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Fachinformation zu Lithofalk®:Phardi AG
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Filmtabletten

Zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen 

Zusammensetzung

1 Filmtablette enthält: 250 mg Ursodeoxycholsäure, 250 mg Chenodeoxycholsäure.
Die Wirkstoffe werden, ausgehend von der Cholsäure der Rindergalle, in zahlreichen chemisch-physikalischen Syntheseschritten hergestellt.

Eigenschaften/Wirkungen

Bei Urso- und Chenodeoxycholsäure handelt es sich um physiologische Gallensäuren. Beide bewirken eine Senkung des Cholesteringehalts in der Gallenflüssigkeit. Die Chenodeoxycholsäure erreicht dies durch Hemmung der Cholesterinsynthese in der Leber und mizellare Lösung des Cholesterins in der Galle, während die Ursodeoxycholsäure die Cholesterinresorption aus dem Darm hemmt und die Bildung von Cholesterin-Flüssigkristallen in der Galle fördert. Die Kombination von Urso- und Chenodeoxycholsäure führt bei der Gallensteinauflösung zu einer höheren Effizienz im Vergleich zur Monotherapie mit den Einzelsubstanzen. Auch die Verträglichkeit ist besser als die der Einzelkomponenten.

Pharmakokinetik

Absorption
Chenodeoxycholsäure (CDC) wird im Dünndarm resorbiert. Die Resorption ist nicht vollständig. Sie variiert zwischen 29 und 84%. Nach der Resorption im Darm wird die Gallensäure in der Leber fast vollständig mit den Aminosäuren Glycin und Taurin konjugiert und dann erneut biliär ausgeschieden.
Oral verabreichte Ursodeoxycholsäure (UCD) wird mittels eines aktiven und passiven Transportvorganges aus dem Intestinum resorbiert. Ist ein gewisser Sättigungsgrad an UDC in der Galle erreicht, nimmt die Resorption ab, so dass ein Teil der UDC mit dem Stuhl ausgeschieden wird. Nach der Resorption im Darm wird UDC in der Leber konjugiert, erneut biliär ausgeschieden und dann zum überwiegenden Teil wieder rückresorbiert (entero-hepatischer Kreislauf).

Distribution
Nach der Behandlung mit CDC wird die endogene Synthese der primären Gallensäuren Cholsäure und Chenodeoxycholsäure gehemmt. Mit zunehmender Dosis nimmt der Gehalt in der Galle an CDC bis über 90% zu.
Nach oraler Gabe von UDC über längere Zeit erreicht deren Konzentration in der Galle Werte von ca. 50-60%, wogegen der Anteil von CDC, Cholsäure und Deoxycholsäure deutlich abnimmt. Der Gehalt an Lithocholsäure bleibt unverändert klein.

Metabolismus
Im Darm werden CDC, UDC und ihr Glycin- und Taurinkonjugat bakteriell abgebaut. Durch Dekonjugation entsteht die freie Gallensäure, durch Oxydation 7-keto-Lithocholsäure (3α-hydroxy, 7-keto-Cholansäure) und durch Abspaltung der 7-hydroxy-Gruppe entsteht Lithocholsäure (3α-hydroxy-Gallensäure). 7-keto-Lithocholsäure wird im Dickdarm und auch in der Leber teilweise zu Urso- und Chenodeoxycholsäure (3α, 7α-Dihydroxy-5β-cholansäure) metabolisiert. Lithocholsäure wird nur zu einem geringen Anteil resorbiert und wird grösstenteils mit den Fäzes eliminiert.

