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Fachinformation zu Tresiba®:Novo Nordisk Pharma AG
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PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Insulin Degludec gentechnisch hergestellt aus rekombinanter DNS in Saccharomyces cerevisiae
Hilfsstoffe
Glycerol, Zinkacetat, Wasser für Injektionszwecke. Conserv.: Metacresol 1.72 mg/ml, Phenol 1.50 mg/ml

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Diabetes mellitus Typ 1 bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 1 Jahr.
Diabetes mellitus Typ 2 bei Erwachsenen.

Dosierung/Anwendung

Tresiba ist ein Basalinsulin zur einmal täglichen subkutanen Verabreichung.
Die Wirksamkeit von Insulinanaloga, einschliesslich Insulin Degludec, wird in Einheiten (E) angegeben. Eine Einheit Insulin Degludec entspricht einer Internationalen Einheit (IE) Humaninsulin und einer Einheit aller anderen Insulinanaloga.
Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus kann Tresiba sowohl allein als auch in Kombination mit oralen Antidiabetika (OAD) sowie zusammen mit Bolus-Insulin verabreicht werden.
Um den Mahlzeitenbedarf abzudecken ist bei Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus Tresiba mit kurz/schnell wirksamem Insulin zu kombinieren.
Tresiba wird gemäss dem individuellen Bedarf des Patienten dosiert. Um die Blutzuckereinstellung zu optimieren, wird empfohlen, die Dosierung anhand des Nüchternblutzuckers anzupassen.
Wie bei allen Insulinpräparaten kann eine Dosisanpassung bei erhöhter körperlicher Aktivität, Änderung der Ernährungsgewohnheiten oder Begleiterkrankungen notwendig sein.
Therapieinitiierung mit Tresiba
Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus beträgt die empfohlene Anfangsdosis von Tresiba 10 Einheiten pro Tag. Danach ist eine individuelle Dosisanpassung erforderlich.
Bei Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus wird Tresiba einmal täglich zusammen mit einem Mahlzeiten-Insulin verabreicht. Eine individuelle Dosisanpassung ist erforderlich.
Umstellung von anderen Insulin-Präparaten
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2
Bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus, die einmal täglich mit einer Basalinsulin-, Basal-Bolus-, Mischinsulin- oder einer Insulin-Behandlung zum selber Mischen kann der Wechsel des Basalinsulin auf Tresiba dosisgleich erfolgen, gefolgt von einer individuellen Dosisanpassung.
Eine Dosisreduktion von 20% basierend auf der vorherigen Basalinsulindosis, gefolgt von einer individuellen Dosisanpassung, sollte in Betracht gezogen werden, bei
·Umstellung von zweimal täglichem Basalinsulin auf Tresiba
·Umstellung von Insulin glargin (300 Einheiten/ml) auf Tresiba
Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1
Für Patienten mit Typ 1 Diabetes kann eine Dosisreduktion von 20%, basierend auf der vorherigen Basalinsulindosis oder dem basalen Anteil einer kontinuierlichen Insulininfusionstherapie, in Betracht gezogen werden. Anschliessend sollte die Dosis basierend auf der glykämischen Antwort individuell angepasst werden.
Wie bei allen Insulinpräparaten wird eine engmaschige Überwachung des Blutzuckerspiegels während der Umstellung und in den darauffolgenden Wochen empfohlen. Dosierung und Verabreichungszeitpunkt gleichzeitig angewendeter schnell oder kurz wirksamer Insulinpräparate oder anderer antidiabetischer Medikamente müssen unter Umständen angepasst werden.
Verabreichungszeitpunkt
Tresiba wird einmal täglich verabreicht, möglichst immer zur gleichen Tageszeit. Tresiba hat eine langsame, gleichmässige Resorptionsrate, was zu einer geringen Variabilität der blutzuckersenkenden Wirkung führt.
Deshalb kann in Fällen, wo eine Dosis vergessen wurde oder wo der übliche Zeitpunkt der Injektion nicht eingehalten werden kann, die Dosis zu einem anderen Zeitpunkt verabreicht werden.
Danach soll wieder in den üblichen einmal täglichen Verabreichungsplan gewechselt werden. Ein Minimum von 8 Stunden zwischen den Injektionen muss jedoch immer eingehalten werden. Es liegen keine klinischen Erfahrungen über die Flexibilität hinsichtlich des Dosierungszeitpunkts von Tresiba bei Kindern und Jugendlichen vor.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Ältere Patienten (≥65 Jahre alt)
Tresiba kann bei älteren Patienten angewendet werden. Die Blutzuckerkontrolle muss intensiviert und die Insulindosis individuell angepasst werden (siehe unter «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen
Tresiba kann bei Patienten mit Nieren- und Leberfunktionsstörungen angewendet werden. Die Blutzuckerkontrolle muss intensiviert und die Insulindosis individuell angepasst werden (siehe unter «Pharmakokinetik»).
Kinder und Jugendliche
Tresiba kann bei Jugendlichen und Kindern mit Diabetes mellitus Typ 1 ab 1 Jahr angewendet werden (siehe unter «Eigenschaften/Wirkung»). Bei der Umstellung von einem Basalinsulin auf Tresiba muss eine Dosisreduktion des Basal- und Bolusinsulins auf individueller Basis in Betracht gezogen werden, um das Risiko einer Hypoglykämie zu minimieren (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Tresiba wurde bei Kindern und Jugendlichen mit D. mellitus Typ 2 nicht untersucht.
Anwendungshinweise
Tresiba ist ausschliesslich zur subkutanen Anwendung bestimmt.
Tresiba darf nicht intravenös verabreicht werden, da dies zu schweren Hypoglykämien führen kann.
Tresiba darf nicht intramuskulär verabreicht werden, da dies die Resorption verändern kann.
Tresiba darf nicht verdünnt oder mit anderen Insulinen gemischt werden.
Tresiba darf nicht in Insulin-Infusionspumpen verwendet werden.
Tresiba wird subkutan in den Oberschenkel, den Oberarm oder die Bauchdecke injiziert. Die Einstichstelle ist bei jeder Injektion innerhalb derselben Körperregion zu wechseln, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren.
Tresiba 100 Einheiten/ml und Tresiba 200 Einheiten/ml
Tresiba steht in zwei Stärken zur Verfügung. Bei beiden wird die benötigte Dosis in Einheiten eingestellt. Die Dosisschritte unterscheiden sich jedoch bei den beiden Stärken von Tresiba.
·Bei Tresiba 100 Einheiten/ml kann pro Injektion eine Dosis von 1-80 Einheiten gegeben werden, einstellbar in Schritten von 1 Einheit.
·Bei Tresiba 200 Einheiten/ml kann pro Injektion eine Dosis von 2-160 Einheiten gegeben werden, einstellbar in Schritten von 2 Einheiten. Die Dosis wird mit der Hälfte des Volumens von Basalinsulinarzneimitteln mit 100 Einheiten/ml erreicht.
Die Dosisanzeige zeigt unabhängig von der Stärke stets die Anzahl der Einheiten, daher darf bei der Umstellung eines Patienten auf eine neue Stärke keine Dosisumrechnung vorgenommen werden.
Tresiba FlexTouch ist ein Fertigpen zur Anwendung mit NovoFine- oder NovoTwist-Injektionsnadeln.
Tresiba FlexTouch 100 E/ml liefert 1 bis 80 Einheiten in Schritten von 1 Einheit.
Tresiba FlexTouch 200 E/ml liefert 2 bis 160 Einheiten in Schritten von 2 Einheiten. Dem Tresiba FlexTouch liegt eine Packungsbeilage mit detaillierten Anwendungshinweisen bei, die zu befolgen sind.
Tresiba Penfill ist zur Anwendung mit Insulininjektionsgeräten von Novo Nordisk und NovoFine- oder NovoTwist-Injektionsnadeln konzipiert.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Hypoglykämie
