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Fachinformation zu GANFORT®/GANFORT® Unit Dose:AbbVie AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Bimatoprostum, timololi maleas.
Hilfsstoffe
GANFORT: 0,05 mg/ml benzalkonii chloridum, acidum citricum monohydricum, Dinatrii phosphas heptahydricus corresp. 0.95 mg/ml phosphas, Natrii chloridum, Acidum hydrochloridum et/aut natrii hydroxidum (ad pH), Aqua purificata.
GANFORT Unit Dose: Dinatrii phosphas heptahydricus corresp. 0.95 mg/ml phosphas, Acidum citricum monohydricum, Natrii chloridum, Acidum hydrochloridum et/aut natrii hydroxidum (ad pH), Aqua purificata.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Senkung des intraokulären Drucks (IOD) bei Patienten mit chronischem Weitwinkelglaukom oder okulärer Hypertension, die ungenügend auf topische Betablocker oder Prostaglandin-Analoga ansprechen.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und ältere Patienten
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 1 Tropfen GANFORT/GANFORT Unit Dose in das betroffene Auge einmal täglich entweder morgens oder abends. Die Anwendung soll jeden Tag zur gleichen Zeit erfolgen.
Vorhandene Literaturdaten von GANFORT weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der Therapietreue (Compliance) zu berücksichtigen (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Das Einzeldosisbehältnis ist nur zur einmaligen Verwendung bestimmt. Ein Einzeldosisbehältnis reicht zur Behandlung beider Augen aus. Nicht verwendete Lösung ist sofort zu verwerfen. Wird eine Anwendung vergessen, ist die Therapie mit der nächsten planmässigen Dosis fortzusetzen. Pro Auge darf nicht mehr als 1 Tropfen pro Tag eingetropft werden.
Bei Verwendung von mehr als einem ophthalmologischen Arzneimittel sollen die verschiedenen Produkte in Abständen von mindestens 5 Minuten eingeträufelt werden.
Auch durch Kompression des nasolakrimalen Kanals oder durch Schliessen der Augenlider für 2 Minuten wird die systemische Resorption verringert. Dies kann zu einer Reduzierung der systemischen Nebenwirkungen und zu einer höheren lokalen Wirksamkeit führen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
GANFORT/GANFORT Unit Dose wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Deshalb ist bei der Behandlung dieser Patienten Vorsicht geboten.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
GANFORT/GANFORT Unit Dose wurde bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion nicht untersucht. Deshalb ist bei der Behandlung dieser Patienten Vorsicht geboten.
Bei Patienten mit anamnestisch bekannter leichter Leberinsuffizienz oder anormalen ALT, AST und/oder Bilirubinausgangswerten hatte Bimatoprost über 24 Monate keine unerwünschten Wirkungen auf die Leberfunktion.
Es sind keine unerwünschten Wirkungen von okulär verabreichtem Timolol auf die Leberfunktion bekannt.
Kinder und Jugendliche
GANFORT/GANFORT Unit Dose wurde nur bei Erwachsenen untersucht. Daher ist die Anwendung von GANFORT/GANFORT Unit Dose bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.

