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Fachinformation zu Malimed® 200/400/nocte:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Histamin-H 2 -Rezeptorenhemmer 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Cimetidin.

Malimed 200

Filmtabletten  zu 200 mg Cimetidin, Excip. pro compr.

Malimed 400

Filmtabletten zu 400 mg Cimetidin, Excip. pro compr.

Malimed nocte

Filmtabletten zu 800 mg Cimetidin, Excip. pro compr.

Eigenschaften/Wirkungen

Malimed gehört zur Gruppe der H 2 -Rezeptoren-Antagonisten. Malimed hemmt sowohl die basale wie auch die stimulierte Sekretion von Magensäure aus den Parietalzellen der Magenschleimhaut und vermindert gleichzeitig die Pepsinmenge. Die stimulierte und nichtstimulierte Säuresekretion wird durch Malimed während ca. 8-10 Stunden gehemmt.

Pharmakokinetik

Nach oraler Gabe wird Cimetidin gut und rasch resorbiert. Die Resorption erfolgt vorwiegend im Duodenum und Ileum. Maximale Plasmakonzentrationen werden bei Gabe auf nüchternen Magen bereits nach 1-1½ Stunden erreicht. (Bei Einnahme mit oder nach einer Mahlzeit 2-3 Stunden.) Die Plasmaproteinbindung beträgt 20-25%. Cimetidin diffundiert gut und gleichmässig ins Gewebe. Das Verteilungsvolumen beträgt 1,2-1,6 l/kg. Die therapeutischen Plasmakonzentrationen liegen im Bereich von 0,5-2,0 mg/l. Unter normalen Bedingungen durchdringt Cimetidin die Blut-Liquor-Schranke kaum. Bei Patienten mit Nieren- oder Leberinsuffizienz und veränderter Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke kann Cimetidin jedoch in das Zentralnervensystem eindringen und zu Verwirrtheitszuständen führen.
Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 2 Stunden. Bis zu 90% der verabreichten Menge werden über die Niere ausgeschieden, wovon ca. 70% in unveränderter Form und ca. 20% in metabolisierter Form (Hauptmetabolit: Cimetidine-Sulfoxid). Nur ca. 10% einer oralen Dosis werden mit den Faeces ausgeschieden. Bei Niereninsuffizienz wird die Ausscheidung von Cimetidin verzögert und erfordert eine Anpassung der Dosierung (siehe «Spezielle Dosierungsanweisungen»). Die gleichzeitige Verabreichung von Antacida beeinflusst die Absorption von Cimetidin nicht.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Malimed ist bei folgenden Krankheiten indiziert:
Gastro-Duodenal-Ulzerationen wie: Duodenalulzera, gutartige Magenulzera, Rezidivulzera, peptische Ulzera nach Operationen, medikamentös bedingte Ulzera.
Gastritis, hyperazider Reizmagen, gastroösophagale Refluxkrankheit mit Läsionen (Refluxösophagitis). Blutungen aus Ulzerationen oder Erosionen im Ösophagus, Magen oder Duodenum.
Prophylaxe von Blutungen des oberen Gastrointestinaltraktes bei Risikopatienten.
Zollinger-Ellison-Syndrom.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die maximale Tagesdosis bei Erwachsenen beträgt 2 g bei folgenden Indikationen: Duodenalulzera, gutartige Magenulzera, postoperative Ulzera, medikamentös bedingte Ulzera, Rezidivulzera. Die übliche Tagesdosis beträgt 0,8-1,0 g Cimetidin bei 3 verschiedenen Dosierungsmöglichkeiten:

Malimed 200
3×1 Tabl. zu 200 mg/Tag zu den Hauptmahlzeiten und 1×2 Tabl. zu 200 mg vor dem Schlafengehen.

Malimed 400
2×1 Tabl. zu 400 mg/Tag (1 Tabl. morgens zum Frühstück und 1 Tabl. vor dem Schlafengehen).

Malimed nocte
1×1 Tabl. zu 800 mg/Tag vor dem Schlafengehen.
Bei unzureichender therapeutischer Wirkung kann die Dosierung auf 1,6 g (4×1 Tabl. zu 400 mg/Tag, zu den Hauptmahlzeiten und vor dem Schlafengehen) erhöht werden.