Beim insulinbehandelten Diabetiker besteht grundsätzlich das Risiko leichter oder schwerer Hypoglykämien. Dies kann die Aufmerksamkeit und insbesondere die Sicherheit beim Autofahren oder beim Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Dies gilt besonders zu Beginn der Behandlung, bei Präparatewechsel oder unregelmässiger Nahrungsaufnahme sowie allgemein bei nicht optimaler Stoffwechseleinstellung, wo es zu starken Blutzuckerschwankungen, unter anderem auch zu Hypoglykämien kommen kann. Es muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass Alkoholeinnahme diese Gefährdung zusätzlich erhöht (Hemmung der hepatischen Glukoneogenese). Ebenso ist bei früher durchgemachten schweren Hypoglykämien das Risiko grösser, dass sich solche wiederholen. Um einer Hypoglykämie frühzeitig begegnen zu können, ist der Patient zu instruieren, immer Traubenzucker, Würfelzucker o.ä. mit sich zu führen. Er soll auch seinen Diabetikerausweis bei sich haben.
Wie bei anderen Basalinsulinen kann die verlängerte Wirkung die Erholung von einer Hypoglykämie verzögern.
Begleiterkrankungen, insbesondere Infektionen und Fieber, erhöhen in der Regel den Insulinbedarf. Begleiterkrankungen der Nieren, der Leber oder Krankheiten, die die Nebennieren, die Hypophyse oder die Schilddrüse in Mitleidenschaft ziehen, können Veränderungen der Insulindosis erforderlich machen.
Es sollte, speziell bei Kindern, darauf geachtet werden, dass die Insulindosis (speziell bei Basal-Bolus-Therapie) mit der Nahrungsaufnahme und den körperlichen Aktivitäten abgestimmt ist, um das Risiko einer Hypoglykämie zu minimieren.
Bei Patienten mit deutlich gebesserter Stoffwechsellage (z.B. aufgrund einer intensivierten Insulintherapie) oder nach Umstellung von tierischem auf humanes Insulin, sowie auch sonst gelegentlich bei Präparatewechsel, können unter Umständen einige oder sämtliche Warnsymptome entfallen, mit denen sich eine Hypoglykämie ankündigt. Diese Patienten sind entsprechend vorzuwarnen (siehe auch unter «Unerwünschte Wirkungen»).
Bei schon lange von Diabetes betroffenen Patienten verschwinden möglicherweise die üblichen Warnsymptome.
β-Blocker können die üblichen Hypoglykämie-Warnsymptome abschwächen, bzw. maskieren. Marihuana-Konsum kann möglicherweise eine Verschlechterung der Glukosetoleranz bewirken. (Andere illegale Substanzen wurden nicht getestet.) (andere Interaktionen s. Rubrik «Interaktionen»).
Hyperglykämisches/Ketoazidotisches Koma
Bei schweren Hyperglykämien wird die Verabreichung von schnell wirkenden Insulinen empfohlen. Eine nicht ausreichende Dosierung oder Unterbrechung der Behandlung kann bei Patienten, die Insulin benötigen, zu Hyperglykämie und möglicherweise zu diabetischer Ketoazidose führen. Darüber hinaus können auch Begleiterkrankungen, insbesondere Infektionen, zu Hyperglykämie führen und dadurch einen erhöhten Insulinbedarf bewirken.
Die ersten Symptome einer Hyperglykämie entwickeln sich gewöhnlich langsam über Stunden bzw. Tage. Dazu gehören Durst, grosse Urinmengen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit, Erbrechen, Mundtrockenheit, gerötete, trockene Haut sowie nach Aceton riechender Atem. Als weitere Ursachen kommen in Frage: Diätfehler, Auslassen resp. Verringern von Insulininjektionen. Der Patient soll angewiesen werden, bei den ersten Anzeichen einer Überzuckerung sofort den Arzt aufzusuchen. Unbehandelte hyperglykämische Reaktionen können zu Bewusstlosigkeit, Koma oder Tod führen.
Erkrankung der Haut und des Unterhautgewebes
Patienten müssen angewiesen werden, die Injektionsstelle regelmässig zu wechseln, um das Risiko einer Lipodystrophie und einer kutanen Amyloidose zu reduzieren. Es besteht das potenzielle Risiko einer verzögerten Insulinresorption und einer schlechteren Blutzuckerkontrolle nach Insulininjektionen an Stellen mit diesen Reaktionen. Bei einem plötzlichen Wechsel der Injektionsstelle zu einem nicht betroffenen Bereich wurde darüber berichtet, dass dies zu Hypoglykämie führte. Nach einem Wechsel des Injektionsbereichs wird eine Überwachung des Blutzuckers empfohlen und eine Dosisanpassung der Antidiabetika kann in Erwägung gezogen werden.
Patientenschulung betreffend Diabetes mellitus
Die Insulintherapie erfordert grundsätzlich eine entsprechende Fähigkeit des Patienten zum selbständigen Umgang mit der Diabeteserkrankung, wie Überwachung des Blutzuckerspiegels, Erlernen der richtigen Injektionstechnik und angemessenes Verhalten bei hypo- und hyperglykämischen Stoffwechselsituationen. Die Patienten müssen für diese selbständig durchzuführenden Massnahmen geschult werden. Sie müssen ausserdem über das richtige Verhalten in Ausnahmesituationen aufgeklärt werden, wie sie durch unzureichende oder ausgelassene Insulingaben oder durch versehentlich zu hohe Insulindosen, unzureichende Nahrungsaufnahme oder ausgelassene Mahlzeiten entstehen können (siehe auch unter «Verabreichungszeitpunkt»).
Die Behandlung mit Insulin erfordert ständige Aufmerksamkeit gegenüber möglichen Hyper- oder Hypoglykämien. Patienten und ihre Angehörigen müssen wissen, welche korrigierenden Massnahmen ergriffen werden müssen, wenn eine Hyper- oder Hypoglykämie auftritt oder vermutet wird, und wann ein Arzt zu informieren ist.
Bei ungenügender Stoffwechseleinstellung oder Neigung zu Hyper- oder Hypoglykämien müssen die Einhaltung des Therapieschemas durch den Patienten, die gewählten Injektionsstellen und die Injektionstechnik, die Handhabung des FlexTouch und des Penfills sowie alle anderen relevanten Faktoren überprüft werden, bevor eine Dosisanpassung in Erwägung gezogen wird.
Umstellung von einem anderen Insulin-Präparat
Die Umstellung eines Patienten, der bisher ein Insulin von einem anderen Typ, einer anderen Marke oder einem anderen Hersteller verwendet hat, muss unter ärztlicher Aufsicht erfolgen und kann eine Veränderung der Dosierung erforderlich machen (siehe auch Rubrik «Dosierung/Anwendung»).
Kombination von Pioglitazon und Insulinpräparaten
Im Zusammenhang mit der Kombination von Pioglitazon und Insulin sind Fälle von Herzinsuffizienz berichtet worden, insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz. Dies sollte im Auge behalten werden, wenn eine kombinierte Behandlung mit Pioglitazon und Insulinpräparaten erwogen wird. Wenn eine kombinierte Behandlung angewendet wird, sollten die Patienten auf Anzeichen und Symptome von Herzinsuffizienz, Gewichtszunahme und Ödemen kontrolliert werden. Pioglitazon ist abzusetzen, wenn Anzeichen für eine Verschlechterung der Herzfunktion auftreten.
Vermeidung von Medikationsfehlern
Die Patienten müssen angewiesen werden, vor jeder Injektion immer das Insulin-Etikett zu überprüfen, um versehentliche Verwechslungen zwischen den beiden unterschiedlichen Stärken von Tresiba und anderen Insulinpräparaten zu vermeiden.
Die Patienten müssen die eingestellten Einheiten auf der Dosisanzeige des Pens visuell überprüfen. Voraussetzung für eine Selbstinjektion durch den Patienten ist daher, dass dieser die Dosisanzeige auf dem Pen ablesen kann. Blinde oder sehbehinderte Patienten müssen aufgefordert werden, sich immer von einer gut sehenden Person helfen zu lassen, die im Umgang mit dem Insulininjektionsgerät geschult wurde.
Die Anwendung von Insulin kann die Bildung von Insulinantikörpern verursachen. In seltenen Fällen kann das Vorhandensein von solchen Insulinantikörpern eine Anpassung der Insulindosis erforderlich machen.