Kontraindikationen

·Reaktive Atemwegserkrankung einschliesslich Bronchialasthma oder anamnestisch bekanntes Bronchialasthma, schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankung.
·Sinusbradykardie, Sick-Sinus-Syndrom, sinuatrialer Block, atrioventrikulärer Block 2. und 3. Grades, der nicht durch einen Herzschrittmacher kontrolliert wird. Manifeste Herzinsuffizienz, kardiogener Schock.
·Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der Hilfsstoffe.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Wie andere topisch verabreichte ophthalmische Arzneimittel können auch die Wirkstoffe (Timolol/Bimatoprost) von GANFORT/GANFORT Unit Dose systemisch resorbiert werden. Bei kombinierter Anwendung wurde keine Zunahme der systemischen Resorption der einzelnen Wirkstoffe im Vergleich zu deren Verabreichung als Monotherapie beobachtet.
Aufgrund der Beta-adrenergen Komponente, Timolol, können die gleichen kardiovaskulären, pulmonalen und anderen unerwünschten Wirkungen auftreten wie bei systemisch eingesetzten Betablockern. Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen nach der topischen ophthalmischen Verabreichung ist niedriger als bei einer systemischen Verabreichung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Herzerkrankungen
Bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen (z.B. koronarer Herzerkrankung, Prinzmetal-Angina und Herzinsuffizienz) sowie arterieller Hypotonie muss die Behandlung mit Betablockern kritisch überprüft und es sollte eine Behandlung mit anderen Wirkstoffen in Erwägung gezogen werden. Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen müssen auf Anzeichen einer Verschlechterung dieser Erkrankungen sowie auf Nebenwirkungen hin überwacht werden.
Aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf die Leitungszeit dürfen Betablocker Patienten mit einem AV-Block 1. Grades nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Gefässerkrankungen
Patienten mit schweren peripheren Kreislaufstörungen bzw. -erkrankungen (z.B. schwere Formen der Raynaud-Erkrankung bzw. des Raynaud-Syndroms) müssen mit Vorsicht behandelt werden.
Atemwegserkrankungen
Über die Atemwege betreffende Nebenwirkungen, einschliesslich Tod durch Bronchospasmus bei Asthmapatienten, wurden nach der Verabreichung einiger ophthalmologischer Betablocker berichtet.
Bei Patienten mit leichter/moderater chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) ist GANFORT/GANFORT Unit Dose mit Vorsicht und nur dann anzuwenden, wenn der mögliche Nutzen das potentielle Risiko überwiegt.
Endokrine Erkrankungen
Beta-Rezeptorenblocker dürfen bei Patienten mit Neigung zu spontaner Hypoglykämie oder bei Patienten mit labilem Diabetes nur mit Vorsicht verabreicht werden, da sie die Anzeichen und Symptome einer akuten Hypoglykämie maskieren können.
Betablocker können Symptome einer Hyperthyreose maskieren.
Hornhauterkrankungen
Ophthalmische Betablocker können zu Augentrockenheit führen. Patienten mit Hornhauterkrankungen sind mit Vorsicht zu behandeln.
Andere Betablocker
Die Wirkung auf den Augeninnendruck oder die bekannten Wirkungen einer systemischen Betablockade können bei Patienten, die bereits einen systemischen Betablocker erhalten, durch die Gabe von Timolol verstärkt werden. Die Reaktion dieser Patienten muss sorgfältig überwacht werden. Die Anwendung von zwei topischen Betablockern wird nicht empfohlen (siehe «Interaktionen»).
Anaphylaktische Reaktionen
Unter Betablockern reagieren Patienten mit Atopie oder schweren anaphylaktischen Reaktionen auf verschiedene Allergene in der Anamnese möglicherweise stärker auf wiederholte Kontakte mit solchen Allergenen, während sie möglicherweise nicht oder nur unzureichend auf die zur Behandlung anaphylaktischer Reaktionen üblicherweise eingesetzte Dosierung von Adrenalin ansprechen.
Aderhautablösung
Bei der Behandlung mit Substanzen, die die Kammerwassersekretion hemmen (z.B. Timolol, Acetazolamid), wurde nach filtrierenden Operationen über Aderhautablösung berichtet.
Chirurgische Anästhesie
Ophthalmologische Betablocker können die systemische Wirkung von Beta-Agonisten z.B. Adrenalin, blockieren. Der Anästhesist muss informiert werden, wenn der Patient Timolol erhält.
Augen
Patienten sollten vor Behandlungsbeginn über die Möglichkeit eines verstärkten Wimpernwachstums, eine Dunkelfärbung des Augenlids oder der periokulären Haut informiert werden, da diese unter der Behandlung mit Bimatoprost und GANFORT/GANFORT Unit Dose beobachtet wurden. Zudem wurde eine verstärkte braune Irispigmentierung unter Behandlung mit GANFORT beobachtet. Die verstärkte Irispigmentierung wird wahrscheinlich bestehen bleiben und kann – wenn nur ein Auge behandelt wird – ein unterschiedliches Aussehen der Augen zur Folge haben. Die Irispigmentierung kann auch nach Absetzen von GANFORT im Sinne einer bleibenden Veränderung fortbestehen. Nach 12-monatiger Behandlung mit GANFORT betrug die Häufigkeit von Irispigmentation 0,2%. Nach 12-monatiger Behandlung mit Bimatoprost allein betrug die Häufigkeit 1,5% und erhöhte sich nach 3-jähriger Behandlung nicht. Die veränderte Pigmentierung wird durch einen erhöhten Melaningehalt in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht (siehe «Präklinische Daten»). Die Langzeiteffekte einer verstärkten Irispigmentierung sind nicht bekannt. Veränderungen der Irisfarbe aufgrund einer ophthalmischen Anwendung von Bimatoprost sind möglicherweise erst nach mehreren Monaten oder Jahren wahrnehmbar. Eine periorbitale Gewebepigmentierung wurde bei einigen Patienten als reversibel berichtet.
Das Auftreten von Makulaödemen, einschliesslich zystoider Makulaödeme wurde unter der Behandlung mit GANFORT berichtet. GANFORT/GANFORT Unit Dose sollte daher bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit Ruptur des hinteren Kapselsacks oder Patienten mit bekannten Risikofaktoren für Makulaödem (z.B. intraokuläre Operationen, retinalen Venenverschlüssen, entzündliche Augenerkrankungen und diabetische Retinopathie) mit Vorsicht angewendet werden.
Die Anwendung von GANFORT/GANFORT Unit Dose sollte bei Patienten mit akuten intraokulären Entzündungen (z.B. Uveitis) mit Vorsicht erfolgen, da sie die Entzündung verschlimmern kann.
Haut
In Bereichen, in denen GANFORT/GANFORT Unit Dose-Lösung wiederholt mit der Hautoberfläche in Kontakt kommt, besteht die Möglichkeit von Haarwachstum. Daher ist es wichtig, GANFORT/GANFORT Unit Dose nur anweisungsgemäss anzuwenden und zu vermeiden, dass Flüssigkeit über die Wange oder andere Hautbereiche läuft.
Sonstige Erkrankungen
GANFORT/GANFORT Unit Dose wurde bei Patienten mit entzündlichen Augenerkrankungen, neovaskulärem, entzündlichem Weitwinkelglaukom, Kongenitalglaukom oder Engwinkelglaukom nicht untersucht.
Studien zu Bimatoprost 0,3 mg/ml bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertonie haben gezeigt, dass die häufigere Exposition des Auges gegenüber mehr als einer Bimatoprost-Dosis täglich die IOD-senkende Wirkung vermindern kann. Patienten, die GANFORT/GANFORT Unit Dose in Kombination mit anderen Prostaglandinanaloga verwenden, müssen auf Änderungen des Augeninnendrucks hin überwacht werden.
Hilfsstoffe
GANFORT enthält Benzalkoniumchlorid. Es ist bekannt, dass Benzalkoniumchlorid eine Keratitis punctata superficialis und/oder toxische ulzerierende Keratitis auslösen kann. Daher ist bei häufiger oder langfristiger Anwendung von GANFORT eine Überwachung von Patienten mit Keratokonjunktivis sicca-Syndrom oder vorgeschädigter Hornhaut angezeigt.
Es liegen Berichte vor, dass Benzalkoniumchlorid Reizungen am Auge und trockene Augen hervorrufen und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche beeinträchtigen kann. Es sollte bei Patienten mit trockenen Augen und bei Patienten mit geschädigter Hornhaut mit Vorsicht angewendet werden.
Bei längerer Anwendung sollten die Patienten überwacht werden.
Hinweise für Kontaktlinsenträger
Das in GANFORT enthaltene Benzalkoniumchlorid kann zu Augenreizungen führen. Vor dem Eintropfen von GANFORT sollten Kontaktlinsen daher herausgenommen werden und erst 15 Minuten nach Anwendung der Tropfen wiedereingesetzt werden. Benzalkoniumchlorid kann Verfärbungen weicher Kontaktlinsen verursachen. Ein Kontakt mit weichen Kontaktlinsen muss vermieden werden.

