dialysierbarkeit von Temazepam wurde bislang nicht geprüft.
3-OH-Benzodiazepine sind jedoch nicht und ihre Metaboliten (Glukuronide) nur schwer dialysierbar. Besondere Aufmerksamkeit muss den Patienten geschenkt werden, die eine Intensivpflege bezüglich der Atem- und kardiovaskulären Funktionen benötigen.
Zur Aufhebung der zentraldämpfenden Wirkung von Benzodiazepinen steht der spezifische Benzodiazepin-Antagonist Flumazenil zur Verfügung (siehe Flumazenil Fachinformation). Die Verabreichung sollte jedoch im Spital unter engmaschiger Überwachung erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05CD07
Wirkungsmechanismus/Pharmakodynamik
Normison/Normison mite enthält als Wirkstoff das Benzodiazepin Temazepam. Dieses weist anxiolytische, sedative und hypnotische Eigenschaften auf und verfügt ebenfalls über muskelrelaxierende und antikonvulsive Effekte.
Temazepam verkürzt die Einschlafzeit, verlängert die Gesamtschlafdauer, verbessert die Schlafqualität und verringert nächtliches Aufwachen.
Normison/Normison mite eignet sich auch zur Prämedikation.

Pharmakokinetik

Absorption
Pharmakokinetikstudien haben gezeigt, dass Temazepam fast vollständig (90–100%) absorbiert wird. Der First-Pass-Effekt ist mit ca. 5% gering. Die Zeit bis zum Erreichen des maximalen Plasmaspiegels (tmax) beträgt nach oraler Applikation normalerweise 50 Minuten.
Mit 20 mg Temazepam p.o. betragen die maximalen Plasmaspiegel (Cmax) 660-1100 ng/ml.
Nach Mehrfachdosen wird der Steady-state am 3. Behandlungstag erreicht. Eine Kumulation des unveränderten Wirkstoffs oder der Metaboliten ist gering oder fehlt ganz.
Distribution
Das Verteilungsvolumen liegt zwischen 1,3–1,5 Liter/kg Körpergewicht, für die nicht gebundene Fraktion 43–68 Liter/kg. Etwa 96% des unveränderten Wirkstoffs sind an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus
Temazepam wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, wo der grösste Teil des nicht metabolisierten Anteils des Wirkstoffs glukuronidiert und mit dem Urin eliminiert wird. Weniger als 5% des Wirkstoffs werden zu Oxazepam demethyliert und als Glukuronid ausgeschieden. Die Glukuronidverbindungen von Temazepam haben keine nachweisbare Wirkung auf das ZNS.
Elimination
Temazepam wird rasch eliminiert. In den meisten Studien war eine Halbwertszeit der Elimination (t½) von 7-11 Stunden nachweisbar.
Nach einer Einmaldosis werden 80% der applizierten Menge im Urin gefunden, hauptsächlich in konjugierter Form, 12% der Dosis werden mit den Fäzes ausgeschieden.
Weniger als 2% der Dosis werden mit dem Urin unverändert eliminiert.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei manifester Niereninsuffizienz liegen sowohl die metabolische Clearance von Temazepam als auch der Plasmaspiegel des nicht proteingebundenen Temazepams im Normbereich.
Die Halbwertszeit der Elimination ist jedoch für die Temazepamglukuronide erhöht, wobei die inaktiven Metaboliten kumulieren.
Wie unter «Überdosierung» aufgeführt, ist es wenig wahrscheinlich, dass Temazepam mittels Dialyse ausreichend eliminiert werden kann.
Studien zeigten, dass die Kinetik von Temazepam bei Patienten mit Zirrhose in geringem Masse beeinflusst wird.

Präklinische Daten

Chronische und wiederholte Verabreichung bis zu 6 Monate verursachte keine spezifische Organtoxizität in Ratten, Mäusen und Hunden. Hepatische Lipidosis verbunden mit einem Anstieg des Lebergewichts wurden mit hohen Dosen (160 mg/kg) bei Nagern beobachtet. Kein mutagenes oder karzinogenes Potential wurde in entsprechenden Studien beobachtet.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und vor Feuchtigkeit geschützt lagern.

Zulassungsnummer

44854 (Swissmedic).

Packungen

Normison mite: 30 Kapseln, 100 Kapseln (Spitalpackung) [B].
Normison: 30 Kapseln, 100 Kapseln (Spitalpackung) [B].

Zulassungsinhaberin

Viatris Pharma GmbH, 6312 Steinhausen

Stand der Information

Januar 2022

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