Behandlungsdauer
Ulcus duodeni: mindestens 4 Wochen.
Ulcus ventriculi: mindestens 6 Wochen.
Ohne endoskopische Kontrolle der Abheilung sollte auch bei Besserung der Symptome diese Mindestbehandlungsdauer eingehalten werden.
Ist eine langandauernde Hemmung der Säuresekretion angezeigt, kann die Behandlung weiter fortgesetzt werden, wobei die Dosierung den therapeutischen Erfordernissen anzupassen ist.
Eine Dosierung von 800 mg/Tag (2×1 Tabl. zu 400 mg morgens und abends) oder 400 mg (1×1 Tabl. zu 400 mg vor dem Schlafengehen) dürfte in diesen Fällen genügen.

Gastroösophagale Refluxkrankheit mit Läsionen (Refluxösophagitis)
In Abhängigkeit der Schwere der Läsion beträgt die Tagesdosis 800-1200 mg, wobei es 3 verschiedene Dosierungsmöglichkeiten gibt:

Malimed 200
4×1 Tabl. zu 200 mg/Tag (3×1 Tabl. zu den Hauptmahlzeiten und 1 Tabl. vor dem Schlafengehen).

Malimed 400
2×1 Tabl. zu 400 mg/Tag morgens und vor dem Schlafengehen.

Malimed nocte
1×1 Tabl. zu 800 mg/Tag vor dem Schlafengehen.
Meistens genügen 800 mg/Tag. Die Behandlungsdauer beträgt, je nach Schwere der Läsion, 8-12 Wochen.
NB. Zu Beginn der Behandlung und im Falle anhaltender Schmerzen können zusätzlich Antazida verschrieben werden.

Gastritis, hyperazider Reizmagen
Die Tagesdosis beträgt 800 mg. Dosierung: 4×1 Tabl. Malimed zu 200 mg zu den Hauptmahlzeiten und vor dem Schlafengehen. In der Regel ist eine Behandlungsdauer von 1-2 Wochen ausreichend.

Blutungen aus Ulzerationen oder Erosionen im Gastrointestinaltrakt und bei Patienten mit hohem Risiko für solche Blutungen
Die Tagesdosis beträgt 1,0 g. Dosierung: 3×1 Tabl. Malimed zu 200 mg zu den Hauptmahlzeiten und 1×1 Tabl. Malimed zu 400 mg vor dem Schlafengehen. Es ist möglich, dass die Dosis auf 1600 mg (4×1 Tabl. Malimed zu 400 mg) erhöht werden muss.

Zollinger-Ellison-Syndrom
Die Tagesdosis beträgt 1,0 g. Dosierung: 3×1 Tabl. Malimed zu 200 mg zu den Hauptmahlzeiten und 1×1 Tabl. Malimed zu 400 mg vor dem Schlafengehen. Es kann notwendig sein, die Dosis auf 1600 mg (4×1 Tabl. Malimed zu 400 mg) zu erhöhen oder sogar die maximale Dosis von 2 g täglich zu verabreichen.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Verabreichung an Kinder: Malimed wurde klinisch an Kindern nicht getestet, weshalb seine Verabreichung auf solche Fälle zu beschränken ist, bei denen die Verringerung der Magensekretion als wichtig angesehen wird. Die Tagesdosis liegt zwischen 15 und 30 mg/kg Körpergewicht und verteilt sich auf 4 Einzeldosen.

Niereninsuffizienz
Bei Patienten, die unter Niereninsuffizienz leiden, muss die Dosierung aufgrund der Kreatinin-Clearance nach nach folgendem Schema reduziert werden:

----------------------------------------------------
Kreatinin-    Serum-       (µmol/l)      Malimed-   
Clearance     Kreatinin                  Dosierung  
              (mg)                       pro Tag    
----------------------------------------------------
0-15          über 4,3     über 38       400-600 mg 
                                         Cimetidin  
15-30         2,6-4,3      23-38         600-800 mg 
                                         Cimetidin  
30-50         1,8-2,6      16-23         800-1200 mg
                                         Cimetidin  
über 50       unter 1,8                  normale    
                                         Dosierung  
----------------------------------------------------
Cimetidin wird durch Hämodialyse ausgeschieden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei Kindern und Jugendlichen im Wachstumsalter sollte Malimed nur bei strengster Indikationsstellung eingesetzt werden.