Interaktionen

Es wurden keine spezifischen Wechselwirkungsstudien mit der fixen Kombination Bimatoprost/Timolol durchgeführt.
Es kann zu additiven Wirkungen mit Gefahr eines Blutdruckabfalls und/oder einer ausgeprägten Bradykardie kommen, wenn eine ophthalmologische Betablocker-Lösung gleichzeitig mit oral verabreichten Kalziumkanal-Blockern, Guanethidin, Betablockern, Parasympathikomimetika, Antiarrhythmika (einschliesslich Amiodaron) und Digitalisglykosiden angewendet wird.
Eine verstärkte systemische Betablockade (z.B. verlangsamter Puls, Depression) wurde während der kombinierten Behandlung mit CYP2D6-Hemmern (z.B. Quinidin, Fluoxetin, Paroxetin) und Timolol berichtet.
Gelegentlich wurde über Mydriasis aufgrund der gleichzeitigen Anwendung von ophthalmischen Betablockern und Adrenalin (Epinephrin) berichtet.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine adäquaten Daten für die Anwendung mit der fixen Kombination Bimatoprost/Timolol bei schwangeren Frauen vor.
In Tierstudien ist bei Bimatoprost und Timolol keine Teratogenität aufgetreten.
In Studien bei Nagetieren führte eine systemische Exposition von Bimatoprost, die 33 bis 97-fach über derjenigen nach okulärer Anwendung beim Menschen lag, speziesspezifisch zu Aborten.
GANFORT/GANFORT Unit Dose darf in der Schwangerschaft nicht verabreicht werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Timolol
Epidemiologische Studien haben keine Hinweise auf Missbildungen ergeben, aber bei oraler Gabe von Betablockern ein Risiko für intrauterine Wachstumsverzögerungen gezeigt. Darüber hinaus wurden beim Neugeborenen Anzeichen und Symptome einer Betablockade (z.B. Bradykardie, Blutdruckabfall, Atemnot und Hypoglykämie) beobachtet, wenn Betablocker bis zur Entbindung verabreicht wurden. Wenn GANFORT/GANFORT Unit Dose bis zur Entbindung angewendet wird, ist das Neugeborene in den ersten Lebenstagen sorgfältig zu überwachen.
Bimatoprost
Es liegen keine hinreichenden klinischen Daten von exponierten Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien mit Bimatoprost haben bei Dosen, die signifikant über den in der klinischen Praxis zur Anwendung kommenden lagen, Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).
Stillzeit
Timolol
Betablocker werden in die Muttermilch sezerniert. Bei den therapeutischen Dosen von Timolol in Augentropfen ist es jedoch unwahrscheinlich, dass ausreichende Mengen in die Muttermilch gelangen, um beim Säugling klinische Symptome einer Betablockade hervorrufen zu können. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Bimatoprost
Es ist nicht bekannt, ob Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch sezerniert wird. Bei säugenden Ratten wird Bimatoprost jedoch in die Milch sezerniert. GANFORT/GANFORT Unit Dose soll in der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