Interaktionen

Der Glukosestoffwechsel wird von einigen Arzneimitteln beeinflusst.
1. Der Insulinbedarf kann vermindert sein in Gegenwart von Substanzen, welche die Insulinwirkung verbessern (Insulinsensitivität erhöhen), die Insulinsekretion steigern, die hepatische Gluconeogenese hemmen oder die intestinale Glukoseaufnahme beeinflussen. Bei gleichbleibender Insulinmenge besteht somit erhöhte Hypoglykämie-Gefahr durch gleichzeitige Einnahme/Anwendung von:
oralen Antidiabetika; GLP-1 Rezeptor-Agonisten; ACE-Hemmern (z.B. Captopril und Enalapril); antiarrhythmischen Substanzen wie Disopyramid; α-Blockern und Clonidin; SSRI; Fenfluramine; MAO-Hemmern; trizyklischen Antidepressiva; Salicylaten und (selten) anderen NSAIDs; Fibraten; Tetracyclinen; Pentamidin (Hypoglykämie; gelegentlich mit nachfolgender Hyperglykämie); Anti-Malariamitteln (Chinin, Chloroquin, Mefloquin); Sulfonamiden (z.B. Cotrimoxazol); Cimetidin und Ranitidin.
2. Der Insulinbedarf kann erhöht sein bei gleichzeitiger Einnahme/ Anwendung der folgenden Substanzen bzw. Substanzgruppen:
Orale Kontrazeptiva und andere Oestrogen- oder Progestagen-Präparate, Korticosteroide und ACTH; GH (Somatotropin); Danazol; Schilddrüsen-hormone; Sympathikomimetika (vor allem β2-Sympathikomimetika wie Ritodrin, Salbutamol, Terbutalin, aber auch α-selektive Sympathikomimetika, sowie nicht selektive wie Epinephrin); Diazoxid; Nikotinsäure und -derivate; Chlorpromazin (vor allem in hohen Dosen) und andere Phenothiazin-Derivate; Diuretika (z.B. Thiazid-Diuretika, Indapamid und Furosemid); Anti-retrovirale Substanzen; Immunsuppressive Substanzen (Ciclosporin, Tacrolimus, Sirolimus), atypische Antipsychotika.
3. Bei Anwendung der folgenden Substanzen kann die Insulinwirkung je nach Dosis verstärkt bzw. abgeschwächt werden:
Lanreotid, Octreotid-, Salicylsäure-Derivate, Lithium-Salze (selten)
β-Blocker können zu einer Verstärkung der Insulinresistenz aber auch, in gewissen Fällen, zu einer Hypoglykämie führen. Ausserdem können die Hypoglykämie-Warnsymptome abgeschwächt bzw. maskiert werden.
Alkohol kann die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin verstärken oder vermindern.

Schwangerschaft, Stillzeit

Die Anwendung von Tresiba bei schwangeren Frauen mit Diabetes-Typ-1 wurde in einer Phase 3b Studie (92 Patienten im Tresiba-Arm) sowie im Rahmen einer prospektiven nichtinterventionellen Studie (41 Patientinnen) untersucht (siehe Abschnitt «Eigenschaften/Wirkungen»). In diesen Studien zeigten sich unter der Anwendung von Tresiba keine fetalen Fehlbildungen oder feto-/neonatale Toxizität. Die Behandlung mit Tresiba kann während der Schwangerschaft in Betracht gezogen werden, wenn dies klinisch angezeigt ist.
Fortpflanzungsstudien an Tieren haben keine Unterschiede zwischen Insulin Degludec und Humaninsulin hinsichtlich Embryotoxizität und Teratogenität gezeigt (siehe «Präklinische Daten»).
Generell sind eine intensivierte Blutzuckerkontrolle und eine sorgfältige Überwachung von schwangeren Frauen mit Diabetes während der Schwangerschaft und bei der Erwägung einer Schwangerschaft zu empfehlen. Gewöhnlich fällt der Insulinbedarf im ersten Trimenon ab, steigt aber anschliessend im Verlauf des zweiten und dritten Trimenon wieder an. Nach der Entbindung pendelt sich der Insulinbedarf normalerweise schnell wieder auf die Werte von vor der Schwangerschaft ein.
Stillen
Es gibt keine klinische Erfahrung mit Tresiba bei stillenden Frauen. Bei Ratten wurde Insulin Degludec in der Muttermilch nachgewiesen, allerdings in niedrigerer Konzentration als im Plasma.
Es ist unbekannt, ob Insulin Degludec in die menschliche Muttermilch übertritt. Tresiba sollte deshalb bei stillenden Müttern nicht verwendet werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Konzentrations- und die Reaktionsfähigkeit des Patienten können als Folge einer Hypoglykämie beeinträchtigt sein. Dies kann in Situationen, in denen diese Fähigkeiten von besonderer Bedeutung sind (z.B. beim Autofahren oder Bedienen von Maschinen), ein Risiko darstellen.
Die Patienten sind dahingehend aufzuklären, dass sie in der Lage sind, Massnahmen zu ergreifen, um eine Hypoglykämie während des Fahrens zu vermeiden. Dies ist besonders wichtig bei Patienten mit verringerter oder fehlender Wahrnehmung von Hypoglykämie-Warnzeichen oder häufigen Hypoglykämie-Episoden.

