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Fachinformation zu Fentanyl-Mepha Transdermale Pflaster:Mepha Pharma AG
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Pharmakokinetik

Absorption
Entsprechend der unterschiedlich grossen Absorptionsfläche der fünf Pflaster von 3.75, 7.5, 15, 22.5 und 30 cm2 bei identischem Fentanyl-Anteil von 1% werden etwa 12, 25, 50, 75 oder 100 µg Fentanyl pro Stunde an die Haut abgegeben. Nach Applikation von Fentanyl-Mepha wird Fentanyl über einen Zeitraum von 72 Stunden kontinuierlich über die Haut aufgenommen. Bedingt durch die freisetzende Copolymer-Matrix und die Diffusion von Fentanyl durch die Hautschichten ist die Freisetzungsrate relativ konstant.
Nach initialer Applikation steigen die Serumkonzentrationen von Fentanyl allmählich an, stabilisieren sich im Allgemeinen im Zeitraum zwischen 12 und 24 Stunden nach Applikation und bleiben dann relativ konstant für den gesamten Rest der 72-Stunden-Periode. Die erreichbaren Serumkonzentrationen sind proportional der Grösse des Fentanyl-Mepha Pflasters.
Am Ende der zweiten 72 Stunden Applikation erreichen die Serumkonzentrationen den Steady-State, dieser wird während der nachfolgenden Applikation von Pflastern der gleichen Grösse beibehalten.
Die AUC- und Cmax-Werte in einem Dosierungsintervall im Steady-State sind ungefähr 40% höher als nach einer einzelnen Applikation.
Ein pharmakokinetisches Modell weist darauf hin, dass die Serumkonzentrationen von Fentanyl um 14% ansteigen können (Bereich 0–26%), wenn ein neues Pflaster bereits nach 24 Stunden anstelle der empfohlenen 72 Stunden appliziert wird.
Eine Erhöhung der Hauttemperatur kann die Absorption von transdermal appliziertem Fentanyl verstärken (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine Erhöhung der Hauttemperatur durch Auflegen eines niedrig eingestellten Heizkissens über das Fentanyl System während der ersten 10 Stunden bei Einzelapplikation erhöhte den mittleren Fentanyl-AUC-Wert um das 2,2-Fache und die mittlere Konzentration am Ende der Wärmeanwendung um 61%.
Distribution
Fentanyl wird rasch in verschiedene Gewebe und Organe verteilt, was aus dem grossen Verteilungsvolumen (3 bis 10 l/kg nach intravenöser Dosierung) hervorgeht. Fentanyl sammelt sich im Skelettmuskel und Fettgewebe an und wird langsam ins Blut abgegeben. In einer Studie bei Krebspatienten unter Behandlung mit transdermalem Fentanyl betrug die Bindung an Plasmaproteine durchschnittlich 95% (Bereich: 77-100%). Fentanyl passiert ohne Weiteres die Blut-Hirn-Schranke. Es passiert auch die Plazenta und geht in die Muttermilch über.
Metabolismus
Fentanyl ist ein Arzneimittel mit hoher Clearance und wird schnell und extensiv in der Leber vorwiegend durch CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv. Es scheint, dass die Haut transdermal freigesetzes Fentanyl nicht metabolisiert. Dies wurde in einer Untersuchung mit menschlichen Keratinozyten-Zellen und in klinischen Studien festgestellt, in welchen 92% der Dosis, die aus dem System freigesetzt wurden als unverändertes Fentanyl in der systemischen Zirkulation erschien.
Elimination
Nach einer 24-stündigen Applikationsdauer fallen die Serumkonzentrationen von Fentanyl nach Entfernen von Fentanyl-Mepha langsam ab mit einer Halbwertszeit von ca. 17 Stunden (Bereich 13–22). Nach 72-stündiger Applikationsdauer nehmen sie mit einer mittleren Halbwertszeit von 20–27 Stunden ab. Die noch anhaltende Resorption von Fentanyl aus der Haut erklärt, weshalb das Arzneimittel langsamer aus dem Serum verschwindet als nach einer intravenösen Infusion, bei der die Halbwertszeit 7 Stunden (Bereich 3–12 Stunden) beträgt.