GANFORT/GANFORT Unit Dose hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.
Falls es nach dem Eintropfen vorübergehend zu verschwommenem Sehen kommt, sollte wie bei anderen ophthalmologischen Arzneimitteln der Patient warten, bis er wieder klarsieht, bevor er am Strassenverkehr teilnimmt oder Maschinen bedient.

Unerwünschte Wirkungen

GANFORT
Die in klinischen Studien mit GANFORT berichteten unerwünschten Wirkungen beschränken sich auf die bereits für die einzelnen Wirkstoffe Bimatoprost und Timolol berichteten unerwünschten Wirkungen. Es wurden keine neuen, für GANFORT spezifischen Nebenwirkungen in klinischen Studien beobachtet.
Die Mehrzahl der unerwünschten Wirkungen betraf das Auge, war meist von leichter Natur und in keinem Fall schwerwiegend. Basierend auf 12-Monatsdaten aus klinischen Studien war die am häufigsten berichtete Nebenwirkung konjunktivale Hyperämie (meist geringgradig bis leicht und vermutlich von nicht-entzündlicher Natur) bei ca.26% der Patienten und führte bei nur 1,5% der Patienten zu einem Absetzen der Therapie.
Über die folgenden unerwünschten Wirkungen wurde in klinischen Studien mit GANFORT oder nach Markteinführung berichtet. Die Häufigkeit der unten aufgeführten möglichen unerwünschten Wirkungen wird wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anzeichen oder Symptome von allergischer Dermatitis, Angioödem, allergische Augenerkrankung.
Psychiatrische Erkrankungen
Nicht bekannt: Schlaflosigkeit, Albträume.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Nicht bekannt: Dysgeusie.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Hyperämie der Bindehaut.
Häufig: Keratitis punctata superficialis, Hornhauterosion, Brennen der Augen, stechende Augenschmerzen, Fremdkörpergefühl, Trockenheit der Augen, Liderythem, Augenschmerzen, Photophobie, Augensekret, Sehstörungen, Juckreiz am Auge und am Augenlid, Verschlechterung der Sehschärfe, Blepharitis, Augenlidödem, Augenreizungen, Epiphora, Wimpernwachstum.
Gelegentlich: Iritis, konjunktivales Ödem, Lidschmerzen, Asthenopie, Trichiasis, Irishyperpigmentierung, periorbitale Veränderungen und Lidveränderungen im Zusammenhang mit periorbitaler Atrophie des Fettgewebes und Hautspannen mit resultierender Vertiefung der Augenlidfurche, Augenlidptosis, Enophthalmus und Augenlidretraktion.
Nicht bekannt: Zystoides Makulaödem, verschwommenes Sehen, okuläres Unbehagen.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Bradykardie.
Gefässerkrankungen
Nicht bekannt: Hypertension.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Rhinitis.
Nicht bekannt: Asthma, Dyspnoe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Augenlid-Pigmentierung, Hirsutismus, Hyperpigmentierung der Haut (periokulär).
Nicht bekannt: Alopezie, Verfärbung der Haut (periokulär).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Müdigkeit.
GANFORT Unit Dose
Es wurden keine neuen, für GANFORT Unit Dose spezifischen unerwünschten Wirkungen in klinischen Studien beobachtet.
Die meisten unerwünschten Wirkungen, die für GANFORT Unit Dose berichtet wurden, betrafen die Augen und waren leichter Art. Keine unerwünschte Wirkung war schwerwiegend. Basierend auf Daten einer klinischen Studie über einen Zeitraum von 12 Wochen, in der GANFORT Unit Dose einmal täglich verabreicht wurde, war die am häufigsten berichtete unerwünschte Arzneimittelwirkung von GANFORT Unit Dose eine Hyperämie der Bindehaut (meistens geringgradig bis leicht ausgeprägt und vermutlich von nicht-entzündlicher Art) bei ca. 21% der Patienten und führte bei 1,4% der Patienten zum Therapieabbruch.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden in einer 12-wöchigen klinischen Studie mit GANFORT Unit Dose oder nach Markteinführung berichtet. Die Häufigkeit der unten aufgeführten möglichen unerwünschten Wirkungen wird wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen einschliesslich Anzeichen oder Symptome von allergischer Dermatitis, Angioödem, allergische Augenerkrankung.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen.
Augenerkrankungen
Sehr häufig: Hyperämie der Bindehaut (21%).
Häufig: Keratitis punctata superficialis, Augenreizung, Bindehautreizung, Augenjucken, Augenschmerzen, Fremdkörpergefühl im Auge, trockenes Auge, gesteigerter Tränenfluss, Augenliderythem, Photophobie, Wimpernwachstum.
Gelegentlich: Anomale Sinnesempfindungen des Auges, Jucken am Augenlid, Augenlidödem, Asthenopie, Dunkelfärbung der Wimpern, periorbitale Veränderungen und Lidveränderungen im Zusammenhang mit periorbitaler Atrophie des Fettgewebes und Hautspannen mit resultierender Vertiefung der Augenlidfurche, Augenlidptosis, Enophthalmus und Augenlidretraktion .
Nicht bekannt: Okuläres Unbehagen.
Herzerkrankungen
Nicht bekannt: Bradykardie.
Gefässerkrankungen
Nicht bekannt: Hypertension.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Nicht bekannt: Asthma, Dyspnoe.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Hyperpigmentierung der Haut (periokulär).