Unerwünschte Wirkungen

Tresiba wurde im klinischen Entwicklungsprogramm an mehr als 5'600 Patienten getestet.
Die am häufigsten berichtete Nebenwirkung während der Behandlung ist Hypoglykämie.
Die unten aufgeführten Nebenwirkungen basieren auf Daten aus klinischen Studien und sind nach MedDRA-Organklassen zusammengefasst. Die Häufigkeitsklassen sind wie folgt definiert: Sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100 bis <1/10), gelegentlich (≥1/1'000 bis <1/100), selten (≥1/10'000 bis <1/1'000), sehr selten (<1/10'000).

Erkrankungen des Immunsystems

Selten - Überempfindlichkeit

Selten - Urtikaria

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig - Hypoglykämie

Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes

Gelegentlich – Lipodystrophie
Nicht bekannt – Kutane Amyloidose

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig - Reaktionen an der Injektionsstelle

Gelegentlich - Periphere Ödeme

Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Erkrankungen des Immunsystems
Selten - Allergische Reaktionen, Urtikaria
Bei Insulin-Präparaten können allergische Reaktionen auftreten. Allergische Reaktionen vom Soforttyp entweder auf das Insulin selbst oder auf einen der Hilfsstoffe sind potenziell lebensbedrohlich.
Überempfindlichkeit (die sich in einer Schwellung der Zunge und Lippen, Durchfall, Übelkeit, Müdigkeit und Juckreiz zeigt) und Urtikaria wurden selten im Zusammenhang mit Tresiba berichtet.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig - Hypoglykämie (93.0% - 99.4% bei Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus, 17.3% - 81.9% bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus)
Eine Hypoglykämie kann auftreten, wenn die Insulindosis im Verhältnis zum Insulinbedarf zu hoch ist. Schwere Hypoglykämien können zu Bewusstlosigkeit und/oder Krampfanfällen führen und vorübergehende oder dauerhafte Störungen der Gehirnfunktion oder sogar den Tod nach sich ziehen. Die Symptome einer Hypoglykämie treten gewöhnlich plötzlich auf. Diese Symptome sind kalter Schweiss, kalte blasse Haut, Müdigkeit, Nervosität oder Zittern, Angstgefühle, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schwäche, Verwirrung, Konzentrationsstörungen, Benommenheit, grosser Hunger, Sehstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Herzklopfen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich - Lipodystrophie
Nicht bekannt - Kutane Amyloidose
Lipodystrophie (einschliesslich Lipohypertrophie, Lipoatrophie) und kutane Amyloidose können an der Injektionsstelle auftreten und die lokale Insulinresorption verzögern. Durch einen regelmässigen Wechsel der Injektionsstelle innerhalb des jeweiligen Injektionsbereichs können diese Reaktionen reduziert oder verhindert werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig - Reaktionen an der Injektionsstelle
Bei Patienten, die mit Tresiba behandelt wurden, traten Reaktionen an der Injektionsstelle (einschliesslich Hämatomen an der Injektionsstelle, Schmerzen, Blutungen, Rötungen, Knötchen, Schwellungen, Verfärbungen, Juckreiz und Wärme) auf. Diese Reaktionen sind in der Regel schwach und vorübergehend und verschwinden normalerweise im Laufe der Behandlung.
Pädiatrische Patientengruppe
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Tresiba wurde bei Kindern ab 8 Jahren und Jugendlichen bis zu 18 Jahren untersucht (siehe unter «Pharmakokinetik»). Die Sicherheit und Wirksamkeit wurden in einer Langzeitstudie bei Kindern zwischen 1 und unter 18 Jahren (siehe unter «Eigenschaften/Wirkung») aufgezeigt. Häufigkeit, Art und Schweregrad der Nebenwirkungen in der pädiatrischen Population weisen nicht auf einen Unterschied zu den Erfahrungen in der gesamten Diabetespopulation hin.
Schwangere Patientengruppe
In einer offenen, randomisierten, kontrollierten Studie (EXPECT) war das Sicherheitsprofil von Insulin Degludec bei schwangeren Frauen mit Typ-1-Diabetes grundsätzlich mit dem von Insulin Detemir vergleichbar.
Generell wird eine verstärkte Blutzuckerkontrolle und Überwachung von schwangeren Frauen mit Diabetes während der gesamten Schwangerschaft und bei der Erwägung einer Schwangerschaft empfohlen. Der Insulinbedarf sinkt in der Regel im ersten Trimenon und steigt dann im zweiten und dritten Trimenon an. Nach der Entbindung kehrt der Insulinbedarf in der Regel rasch auf die Werte vor der Schwangerschaft zurück. Es wird empfohlen, die Blutzuckereinstellung sorgfältig zu überwachen und die Insulindosis individuell anzupassen.
Andere besondere Patientengruppen
Die Ergebnisse aus klinischen Studien zeigten keine Unterschiede betreffend Häufigkeit, Art und Schwere der Nebenwirkungen zwischen älteren Patienten und Patienten mit leichter oder mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion und der allgemeinen Bevölkerung.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Es kann keine spezifische Überdosierung definiert werden. Wenn die Dosis jedoch im Vergleich zum Bedarf des Patienten zu hoch ist (wenn der Patient somit mehr Insulin erhält als er benötigt) kann sich stufenweise eine Hypoglykämie entwickeln (siehe unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
·Milde Hypoglykämien können durch die orale Gabe von Glukose oder zuckerhaltigen Lebensmitteln behandelt werden. Es wird daher empfohlen, dass der Diabetiker stets glukosehaltige Produkte auf sich trägt.
·Schwere Hypoglykämien, bei denen der Patient nicht in der Lage ist, sich selbst zu behandeln, können mit von einer geschulten Person intramuskulär oder subkutan verabreichtem Glukagon (0.5 bis 1 mg) oder mit von medizinischem Fachpersonal intravenös verabreichter Glukose behandelt werden. Wenn der Patient nicht innerhalb von 10 bis 15 Minuten auf Glukagon anspricht, ist Glukose intravenös zu verabreichen. Sobald der Patient wieder bei Bewusstsein ist, wird die orale Gabe von Kohlenhydraten empfohlen, um einen Rückfall zu verhindern.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A10AE06
Wirkungsmechanismus
Insulin Degludec bindet spezifisch an den Humaninsulin-Rezeptor und hat die gleiche pharmakologische Wirkung wie Humaninsulin.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin Degludec beruht auf der verbesserten Aufnahme von Glukose nach der Bindung des Insulins an die Insulin-Rezeptoren auf Muskel- und Fettzellen und der gleichzeitigen Hemmung der Freisetzung von Glukose aus der Leber.
Pharmakodynamik
Tresiba ist ein Basalinsulin, das nach subkutaner Injektion lösliche Multihexamere bildet, die ein Depot bilden, aus dem kontinuierlich und langsam Insulin Degludec in den Blutkreislauf abgegeben wird. Dies führt zu einer flachen und stabilen blutzuckersenkenden Wirkung von Insulin Degludec (siehe Abbildung 1). Während eines Zeitraums von 24 Stunden bei einmal täglicher Verabreichung war die blutzuckersenkende Wirkung von Tresiba gleichmässig zwischen dem ersten und dem zweiten 12-Stunden-Intervall verteilt (AUCGIR,0-12h,SS /AUCGIR,total,SS = 0.5).