Vorsichtsmassnahmen

Magenulzera: Es empfiehlt sich, vor jeder Behandlung die Gutartigkeit des Ulkus abzuklären. Ein Anstieg des Magensaft-pH erhöht das Risiko einer Besiedlung mit pathogenen Keimen, was z.B. bei beatmeten Patienten zu einer erhöhten Anzahl nosokomialer Pneumonien führen kann.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie B. Malimed passiert die Plazenta und geht in die Muttermilch über. Teratogene und embryotoxische Wirkungen sind nicht bekannt. In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Malimed demnach nicht bzw. nur in Ausnahmefällen bei strengster Indikationsstellung verabreicht werden.

Unerwünschte Wirkungen

Es kann während der Behandlung zu einigen leichten und vorübergehenden Störungen wie Durchfall, Muskelschmerzen, Schwindel und Hautausschlag kommen. Bei gewissen Patienten zeigten die biochemischen Untersuchungen eine Erhöhung der Plasma-Kreatininwerte oder der Serum-Transaminasen. Es wurde über vorübergehende Brustschmerzen beim Mann berichtet. Ältere oder schwerkranke Patienten zeigten Symptome von geistiger Verwirrung oder Benommenheit, die jedoch innerhalb von 24 Stunden nach Absetzen der Therapie verschwanden. Es sind seltene Fälle von Hepatitis, Fieber, Pankreatitis und interstitieller Nephritis bekannt, die sich nach Absetzen der Therapie vollständig zurückgebildet haben.
Zudem sind Fälle bekannt, bei denen sich die Zahl der weissen Blutkörperchen bei Patienten unter Cimetidin-Therapie vermindert haben. Darin eingeschlossen sind auch Agranulozytosen, wobei es sich dabei meist um schwerkranke Patienten gehandelt hat, denen man zusätzlich noch potentielle blutbildschädigende Medikamente verabreichte. Über Fälle von Thrombozytopenie sowie seltene Fälle von aplastischer Anämie ist ebenfalls berichtet worden.

Interaktionen

Durch die Phase-1-Reaktion von Cimetidin wird die mikrosomale Metabolisierung zahlreicher Arzneimittel in der Leber gehemmt:

Orale Antikoagulanzien: Acenocoumarol, Phenindion, Warfarin (Verlängerung der Prothrombinzeit). Keine Interaktion mit Phenprocoumon.

Benzodiazepine: Alprazolam, Chlordiazepoxid, Clobazam, Cesmethyldiazepam, Diazepam, Nitrazepam, Triazolam. Keine Interaktion mit Oxazepam und Lorazepam.

Adrenerge ß-Rezeptorenblocker: Labetolol, Metoprolol, Penbutolol, Propranolol.
Ethanol, Antipyrin, Carbamazepin, Chinidin, Clomethiazol, Coffein, Digoxin, Imipramin, Lidocain, Phenytoin und Theophyllin werden ebenso beeinflusst.
Zudem wird die renale Sekretion von Procainamid und N-Acetylprocainamid durch Cimetidin gehemmt.
Bei gleichzeitiger Behandlung von Cimetidin mit: Phenobarbital (verstärkte Metabolisierung, verringerte Resorption), Antazida (verringerte Resorption) sowie Metoclopramid und Bromoprid (verminderte Bioverfügbarkeit) wird die Wirkung von Cimetidin abgeschwächt.
Ferner soll durch Cimetidin die Resorption von Acetylsalicylsäure, Tetracyclinen, Ketoconazol und Propanthelin verzögert werden.

Überdosierung

Bei Vergiftung mit Cimetidin kann es zu einer Atemdepression kommen, die evtl. eine assistierte Beatmung erforderlich macht.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Keine bekannt.

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Sollte kurz nach Einnahme von Cimetidin aspirierter Magensaft auf okkultes Blut mittels «Haemoccult-Test» untersucht werden, können falsch positive Resultate auftreten.

Hinweise
Durch ein Magenkarzinom verursachte Beschwerden können durch Cimetidin gelindert und nicht diagnostizierte Magenkarzinome, insbesondere Frühkarzinome unter dieser Therapie scheinbar abheilen. Die Diagnose und Abheilung eines Magenulkus muss deshalb endoskopisch und bioptisch gesichert werden.
Cimetidin wird während der Hämodialyse aus dem Blut eliminiert.

Haltbarkeit
Malimed ist bei normaler Temperatur aufzubewahren. Verfalldatum auf der Packung beachten.

IKS-Nummern

50763.

Stand der Information

Juni 1991.
RL88

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