Nicht bekannt: Alopezie, Verfärbung der Haut (periokulär).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich: Müdigkeit.
Zusätzliche unerwünschte Wirkungen, die mit einer der Komponenten beobachtet worden sind und möglicherweise auch mit GANFORT/GANFORT Unit Dose auftreten können, sind:
Bimatoprost
Infektionen und parasitäre Erkrankungen: Infektionen (vor allem Erkältungen und Infektionen der oberen Atemwege).
Augenerkrankungen: Katarakt, Dunkelfärbung der Wimpern, Blepharospasmus, Netzhautblutung, Uveitis, periorbitales Erythem, periorbitale Veränderungen und Lidveränderungen im Zusammenhang mit periorbitaler Atrophie des Fettgewebes und Hautspannen mit resultierender Vertiefung der Augenlidfurche, Augenlidptosis, Enophthalmus und Augenlidretraktion.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Übelkeit
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Asthenie, periphere Ödeme.
Untersuchungen: anormale Leberfunktionstests (LFT).
Timolol
Wie andere topisch applizierte Augenarzneimittel werden Bimatoprost und Timolol absorbiert und gelangen in den Blutkreislauf. Die Absorption von Timolol kann ähnliche Nebenwirkungen wie bei systemischen Betablockern verursachen. Die Inzidenz systemischer Nebenwirkungen nach der topischen ophthalmischen Verabreichung ist niedriger als bei einer systemischen Verabreichung. Informationen zur Reduzierung der systemischen Resorption siehe «Dosierung/Anwendung».
Weitere Nebenwirkungen, die bei ophthalmologischen Betablockern beobachtet wurden und die möglicherweise bei GANFORT/GANFORT Unit Dose auftreten können, werden im Folgenden aufgeführt:
Erkrankungen des Immunsystems: Systemische allergische Reaktionen einschliesslich Anaphylaxie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Hypoglykämie.
Psychiatrische Erkrankungen: Depression, Gedächtnisverlust, Halluzination.
Erkrankungen des Nervensystems: Synkope, Apoplexie, Verstärkung der Symptome einer Myasthenia gravis, Parästhesie, zerebrale Ischämie.
Augenerkrankungen: Verminderte Empfindlichkeit der Hornhaut, Diplopie, Ptosis, choroidale Ablösung nach Filtrationschirurgie (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), Keratitis.
Herzerkrankungen: Atrioventrikulärer Block, Herzstillstand, Arrhythmie, Herzversagen, kongestive Herzinsuffizienz, Brustschmerzen, Palpitationen, Ödem.
Gefässerkrankungen: Hypotonie, Raynaud-Phänomen, kalte Hände und Füsse.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums: Bronchospasmus (vor allem bei Patienten mit vorbestehender bronchospastischer Erkrankung), Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts: Diarrhoe, Dyspepsie, Mundtrockenheit, Abdominalschmerzen, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes: Psoriasis-artiger Ausschlag oder Verschlimmerung der Psoriasis, Hautausschlag.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen: Myalgie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Sexuelle Dysfunktion, verminderte Libido.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Asthenie.
Dieses Arzneimittel enthält 0.95 mg Phosphat pro 1 ml.
In sehr seltenen Fällen wurden bei einigen Patienten mit stark geschädigter Hornhaut im Zusammenhang mit der Anwendung von phosphathaltigen Augentropfen Fälle von Kalkablagerungen in der Hornhaut berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung mit GANFORT/GANFORT Unit Dose berichtet, und dies ist auch bei der Anwendung am Auge nicht zu erwarten.
Bimatoprost
Falls GANFORT versehentlich oral eingenommen wurde, könnte die folgende Information hilfreich sein: bei zweiwöchiger oraler Verabreichung an Ratten und Mäusen hatten Dosen von bis zu 100 mg/kg/Tag keinerlei toxische Wirkungen. Diese Dosis, in mg/m2 ausgedrückt, ist um mindestens das 70-fache höher als die Dosis, die bei versehentlicher Einnahme eines Flascheninhaltes GANFORT durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht erreicht wird.
Diese Dosen sind mindestens um das 7,5-fache höher als die Menge an Bimatoprost, die bei versehentlicher Einnahme des gesamten Inhalts einer Packung GANFORT Unit Dose (90 Einzeldosisbehältnisse mit je 0,4 ml; 36 ml) durch ein Kind mit 10 kg Körpergewicht eingenommen werden würde.
Timolol
Symptome einer systemischen Timolol-Überdosierung umfassen: Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmus, Kopfschmerzen, Schwindel, Kurzatmigkeit und Herzstillstand. In einer Studie bei Patienten mit Niereninsuffizienz konnte gezeigt werden, dass Timolol nicht leicht dialysierbar ist.
Im Falle einer Überdosierung soll die Behandlung symptomatisch und unterstützend erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01ED51
Wirkungsmechanismus