Innerhalb von 72 Stunden nach einer intravenösen Fentanyl Gabe, werden ungefähr 75% der Fentanyl-Dosis im Urin ausgeschieden, hauptsächlich in Form von Metaboliten; davon werden nur knapp 10% in unveränderter Form ausgeschieden. Ungefähr 9% der Dosis werden in den Fäzes ausgeschieden, vorwiegend in Form von Metaboliten. Die Clearance beträgt 46 l/h (27–75).
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
In einer Studie bei Patienten mit Leberzirrhose, wurde die Pharmakokinetik einer Einzeldosis von Fentanyl-Patch 50 µg/h untersucht. Obwohl tmax und t½ nicht verändert waren, waren die mittlere Plasma-Cmax und die AUC bei diesen Patienten um ca. 35% bzw. 73% erhöht.
Ausgehend von einem Modell der Populationspharmakokinetik geht aus simulierten Daten für Patienten mit Leberinsuffizienz verschiedenen Grades unter Behandlung mit transdermalem Fentanyl hervor, dass der AUC-Wert im Steady-State bei Patienten mit Leberinsuffizienz vom Grad B (Child-Pugh Score = 8) und Grad C (Child-Pugh Score = 12,5) ungefähr 1,36 bzw. 3,72-mal höher wäre als bei Patienten mit normaler Leberfunktion (Grad A [Child-Pugh Score = 5,5]).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht werden; gegebenenfalls muss die Fentanyl-Mepha-Dosis reduziert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nierenfunktionsstörungen
Daten aus einer Studie mit intravenös verabreichtem Fentanyl bei Patienten nach Nierentransplantation legen nahe, dass die Clearance von Fentanyl bei dieser Patientenpopulation reduziert sein kann. Wenn Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Fentanyl-Mepha erhalten, sollten sie sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht werden, gegebenenfalls muss die Fentanyl-Mepha-Dosis reduziert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Ältere Patienten
Daten aus Studien mit intravenös verabreichtem Fentanyl lassen darauf schliessen, dass bei älteren Patienten die Clearance geringer und die Halbwertszeit verlängert sein kann; zudem können sie auf das Arzneimittel empfindlicher reagieren als jüngere Patienten. In einer Studie mit Fentanyl bei gesunden, älteren Probanden unterschied sich deren Pharmakokinetik nicht signifikant von derjenigen bei gesunden jungen Probanden, obwohl die maximale Serumkonzentration tendenziell niedriger und die mittlere Halbwertszeit bis auf etwa 34 Stunden verlängert war.
Ältere Patienten sollten sorgfältig auf Zeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht werden; gegebenenfalls muss die Fentanyl-Dosis reduziert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Fentanyl-Mepha wurde bei Kindern unter 2 Jahren nicht untersucht. Die Fentanyl-Konzentrationen wurden bei mehr als 250 Kindern im Alter von 2 bis 17 Jahren gemessen, denen Fentanyl-Pflaster im Dosisbereich von 12 bis 300 µg/h appliziert wurden. Nach der Anpassung nach Körpergewicht scheint die Clearance (l/h/kg) bei 2- bis 5-jährigen Kindern ungefähr 80% und bei 6- bis 10-jährigen Kindern ungefähr 25% höher zu sein als bei 11- bis 16-jährigen Kindern, bei denen erwartet wird, dass die Clearance ähnlich ist wie bei Erwachsenen. Diese Ergebnisse wurden bei der Bestimmung der Dosierungsempfehlungen für pädiatrische Patienten berücksichtigt. Fentanyl-Mepha sollte nur bei opioid-toleranten Kindern ab 2 Jahren oder älter verabreicht werden (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

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