Abbildung 1: Mittlere Glukose-Infusions-Rate (GIR) – Insulin Degludec im Steady-State bei Typ 2 Diabetes mellitus.
Die Wirkdauer von Tresiba beträgt innerhalb des therapeutischen Dosisbereichs über 42 Stunden (Glukose-Clamp-Studie).
Der Steady-State wird 2-3 Tage nach erster Dosisverabreichung erreicht.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin Degludec im Steady-State zeigt eine niedrigere Tag-zu-Tag-Variabilität in Bezug auf die Variationskoeffizienten (VK) für die blutzuckersenkende Wirkung während eines Dosierungsintervalls mit CV% für AUCGIR,τ,SS von 20% für Insulin Degludec und 82% für Insulin Glargin.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Tresiba nimmt mit zunehmender Dosierung linear zu.
Die blutzuckersenkende Wirkung von Tresiba 100 E/ml und 200 E/ml bei Verabreichung der gleichen Dosis sind vergleichbar.
Es gibt keine klinisch relevanten Unterschiede in der Pharmakodynamik von Tresiba zwischen älteren und jüngeren erwachsenen Probanden.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
Es wurden neun 26-wöchige bzw. 52-wöchige multinationale, klinische, offen kontrollierte, randomisierte, parallele Treat-to-target-Studien mit Tresiba einmal täglich mit 3815 Patienten durchgeführt (1102 mit Typ 1 Diabetes mellitus und 2713 mit Typ 2 Diabetes mellitus).
Tresiba wurde bei Patienten mit Typ 1 Diabetes mellitus (Tabelle 3), bei Insulin-naïven Patienten (Insulininitiierung bei Typ 2 Diabetes mellitus, Tabelle 4) und früheren Insulinanwendern (Insulinintensivierung bei Typ 2 Diabetes mellitus, Tabelle 5) getestet. Die Nichtunterlegenheit (non-inferiority) bei der Senkung des HbA1c vom Studienbeginn bis zum Studienende wurde in allen Studien gegenüber allen Vergleichsinsulinen bestätigt. In einer prospektiv geplanten Metaanalyse mit Patienten mit Typ 1 und Typ 2 Diabetes mellitus war Tresiba hinsichtlich der geringeren Anzahl von therapiebedingten bestätigten hypoglykämischen Episoden (aufgrund eines Vorteils bei Typ 2 Diabetes mellitus, siehe Tabelle 2) und bestätigter nächtlicher hypoglykämischer Episoden überlegen.
Tabelle 2: Hypoglykämien, Ergebnisse der Metaanalyse

Geschätztes Risikoverhältnis (Insulin degludec/Insulin glargin (100 E/ml))

Bestätigte
Hypoglykämiena

Gesamt

Nächtlich

Typ 1 + Typ 2 Diabetes mellitus (pooled)

0.91*

0.74*

Erhaltungsphaseb

0.84*

0.68*

Ältere Patienten ≥65 Jahre

0.82

0.65*

Typ 1 Diabetes mellitus

1.10

0.83

Erhaltungsphaseb

1.02

0.75*

Typ 2 Diabetes mellitus

0.83*

0.68*

Erhaltungsphaseb

0.75*

0.62*

Alleinige Basaltherapie bei vorher Insulin-naïven Patienten

0.83*

0.64*

* Statistisch signifikant.
a Bestätigte Hypoglykämien wurden als Episoden definiert, die durch einen Plasmaglukosewert von <3.1 mmol/l oder dadurch bestätigt wurden, dass der Patient Fremdhilfe benötigte. Bestätigte nächtliche Hypoglykämien wurden als Episoden zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr definiert.
b Episoden ab 16. Woche.
Tabelle 3: Ergebnisse aus offenen Typ 1 Diabetes mellitus Studien

52wöchige
Behandlung

26wöchige
Behandlung

Tresiba1

Insulin glargin
(100 E/ml)1

Tresiba1

Insulin detemir1

N

472

157

302

153

HbA1c (%)

Studienende

7.3

7.3

7.3

7.3

Änderung im Mittel

-0.40

-0.39

-0.73

-0.65

Unterschied: -0.01
[-0.14; 0.11]

Unterschied: -0.09
[-0.23; 0.05]

Nüchternplasmaglukose (mmol/l)

Studienende

7.8

8.3

7.3

8.9

Änderung im Mittel

-1.27

-1.39

-2.60

-0.62

Unterschied: -0.33
[-1.03; 0.36]

Unterschied: -1.66
[-2.37; -0.95]

Hypoglykämie-Rate (pro Patientenjahr Expositionszeit)

Schwer

0.21

0.16

0.31

0.39

Bestätigt2

42.54

40.18

45.83

45.69

Verhältnis: 1.07
[0.89; 1.28]

Verhältnis: 0.98
[0.80; 1.20]

Bestätigt nächtlich2

4.41

5.86

4.14

5.93

Verhältnis: 0.75
[0.59; 0.96]

Verhältnis: 0.66
[0.49; 0.88]

Mittlere tägliche Insulindosis bei Studienende (Einheiten: Einheiten/kg)

61.4:0.7

66.2:0.8

60.6:0.9

68.9:1.0

1 Einmal tägliche Gabe + Insulin aspart zur Abdeckung des mahlzeitenbezogenen Insulinbedarfs.
2 Bestätigte Hypoglykämien wurden als Episoden definiert, die durch einen Plasmaglukosewert von <3,1 mmol/l oder dadurch bestätigt wurden, dass der Patient Fremdhilfe benötigte. Bestätigte nächtliche Hypoglykämien wurden als Episoden zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr definiert.
Tabelle 4: Ergebnisse aus Typ 2 Diabetes mellitus Studien mit Insulin-naïven Patienten (Ersttherapie mit Insulin)

52wöchige
Behandlung

26wöchige
Behandlung

Tresiba1

Insulin glargin
(100 E/ml)1

Tresiba1

Insulin glargin
(100 E/ml)1

N

773

257

228

229

HbA1c (%)

Studienende

7.1

7.0

7.0

6.9

Änderung im Mittel

-1.06

-1.19

-1.30

-1.32

Unterschied: 0.09
[-0.04; 0.22]

Unterschied: 0.04
[-0.11; 0.19]

Nüchternplasmaglukose (mmol/l)

Studienende

5.9

6.4

5.9

6.3

Änderung im Mittel

-3.76

-3.30

-3.70

-3.38

Unterschied: -0.43
[-0.74; -0.13]

Unterschied: -0.42
[-0.78; -0.06]

Hypoglykämie-Rate (pro Patientenjahr Expositionszeit)

Schwer

0

0.02

0

0

Bestätigt2

1.52

1.85

1.22

1.42

Verhältnis: 0.82
[0.64; 1.04]