GANFORT/GANFORT Unit Dose besteht aus 2 Wirksubstanzen: Bimatoprost und Timolol-Maleat. Diese beiden Komponenten verringern den erhöhten intraokulären Druck (IOD) durch einen ergänzenden Wirkmechanismus. Die kombinierte Wirkung führt zu einer zusätzlichen Reduktion des IOD im Vergleich zu einer allein verabreichten Komponente. Der Unterschied in der mittleren Senkung des IOD für Timolol ist statistisch signifikant. Der Unterschied in der mittleren Senkung des IOD für Bimatoprost Monotherapie ist statistisch nicht signifikant.
GANFORT/GANFORT Unit Dose weist einen raschen Wirkungseintritt auf.
Bimatoprost ist eine Substanz mit potenter augeninnendrucksenkender Wirkung. Es ist ein synthetisches Prostamid, das zwar eine strukturelle Ähnlichkeit zu Prostaglandin F2α (PGF2α) aufweist, jedoch nicht über die bekannten Prostaglandinrezeptoren wirkt. Bimatoprost ahmt selektiv die Wirkungen von vor kurzem entdeckten körpereigenen Substanzen, sog. Prostamiden, nach. Die Struktur des Prostamidrezeptors wurde jedoch noch nicht identifiziert.
Beim Menschen bewirkt Bimatoprost eine Senkung des Augeninnendrucks durch verstärkten Kammerwasserabfluss über das Trabekelwerk und durch eine Erhöhung des uveo-skleralen Abflusses.
Timolol ist ein nicht-selektiver adrenerger β1- und β2-Rezeptorenblocker, welcher keine signifikante sympathikomimetische Eigenwirkung (ISO) besitzt, keine direkte Wirkung auf das Myokard ausübt und keine lokalanästhetischen (membranstabilisierenden) Eigenschaften aufweist. Timolol senkt den IOD durch eine Abnahme der Kammerwasserproduktion. Der genaue Wirkungsmechanismus ist nicht eindeutig geklärt, eine Hemmung der durch die endogene beta-adrenerge Stimulation erhöhten Synthese von zyklischem AMP ist möglich.
Klinische Wirksamkeit
GANFORT
Zwei 12-monatige doppelblinde Vergleichsstudien wurden an Patienten mit schwer zu behandelndem, erhöhtem IOD durchgeführt. 533 Patienten erhielten GANFORT einmal täglich, 265 Patienten Bimatoprost einmal täglich und 263 Patienten Timolol zweimal täglich. GANFORT senkte den IOD im Mittel signifikant stärker als Timolol; im Vergleich zu Bimatoprost aber war die mittlere Senkung ähnlich und nicht statistisch höher.
Responder-Analysen aus den gepoolten Daten dieser Studien zeigen, dass 68% der mit GANFORT behandelten Patienten eine Abnahme des Tages-IOD von mehr als 20% gegenüber dem Ausgangswert aufwiesen. Im Vergleich hierzu traf dies bei 58% resp. 38% für Bimatoprost resp. Timolol Monotherapie zu. Bei Patienten, deren IOD mit Prostaglandin/Prostamid Monotherapie ungenügend kontrolliert war, betrugen die entsprechenden Werte 68%, 49% resp. 32%. GANFORT war in allen Analysen statistisch überlegen (p ≤0,003). Zusätzlich konnte ein besseres Sicherheitsprofil mit GANFORT gegenüber Bimatoprost gezeigt werden.
GANFORT Unit Dose
In einer 12-wöchigen randomisierten, doppelblinden Vergleichsstudie wurden die Wirksamkeit und Sicherheit von GANFORT Unit Dose mit der von GANFORT Mehrdosen-Formulierung bei Patienten mit Glaukom oder okulärer Hypertension verglichen. GANFORT Unit Dose war der GANFORT Mehrdosen-Formulierung im Hinblick auf die augeninnendrucksenkende Wirkung nicht unterlegen: Die Obergrenze des 95%igen Konfidenzintervalls für den Unterschied zwischen den Behandlungen lag zu jedem untersuchten Zeitpunkt (0, 2 und 8 Stunden) in Woche 12 (bei der Primäranalyse) innerhalb der vordefinierten Spanne von 1,5 mm Hg sowie auch in den Wochen 2 und 6 für die mittlere Senkung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges gegenüber dem Ausgangswert (Augeninnendruck des schlechteren Auges bezieht sich auf das Auge mit dem höheren mittleren tageszyklischen Augeninnendruck zum Ausgangswert). Tatsächlich wurde für die Obergrenze des 95%igen-Konfidenzintervalls ein Wert von 0,14 mm Hg in Woche 12 nicht überschritten.
Bei beiden Behandlungsgruppen ergab sich gegenüber dem Ausgangswert eine statistisch und klinisch signifikante mittlere Senkung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges zu allen im Verlauf der Studie untersuchten Zeitpunkten (p < 0,001). Die mittlere Änderung des Augeninnendrucks des schlechteren Auges gegenüber dem Ausgangswert lag während des gesamten 12-wöchigen Studienzeitraums im Bereich von -9,16 bis -7,98 mm Hg bei der Gruppe mit GANFORT Unit Dose und im Bereich von -9,03 bis -7,72 mm Hg bei der Gruppe mit GANFORT.
GANFORT Unit Dose erzielte – verglichen mit GANFORT – zu allen untersuchten Zeitpunkten in Woche 2, 6 und 12 eine äquivalente Senkung des Augeninnendrucks unabhängig vom behandelten Auge (Durchschnitt beider Augen oder schlechteres Auge).
Wie sich aus Studien mit GANFORT ergab, ist die IOD-senkende Wirkung von GANFORT/GANFORT Unit Dose der Wirkung bei gleichzeitiger Anwendung von Bimatoprost (einmal täglich) und Timolol (zweimal täglich) nicht unterlegen.
Vorhandene Literaturdaten von GANFORT weisen darauf hin, dass die abendliche Anwendung eine höhere augeninnendrucksenkende Wirkung als die morgendliche Anwendung hat. Bei der Überlegung, ob die Anwendung morgens oder abends erfolgen soll, ist jedoch auch die Wahrscheinlichkeit der Therapietreue (Compliance) zu berücksichtigen.

