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Fachinformation zu Perskindol® Dolo Hot Patch:VERFORA SA
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Capsicum extractum ethanolicum liquidum (4–7:1), Auszugsmittel Ethanol 80% v/v, Gaultheriae aetheroleum.
Hilfsstoffe: Aromatica: Rosmarini aetheroleum, Lavendulae aetheroleum, Excip. ad collemplastrum.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Wirkstoffhaltiges Pflaster à 10× 12 cm.
Wirkstoffmenge pro Einheit
Capsicum extractum ethanolum liquidum 2,6% m/m (= 68,2 mg/Pflaster, sowie 0,57 mg/cm²), corresp. Capsaicinoides 0,06% m/m (1,5 mg/Pflaster, sowie 12,5 µg/cm²).
Gaultheriae aetheroleum 5,1% m/m (= 136 mg/Pflaster, sowie 1,13 mg/cm²), corresp. Methylissalicylas 4,9% m/m (= 132 mg/Pflaster, sowie 1,1 mg/cm²).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Perskindol Dolo Hot Patch ist ein Pflaster, das zur lokalen Behandlung von Schmerzen eingesetzt wird.
Die Anwendungsgebiete umfassen:
Rückenschmerzen.
Nackenverspannungen.
Muskelschmerzen.
Nervenschmerzen.
Es wirkt unterstützend bei rheumatischen Erkrankungen.
Degenerativen Gelenkerkrankungen.
Zustand nach traumatisch bedingten Verletzungen der Sehnen, Bänder, Muskeln, Gelenke z.B. nach Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 1× täglich 1 Pflaster auf die unverletzte Haut direkt über der Schmerzstelle aufbringen.
Vor der Anwendung wird das Abdeckpapier entfernt und das Pflaster auf die gereinigte und trockene Haut aufgeklebt.
Das Pflaster kann bis zu 24 Stunden getragen werden. Nach einem Tag Unterbrechung kann die Behandlung wiederholt werden.
Therapie darf nicht länger als 3 Wochen dauern.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung und Sicherheit von Perskindol Dolo Hot Patch ist bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen bisher nicht systematisch geprüft worden. Sie wird für Kinder unter 12 Jahren nicht empfohlen.

Kontraindikationen

Bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Capsicumzubereitungen (Paprikagewächse), Methylsalicylat oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels, bei Hauterkrankungen, bei offenen Wunden oder bei akuten Entzündungen. Für Säuglinge und Kinder bis 12 Jahren ist das Pflaster nicht geeignet.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Methylsalicylat soll bei einer bestehenden gerinnungshemmenden Therapie nicht angewendet werden, da es auch bei topischer Anwendung zu Blutungen kommen kann.
Der Kontakt mit den Augen und Schleimhäuten muss vermieden werden.
Es kann zu einem starken Wärmegefühl kommen. In diesem Fall ist die Behandlung abzubrechen.

Interaktionen

Keine bekannt.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es liegen keine klinischen Daten mit Anwendung bei Schwangeren und in der Stillzeit vor.
Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und die postnatale Entwicklung vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Eine Anwendung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit darf nur auf ärztlichen Rat hin erfolgen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.

Unerwünschte Wirkungen

Bei der Bewertung der von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig: ≥10%, häufig: ≥1%–<10%, gelegentlich: ≥0,1%–<1%, selten: ≥0,01%–<0,1%, sehr selten: <0,01%.
In seltenen Fällen können Überempfindlichkeitsreaktionen (urtikarielles Exanthem) in Form von Quaddeln, Bläschen, Juckreiz oder starkes Brennen auftreten. Die Behandlung ist dann sofort abzubrechen.
Bei Anwendung länger als 4 Wochen am gleichen Anwendungsort kann eine Schädigung sensibler Nerven verursacht werden (reversible epidermale Nervendegeneration).

Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: M02AB
Wirkmechanismus/Pharmakodynamik
Capsaicin
Capsaicin bindet an Nocirezeptoren in der Haut und stimuliert Nervenfasern. Das molekulare Target ist TRPV1 (transient receptor potential vanilloid subtype 1), ein nicht-selektiver Kationenkanal. Die Applikation von Capsaicin führt zu einer Aktivierung dieses Rezeptors, dadurch werden die nozizeptiven Afferenzen erregt und die Substanz P wird freigesetzt. Dadurch kann nach der Applikation initial ein brennender Schmerz auftreten.
Der Aktivierung folgt eine Phase der Desensibilisierung, gekennzeichnet durch eine verminderte Freisetzung der Substanz P. Dadurch entsteht eine verringerte Empfindlichkeit bis hin zur Unempfindlichkeit gegenüber noxischen Reizen und ist damit die Ursache für die analgetische Wirkung.
Die klinische Wirksamkeit von Capsaicin (Schmerzreduktion) konnte in einigen klinischen Studien nachgewiesen werden, allerdings profitieren nicht alle Patienten von der Behandlung.
Methylsalicylat
Nach kutaner Applikation durchdringt Methylsalicylat die Haut und die darunter liegenden Gewebe. Dort wird Methylsalicylat durch die ubiquitär vorkommenden Esterasen gespalten, wodurch Salicylsäure freigesetzt wird. Salicylsäure wiederum hemmt die Cyclooxygenasen, welche die wesentlichen Enzyme am Anfang der Prostaglandinsynthese darstellen. Da Prostaglandine verantwortlich für Schmerz und Entzündungen sind, liegt hier der Wirkmechanismus der analgetischen und anaphlogistischen Wirkung des Methylsalicylat.

Pharmakokinetik

Capsaicin
Tierstudien mit topischer Applikation von Capsaicin lassen vermuten, dass Capsaicin in der Leber zu Dihydroxycapsaicin metabolisiert und über die Nieren ausgeschieden wird.
Capsaicin und Dihydroxycapsaicin lassen sich im humanen Stratum corneum nach topischer Applikation nach 1 Min. nachweisen und erreichen kurze Zeit später einen pseudo-steady state.
Methylsalicylat
Methylsalicylat wird bei topischer Applikation über die Haut aufgenommen und durch Esterasen metabolisiert. Die Bioverfügbarkeit konnte bisher nicht bestimmt werden.

Präklinische Daten

Es sind keine für die Anwendung relevanten Daten vorhanden.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Perskindol Dolo Hot Patch darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Verfalldatum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Perskindol Dolo Hot Patch ist bei Raumtemperatur (15–25 °C), ausserhalb der Reichweite von Kindern, aufzubewahren.

Zulassungsnummer

61272 (Swissmedic).

Packungen

Perskindol Dolo Hot Patch 5. (D)

Zulassungsinhaberin

VERFORA SA, 1752 Villars-sur-Glâne.

Stand der Information

Januar 2010.

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