Verhältnis: 0.86
[0.58; 1.28]

Bestätigt nächtlich2

0.25

0.39

0.18

0.28

Verhältnis: 0.64
[0.42; 0.98]

Verhältnis: 0.64
[0.30; 1.37]

Mittlere tägliche Insulindosis bei Studienende (Einheiten: Einheiten/kg)

56.0:0.6

57.8:0.6

59.5:0.6

62.7:0.7

1 Einmal tägliche Gabe + Metformin ± DPP-4-Inhibitor.
2 Bestätigte Hypoglykämien wurden als Episoden definiert, die durch einen Plasmaglukosewert von <3,1 mmol/l oder dadurch bestätigt wurden, dass der Patient Fremdhilfe benötigte. Bestätigte nächtliche Hypoglykämien wurden als Episoden zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr definiert.
Tabelle 5: Ergebnisse aus Typ 2 Diabetes mellitus Studien – frühere Basalinsulin-Anwender

52wöchige Behandlung

Tresiba1

Insulin glargin
(100 E/ml)1

N

744

248

HbA1c (%)

Studienende

7.1

7.1

Änderung im Mittel

-1.17

-1.29

Unterschied: 0.08 [-0.05; 0.21]

Nüchternplasmaglucose (mmol/l)

Studienende

6.8

7.1

Änderung im Mittel

-2.44

-2.14

Unterschied: -0.29 [-0.65; 0.06]

Hypoglykämie-Rate (pro Patientenjahr Expositionszeit)

Schwere Hypoglykämie

0.06

0.05

Bestätigt2

11.09

13.63

Verhältnis: 0.82 [0.69; 0.99]

Bestätigt nächtlich2

1.39

1.84

Verhältnis: 0.75 [0.58; 0.99]

Mittlere tägliche Insulindosis bei Studienende (Einheiten: Einheiten/kg)

143.1:1.5

139.0:1.4

1 Einmal tägliche Gabe + Insulin aspart zur Abdeckung des mahlzeitenbezogenen Insulinbedarfs ± Metformin ± Pioglitazon
2 Bestätigte Hypoglykämien wurden als Episoden definiert, die durch einen Plasmaglukosewert von <3,1 mmol/l oder dadurch bestätigt wurden, dass der Patient Fremdhilfe benötigte. Bestätigte nächtliche Hypoglykämien wurden als Episoden zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr definiert.
Ausserdem wurden zwei 64-wöchige kontrollierte, doppelt-verblindete, randomisierte, Cross-over-, Treat-to-Target-Studien mit Patienten mit mindestens einem Risikofaktor für Hypoglykämien und mit Typ 1 Diabetes mellitus (501 Patienten) oder Typ 2 Diabetes mellitus (721 Patienten) durchgeführt.
Die Patienten wurden entweder für Tresiba oder Insulin glargin (100 Einheiten/ml) mit anschliessendem Cross-over randomisiert. Die Studien werteten die Rate an Hypoglykämien nach Behandlung mit Tresiba im Vergleich zu Insulin glargin (100 Einheiten/ml) aus (siehe Tabelle 6).
Tabelle 6: Ergebnisse aus doppelt-verblindeten, Cross-over-, klinischen Studien mit Patienten mit Diabetes mellitus Typ 1 und Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 1

Diabetes mellitus Typ 2

Tresiba1

Insulin glargin
(100 E/ml)1

Tresiba2

Insulin glargin
(100 E/ml)2

N

501

721

HbA1c (%)

Ausgangswert

7,6

7,6

Behandlungsende

6,9

6,9

7,1

7,0

Nüchternplasmaglucose (mmol/l)

Ausgangswert

9,4

7,6

Behandlungsende

7,5

8,4

6,0

6,1

Rate schwerer Hypoglykämien3

Erhaltungsphase4

0,69

0,92

0,05

0,09

Ratio: 0,65 [0,48; 0,89]

Ratio: 0,54 [0,21; 1,42]

Rate schwerer oder BZ bestätigter symptomatischer Hypoglykämien3,5

Erhaltungsphase4

22,01

24,63

1,86

2,65

Verhältnis: 0,89 [0,85; 0,94]

Verhältnis: 0,70 [0,61; 0,80]

Rate schwerer oder BZ bestätigter symptomatischer nächtlicher Hypoglykämien 3,5

Erhaltungsphase4

2,77

4,29

0,55

0,94

Verhältnis: 0,64 [0,56; 0,73]

Verhältnis: 0,58 [0,46; 0,74]

1 Einmal tägliche Gabe + Insulin aspart zur Abdeckung des mahlzeitenbezogenen Insulinbedarfs
2 Einmal tägliche Gabe ± OADs (jegliche Kombination von Metformin, Dipeptidylpeptidase-4-Inhibitor, Alpha-Glucosidase- Inhibitor, Thiazolidindione und Natrium/Glucose-Cotransporter-2-Inhibitor)
3 Pro Patientenjahr Expositionszeit
4 Episoden ab Woche 16 in jedem Behandlungszeitraum
5 Blutzucker (BZ) bestätigte symptomatische Hypoglykämien wurden als Episoden definiert, die durch einen Plasmaglucosewert von <3,1 mmol/l, mit Symptomen von Hypoglykämien, bestätigt wurden. Nächtliche bestätigte Hypoglykämien wurden als Episoden zwischen Mitternacht und 06:00 Uhr definiert.
Kardiovaskuläre Beurteilung
Bei DEVOTE handelte es sich um eine randomisierte, doppelblinde klinische Studie, bei der die kardiovaskuläre Sicherheit von Insulin degludec mit derjenigen von Insulin glargin (100 Einheiten/ml) bei 7'637 Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus und hohem Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse verglichen wurde. Die Dauer der Studie war «ereignisgesteuert», d.h., bis ≥633 Ereignisse erreicht waren. Die Behandlungsdauer betrug im Median 1.83 Jahre, die Beobachtungszeit im Median 1.99 Jahre.
Die Primäranalyse umfasste den Zeitraum von der Randomisierung bis zum ersten Auftreten eines schweren unerwünschten kardiovaskulären Ereignisses (MACE, major adverse cardiovascular event). MACE umfasste drei Komponenten: «kardiovaskulärer Tod», «nicht tödlicher Herzinfarkt» oder «nicht tödlicher Schlaganfall».
Um einen Anstieg des relativen kardiovaskulären Risikos um mehr als 30% auszuschliessen, wurde die Studie als non-inferiority-Studie konzipiert. Die Obergrenze des 95%-Konfidenzintervalls (KI) für die MACE-HR lag unter dieser vordefinierten Schwelle von 1.3, womit die kardiovaskuläre Sicherheit von Insulin Degludec im Vergleich zu Insulin Glargin (Abbildung 2) belegt wurde.