Pharmakokinetik

GANFORT/GANFORT Unit Dose
Bimatroprost- und Timolol-Plasmakonzentrationen wurden in einer Crossover-Studie bestimmt, welche bei gesunden Freiwilligen die Monotherapie-Behandlungen gegen die GANFORT-Behandlung verglich. Die systemische Absorption der individuellen Komponenten war minimal und wurde durch die kombinierte Verabreichung in einer einzigen Formulierung nicht beeinflusst.
In zwei 12-Monats-Studien, in denen die systemische Absorption gemessen wurde, wurde keine Akkumulation der einzelnen Komponenten beobachtet.
Bimatoprost
Absorption und Distribution
Bimatoprost penetriert in vitro gut durch die menschliche Cornea und Sclera. Nach okulärer Verabreichung ist die systemische Belastung durch Bimatoprost gering und eine Wirkstoffakkumulation bleibt aus. Nach einmal täglicher Verabreichung von je einem Tropfen 0,03% Bimatoprost in beide Augen über einen Zeitraum von zwei Wochen wurden innerhalb von 10 Minuten nach Verabreichung die Plasmaspitzenspiegel erreicht; innerhalb von 1,5 Stunden nach Verabreichung sank die Konzentration im Blut unter die Nachweisgrenze (0,025 ng/ml). Die Durchschnittswerte von Cmax und AUC0-24h waren an Tag 7 und Tag 14 ähnlich (0,08 ng/ml und 0,09 ng x h/ml). Dies lässt darauf schliessen, dass in der ersten Woche der Anwendung am Auge ein Fliessgleichgewicht erreicht wird.
Die Verteilung von Bimatoprost ins Körpergewebe ist mässig; das systemische Verteilungsvolumen beim Menschen beträgt im Fliessgleichgewicht 0,67 l/kg. Im menschlichen Blut wird Bimatoprost vor allem im Plasma gefunden. Die Plasmaproteinbindung von Bimatoprost liegt bei ca. 88%.
Metabolismus
Nach der Anwendung am Auge wird vor allem unverändertes Bimatoprost im zirkulierenden Blut gefunden. Die Metabolisierung von Bimatoprost erfolgt danach durch Oxidation, Hydroxylierung, N-Deethylierung, Desaminierung und Glukuronidierung und führt zu einer Vielzahl unterschiedlicher Metaboliten.
Elimination
Bimatoprost wird vorwiegend renal ausgeschieden. Bei gesunden Freiwilligen wurden bis zu 67% einer intravenös verabreichten Dosis über den Urin und 25% der Dosis über die Fäzes ausgeschieden. Die nach intravenöser Gabe bestimmte Eliminationshalbwertszeit betrug ca. 45 Minuten, die Gesamt-Clearance aus dem Blut 1,5 l/h/kg.
Timolol
Absorption und Distribution
Nach okulärer Applikation von 0,5%igen Augentropfen bei Menschen, die sich einer Katarakt-Operation unterzogen, betrug die Timolol-Spitzenkonzentration im Kammerwasser 898 ng/ml 1 Stunde nach Dosierung.
Metabolismus
Ein Teil der Dosis wird systemisch absorbiert, wo sie zum grossen Teil in der Leber metabolisiert wird. Die Plasmahalbwertszeit von Timolol beträgt etwa 4-6 Stunden.
Elimination
Timolol und seine Metaboliten werden via Nieren ausgeschieden. Timolol wird nicht umfangreich ans Plasma gebunden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Ältere Patienten
Nach zweimal täglicher Applikation lag die mittlere AUC0-24h bei älteren Patienten (≥65 Jahre) mit 0,0634 ng x h/ml signifikant höher als bei jungen gesunden Erwachsenen (0,0218 ng x h/ml). Diese Beobachtung ist jedoch klinisch nicht relevant, weil bei Älteren ebenso wie bei Jüngeren die systemische Verfügbarkeit nach Anwendung am Auge sehr gering war. Es fanden sich keine Anzeichen einer Akkumulation von Bimatoprost im Blut, und das Sicherheitsprofil war bei älteren und jüngeren Patienten gleich.