Elimination
Ein kleiner Teil der CDC wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Die biologische Halbwertszeit der CDC liegt bei 4 Tagen.
Beinahe die gesamte resorbierte Dosis von UDC wird durch die Leber in Form von Konjugaten mit Glycin oder Taurin (Verhältnis 4:1) in die Galle ausgeschieden. Die durch die Galle in den Darm gelangende UDC wird grösstenteils rückresorbiert und gelangt so immer wieder in den enterohepatischen Kreislauf. Die biologische Halbwertszeit der UDC liegt im Mittel bei 4,5 Tagen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Lithofalk Filmtabletten sind angezeigt zur Auflösung von Cholesterin-Gallensteinen und Gallensteinfragmenten nach erfolgter Lithotripsie. Die Gallensteine dürfen auf dem Röntgenbild keine Schatten geben, einen Durchmesser von nicht mehr als 15 mm aufweisen; die Gallenblase muss trotz Gallenstein(en) funktionsfähig sein.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die tägliche Dosis beträgt je 5-7 mg Cheno- und Ursodeoxycholsäure pro kg Körpergewicht, d.h. Patienten bis zu 60 kg KG nehmen 1 Filmtablette Lithofalk, ab 60 kg KG 2 Filmtabletten, ab 90 kg KG 3 Filmtabletten.
Die Gesamtdosis wird 1× täglich vor dem Schlafengehen eingenommen.
Die Filmtabletten müssen regelmässig eingenommen werden, wenn ein Erfolg der Lithofalk-Behandlung erzielt werden soll.
Die Dauer des Auflösevorgangs von Cholesterin-Gallensteinen ohne Lithotripsie beträgt nach bisherigem Wissensstand 6 Monate bis 2 Jahre, nach Lithotripsie 3-18 Monate. Falls nach 12 Monaten keine Verkleinerung der Gallensteine aufgetreten ist, sollte die Behandlung nicht weitergeführt werden. Der Therapieerfolg soll durch Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen der Gallenwege in 3-6monatigen Abständen kontrolliert werden.

Hinweis zur Laborkontrolle
In den ersten 3 Monaten der Behandlung sollten alle 4 Wochen folgende Blutleberwerte kontrolliert werden: SGOT, SGPT, γ-GT. Später brauchen diese Untersuchungen nur noch in vierteljährlichen Abständen durchgeführt zu werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Lithofalk Filmtabletten sollen nicht angewendet werden bei häufigen Koliken, Entzündungen der Gallenblase und der Gallenwege, Choledochus- oder Zystikusverschluss, intra- und extrahepatischen Cholestasen, entzündlichen Erkrankungen von Dünn- und Dickdarm, schweren Nierenfunktionsstörungen sowie Nulldiät. Ferner bei akuter und chronischer Hepatitis und bei Leberzirrhose.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C: Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Föten gezeigt und es existieren keine Humanstudien. Frauen im gebärfähigen Alter sollen Lithofalk nur bei gleichzeitiger Anwendung von empfängnisverhütenden Massnahmen einnehmen. Es ist nicht bekannt, ob die Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen.

Unerwünschte Wirkungen

Bei der Therapie mit Lithofalk Filmtabletten kann es bei ca. 10% der Patienten zu breiförmigen Stühlen kommen, die jedoch nicht zum Absetzen des Präparates zwingen. Die bei der Monotherapie mit Chenodeoxycholsäure gelegentlich länger andauernde Erhöhung der Transaminasewerte ist dosisabhängig und wurde bei der Kombinationstherapie mit Ursodeoxycholsäure bisher nicht beobachtet. Auch die durch die Ursodeoxycholsäure bedingte Verkalkung der Steine tritt bei der Anwendung der Kombination vermindert auf.

Interaktionen

Patienten, die Colestyramin (Quantalan®), Colestipol (Colestid®) oder ein aluminiumhydroxidhaltiges Antacidum einnehmen, können nicht gleichzeitig mit Lithofalk Filmtabletten behandelt werden, da diese Substanzen die Wirkstoffe von Lithofalk binden, so dass keine Resorption erfolgen kann.

Überdosierung

Bei Überdosierung ist mit dem Auftreten von Diarrhöen zu rechnen. Ausserdem kann es zu einer Erhöhung der Lebertransaminasewerte kommen.
Beim Auftreten von Überdosierungssymptomen ist die Dosis zu reduzieren. Sollten die Diarrhöen weiterhin anhalten oder die Serumtransaminasespiegel ständig doppelt so hoch wie die Normalwerte liegen, so sollte die Therapie abgebrochen werden.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Lithofalk darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

49361.

Stand der Information

März 1992.

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