N: Anzahl von Probanden mit einem ersten EAC-bestätigten Ereignis während der Studie.
%: Prozentualer Anteil von Probanden mit erstem EAC-bestätigten Ereignis im Vergleich zur Anzahl der randomisierten Probanden.
EAC: Event Adjudication Committee.
CI: Konfidenzintervall.
Abbildung 2: Forest plot der Analyse des kombinierten 3-Komponenten-MACE und der einzelnen kardiovaskulären Endpunkte in DEVOTE
Die Verbesserungen des HbA1c, die mit Insulin degludec und Insulin glargin erreicht wurden, waren ebenso vergleichbar (Tabelle 7).
Die Behandlung mit Tresiba resultierte im Vergleich zur Behandlung mit Insulin Glargin in einer Verringerung der Rate schwerer hypoglykämischer Ereignisse und des Anteils an Patienten mit mindestens einer schweren Hypoglykämie (Tabelle 7).
Tabelle 7: Ergebnisse aus DEVOTE

Insulin Degludec1

Insulin Glargin
(100 Einheiten/ml)1

N

3'818

3'819

Mittlerer HbA1c (%)

Ausgangswert

8.44

8.41

2 Jahre der Behandlung

7.50

7.47

Differenz: 0.008 [-0.05; 0.07] 95% KI

Hypoglykämierate (pro 100 Patientenjahre Beobachtung)

Schwer

3.70

6.25

Hazard-Ratio 0.60 [0.48; 0.76]95% KI

Anteil der Patienten mit Hypoglykämie (Prozentualer Anteil der Patienten)

Schwer

4.9

6.6

Hazard-Ratio: 0.73 [0.60; 0.89] 95% KI

1 Zusätzlich zur Standardbehandlung gegen Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankung.
Paediatrische Patientengruppe
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Tresiba wurde in einer 1:1 randomisierten, kontrollierten klinischen Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes mellitus für eine Zeitdauer von 26 Wochen (n = 350), mit einer anschliessenden Verlängerung von 26 Wochen (n = 280) untersucht. Der Tresiba-Arm umfasste 43 Kinder im Alter zwischen 1 und 5 Jahren, 70 Kinder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren und 61 Jugendliche im Alter zwischen 12 und 17 Jahren. Die einmal tägliche Verabreichung von Tresiba zeigte eine ähnliche Senkung des HbA1c-Werts zum Zeitpunkt Woche 52 und eine grössere Senkung des NBZ-Werts (im Vergleich zur Ausgangssituation) gegenüber der Vergleichsmedikation Insulin Detemir, das ein- oder zweimal täglich verabreicht wurde. Dies wurde mit einer 30% niedrigeren Tagesdosis an Tresiba im Vergleich zu Insulin Detemir erreicht. Die Raten (Ereignisse pro Patientenjahr der Exposition) schwerer Hypoglykämien (ISPAD-Definition; 0,51 versus 0,33), bestätigter Hypoglykämien (57,71 versus 54,05) und nächtlicher bestätigter Hypoglykämien (6,03 versus 7,60) waren unter Tresiba und Insulin Detemir vergleichbar. In beiden Behandlungsgruppen wiesen Kinder im Alter von 6-11 Jahren eine zahlenmässig höhere Rate bestätigter Hypoglykämien als in den anderen Altersgruppen auf. Eine zahlenmässig höhere Rate schwerer Hypoglykämien wurde bei Kindern im Alter von 6-11 Jahren im Tresiba-Studienarm beobachtet.
Die Rate hyperglykämischer Episoden mit Ketose war unter Tresiba niedriger als unter Insulin Detemir, mit jeweils 0,68 versus 1,09. Unter Tresiba wurden keine Sicherheitsbedenken hinsichtlich unerwünschter Ereignisse und standardisierter Sicherheitsparameter festgestellt. Die Entwicklung von Antikörpern war geringfügig und hatte keine klinische Auswirkung.
Tierexperimentelle Untersuchungen zur Fortpflanzung unter Insulin Degludec haben keinerlei nachteilige Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit gezeigt.
Schwangerschaft
Eine offene, randomisierte klinische Studie (EXPECT) verglich die beiden Basalinsuline, Insulin Degludec (92 Frauen) und Insulin Detemir (96 Frauen), hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit bei Patientinnen mit Diabetes mellitus Typ 1, welche eine Schwangerschaft planten bzw. bereits schwanger waren. Alle Studienteilnehmerinnen erhielten im Rahmen eines Basal-Bolus-Behandlungsschemas zusätzlich Insulin Aspart.
Insulin Degludec war Insulin Detemir in der blutzuckersenkenden Wirkung nicht unterlegen (siehe Tabelle 8).
Tabelle 8: Ergebnisse der offenen, randomisierten, aktiv kontrollierten klinischen Studie bei schwangeren Frauen mit Diabetes mellitus Typ 1

Tresiba

Insulin Detemir

Vollständiges Analyseset für schwangere Frauen (N)

92

96

HbA1c (%) als Ausgangswert zu Behandlungsbeginn

N

87

90

Mittelwert (SD)

6,73 (0,65)

6,56 (0,77)

HbA1c (%) bei der letzten geplanten Visite vor der Entbindung

N

84

84

Mittelwert (SD)

6,30 (0,70)

6,26 (0,73)

Geschätzter Behandlungsunterschied

–0,11 Prozentpunkte [–0,31; 0,08] 95 %-KI; p < 0,0001

HbA1c ≤6,0 % – im Schwangerschaftsabschnitt während der Studienteilnahme – Ausgangswert zu Behandlungsbeginn

N

87

90

Prozentsatz der Teilnehmerinnen

12,6

28,9

HbA1c ≤6,0 % – im Schwangerschaftsabschnitt während der Studienteilnahme – bei der letzten geplanten Visite vor der Entbindung

N

84

84

Prozentsatz der Teilnehmerinnen

42,9

36,9

Geschätzte Odds Ratio

1,95 [0,92; 4,17] 95 %-KI, p = 0,0832

HbA1c ≤6,5 % – im Schwangerschaftsabschnitt während der Studienteilnahme – Ausgangswert zu Behandlungsbeginn

N

87

90

Prozentsatz der Teilnehmerinnen

39,1

45,6

HbA1c ≤6,5 % – im Schwangerschaftsabschnitt während der Studienteilnahme – bei der letzten geplanten Visite vor der Entbindung