Präklinische Daten

GANFORT/GANFORT Unit Dose
Studien zur Toxizität nach Mehrfachdosierungen wiesen kein spezielles Risiko für den Menschen nach. Das okuläre und systemische Sicherheitsprofil der individuellen Komponenten wurde gut untersucht.
Bimatoprost
Bei Affen wurden nach täglicher, okulärer Anwendung von Bimatoprostkonzentrationen ≥0,03% über ein Jahr eine Zunahme der Irispigmentierung sowie reversible, dosisabhängige periokuläre Veränderungen beobachtet. Diese waren durch einen prominenten Sulcus oben und/oder unten und eine erweiterte Lidspalte gekennzeichnet. Es scheint, dass die verstärkte Irispigmentierung durch eine erhöhte Stimulation der Melaninproduktion in den Melanozyten und nicht durch eine Erhöhung der Melanozytenzahl verursacht wurde. Keine Funktionsbeeinträchtigungen oder mikroskopischen Veränderungen im Zusammenhang mit den periokulären Effekten wurden beobachtet, und der Mechanismus, der den periokulären Veränderungen zugrunde liegt, ist nicht bekannt.
Bimatoprost erwies sich in einer Reihe von Untersuchungen in vitro und in vivo als weder mutagen noch kanzerogen.
Bei Ratten, die bis zu 0,6 mg/kg/Tag Bimatoprost (ungefähr das 103fache der zu erwartenden Exposition beim Menschen) erhielten, fanden sich keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung der Fertilität. In Studien zur Embryonal- und Fetalentwicklung bei Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen, die mindestens das 860fache bzw. das 1700fache der humantherapeutischen Dosis betrugen, zwar Aborte, aber keine Entwicklungsstörungen beobachtet. Diese Dosierungen führten zu einer systemischen Belastung, die mindestens um das 33fache bzw. 97fache höher, als die systemische Belastung bei humantherapeutischer Anwendung am Auge lag. In Peri-/Postnatal-Studien bei Ratten führten bei Dosen ≥0,3 mg/kg/Tag (mindestens das 41fache als die humantherapeutische Anwendung) toxische Wirkungen bei den weiblichen Tieren zu verkürzter Gestationszeit, Fetustod und vermindertem Körpergewicht der Jungtiere. Neurologisch bedingte Verhaltensänderungen wurden bei den Jungtieren jedoch nicht beobachtet.
Timolol
Präklinische Daten wiesen kein spezielles Risiko für den Menschen nach; dies beruht auf konventionellen Studien bezüglich Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach Mehrfachdosierungen, Genotoxizität, karzinogenes Potential und Reproduktionstoxizität.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
GANFORT
Nach Anbruch innerhalb von 4 Wochen verwenden.
GANFORT Unit Dose
2 Streifen mit 5 Einzeldosisbehältnissen sind in einem Aluminiumfolienbeutel verpackt.
Nur zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Geöffnetes Einzeldosisbehältnis sofort nach Gebrauch entsorgen.
Besondere Lagerungshinweise
GANFORT
Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
GANFORT Unit Dose
Nicht über 30°C lagern.
Einzeldosisbehältnisse im Folienbeutel aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

57630, 65063 (Swissmedic)

Packungen

GANFORT Augentropfen:
Tropfflasche zu 3 ml. [B]
Tropfflaschen zu 3 x 3 ml. [B]
GANFORT Unit Dose Augentropfen:
30 x 0,4 ml Einzeldosisbehältnisse. [B]
90 x 0,4 ml Einzeldosisbehältnisse. [B]

Zulassungsinhaberin

AbbVie AG, 6330 Cham

Stand der Information

Januar 2023

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