N

84

84

Prozentsatz der Teilnehmerinnen

69,0

63,1

Geschätzte Odds Ratio

2,05 [0,97; 4,33] 95 %-KI, p = 0,0617

Die EXPECT Studie zeigte hinsichtlich der maternalen Sicherheitsendpunkte (Hypoglykämie, Frühgeburt, Präeklampsie, ungeplanter Kaiserschnitt und unerwünschte Ereignisse während der Schwangerschaft) keine gravierenden Unterschiede zwischen Insulin Degludec und Insulin Detemir. Eine Präeklampsie trat bei 12 (13,2%) bzw. 7 (7,4%) Personen auf, die mit Insulin Degludec bzw. mit Insulin Detemir behandelt wurden. Zu einem nicht geplanten Kaiserschnitt kam es bei 23 (25,3%) bzw. 15 (16,0%) Patientinnen, die mit Insulin Degludec bzw. mit Insulin Detemir behandelt wurden. Eine endgültige Bewertung dieser Unterschiede ist aufgrund des geringen Umfangs der Studienpopulation schwierig. Die Mehrzahl der in beiden Gruppen gemeldeten unerwünschten Ereignisse war nicht schwerwiegend und stand wahrscheinlich nicht im Zusammenhang mit dem Prüfpräparat.
Es wurde kein perinataler oder neonataler Tod berichtet. Hinsichtlich der Schwangerschaftsendpunkte (früher Tod des Fetus, Vorhandensein grösserer Anomalien, neonatale Hypoglykämie, perinatale Mortalität, neonatale Mortalität, Makrosomie des Fetus, Grosswuchs bezogen auf das Gestationsalter und unerwünschte Ereignisse beim Säugling in den ersten 30 Tagen nach der Geburt) wurden keine klinisch relevanten Unterschiede zwischen Insulin Degludec und Insulin Detemir festgestellt.
Die Anwendung von Tresiba wurde in einer prospektiven, nicht-interventionellen Nachzulassungssicherheitsstudie (EVOLVE) bei einer kleinen Untergruppe von schwangeren Frauen (n=41) untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie stützen den Einsatz von Tresiba bei schwangeren Diabetikerinnen, da während der Studie keine Sicherheitsrisiken beobachtet wurden.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach subkutaner Injektion bilden sich lösliche und stabile Multihexamere, die ein Insulindepot in der Unterhaut schaffen. Die Insulin-Degludec-Monomere lösen sich allmählich von den Multihexameren, wodurch langsam und kontinuierlich Insulin Degludec in den Blutkreislauf abgegeben wird. Aufgrund dieser Eigenschaften hat Insulin Degludec eine lange Halbwertszeit, was zu einem flachen und stabilen pharmakokinetischen Profil im Steady-State führt. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass während eines Zeitraums von 24 Stunden bei einmal täglicher Verabreichung die Freisetzung von Insulin Degludec gleichmässig zwischen dem ersten und dem zweiten 12-Stunden-Intervall verteilt war.
Das Verhältnis zwischen AUCIDeg,0-12h,SS und AUCIDeg,τ,SS betrug 0.5.
Steady-State-Serum-Konzentrationen werden nach 2-3 Tagen erreicht.
Distribution
Die Affinität von Insulin Degludec zu Serumalbumin entspricht einer Plasmaproteinbindung von >99% in menschlichem Plasma.
Metabolismus
Der Abbau von Insulin Degludec ist ähnlich dem von Humaninsulin; alle gebildeten Metaboliten sind inaktiv.
Elimination
Die Halbwertszeit nach subkutaner Injektion wird durch die Resorptionsrate aus dem subkutanen Gewebe bestimmt. Die Halbwertszeit von Tresiba beträgt unabhängig von der Dosis ca. 25 Stunden.
Linearität
Nach subkutaner Gabe im Dosisbereich von 0.4 E/kg bis 0.8 E/kg ist insgesamt eine Dosisproportionalität feststellbar. Im direkten Vergleich sind die Anforderungen an die Bioäquivalenz für Tresiba 100 E/ml und Tresiba 200 E/ml (basierend auf AUCIDeg,τ,SS und Cmax, IDeg,SS) erfüllt.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Geschlecht
Es gibt keine Unterschiede betreffend den pharmakokinetischen Eigenschaften von Tresiba zwischen den Geschlechtern.
Ältere Patienten und Patienten mit eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion
Es gibt keinen Unterschied in der steady-state Pharmakokinetik von Insulin Degludec zwischen älteren und jüngeren Patienten oder in der single-dose Pharmakokinetik von Insulin Degludec zwischen gesunden Probanden und Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion.
Kinder und Jugendliche
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Insulin Degludec wurden bei Kindern (8-11 Jahre) und Jugendlichen (12-18 Jahre) untersucht und mit Erwachsenen mit Typ 1 Diabetes mellitus verglichen. Die Eigenschaften von Tresiba bei Erwachsenen bleiben bei Kindern und Jugendlichen erhalten. Die Gesamtexposition war nach einer einzelnen fixen Dosis bei Kindern/Jugendlichen bis zu 50% höher als bei Erwachsenen mit Typ 1 Diabetes mellitus.

Präklinische Daten

Präklinische Daten auf der Grundlage von Studien zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität bei wiederholter Gabe, Kanzerogenität und Reproduktionstoxizität ergaben keine Sicherheitsbedenken für Menschen.
Das Verhältnis von mitogener zu metabolischer Wirkung von Insulin Degludec entspricht dem von Humaninsulin.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Das Hinzufügen von Substanzen zu Tresiba kann zur Degradierung von Insulin Degludec führen.
Tresiba darf nicht mit Infusionslösungen gemischt werden.
Das Arzneimittel darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
30 Monate.
Besondere Lagerungshinweise
Vorrat: Im Kühlschrank lagern (2–8 °C). Vom Kühlelement fernhalten. Nicht einfrieren.
Nach Anbruch oder als Ersatz mitgeführt:
Tresiba Penfill:
Nicht über 30 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern. Innerhalb von 8 Wochen verbrauchen.
Tresiba FlexTouch:
Nicht über 30 °C lagern. Kann im Kühlschrank (2-8 °C) gelagert werden. Innerhalb von 8 Wochen verbrauchen.
Alle Reste sind zu entsorgen.
Tresiba FlexTouch: Wenn Tresiba nicht in Gebrauch ist, die Verschlusskappe aufgesetzt lassen, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Tresiba Penfill: Bewahren Sie die Patronen in der Faltschachtel auf, um sie vor Licht zu schützen.
Tresiba FlexTouch: Der Fertigpen ist für die Anwendung mit NovoFine/NovoTwist-Einwegnadeln konzipiert.
Hinweise für die Handhabung
FlexTouch 100 E/ml liefert 1 bis 80 Einheiten in Schritten von 1 Einheit.
FlexTouch 200 E/ml liefert 2 bis 160 Einheiten in Schritten von 2 Einheiten.
Die dem Abgabesystem beiliegenden detaillierten Anweisungen sind zu befolgen.
Penfill: Die Patrone ist zur Anwendung mit Novo Nordisk Injektionsgeräten (Geräte für die wiederholte Verwendung) und NovoFine/NovoTwist-Einwegnadeln bestimmt. Die Injektionsnadeln sind nach jeder Injektion zu entsorgen.
Tresiba FlexTouch und Tresiba Penfill dürfen nur von einer einzigen Person verwendet werden. Die Patrone darf nicht wieder aufgefüllt werden.
Tresiba darf nicht verwendet werden, wenn die Lösung nicht klar und farblos aussieht.
Einmal gefrorenes Tresiba darf nicht mehr verwendet werden.

Zulassungsnummer

62562, 62563 (Swissmedic).

Packungen

Tresiba Penfill
Patronen 100 E/ml zu 3 ml (300 E pro Patrone): 5 (B)
Tresiba FlexTouch
Fertigpen 100 E/ml zu 3 ml (300 E pro Fertigpen): 5 (B)
Fertigpen 200 E/ml zu 3 ml (600 E pro Fertigpen): 3 (B)

Zulassungsinhaberin

Novo Nordisk Pharma AG, Kloten
Domizil: Zürich

Stand der Information

November 2022

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