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Fachinformation zu Docetaxel Labatec®:Labatec Pharma SA
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Zusammensetzung

Wirkstoff: Docetaxelum.
Hilfsstoffe: Acidum citricum anhydricum, Povidonum K 12, Polysorbatum 80, Ethanolum anhydricum 0,4 g/ml (1,6 g/4 ml; 2,8 g/7 ml).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Durchstechflaschen zu 20 mg/1 ml, 80 mg/4 ml und 140 mg/7 ml Infusionskonzentrat.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Docetaxel Labatec ist indiziert bei:
Brustkrebs:
·in Kombination mit Doxorubicin und Cyclophosphamid zur adjuvanten Therapie von operablem, nodal-positivem Brustkrebs.
·in Kombination mit Trastuzumab nach einer Behandlung mit Doxorubicin und Cyclophosphamid (AC→TH) oder in Kombination mit Trastuzumab und Carboplatin (TCH) zur adjuvanten Therapie von operablem Brustkrebs mit HER2 überexprimierenden Tumoren.
·in Kombination mit Doxorubicin zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs (First-Line-Chemotherapie).
·als Monotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs nach Versagen einer anderen Chemotherapie (Second-Line-Chemotherapie).
·in Kombination mit Trastuzumab zur Behandlung von metastasierendem Brustkrebs mit HER2 überexprimierenden Tumoren bei Patientinnen, die noch keine Chemotherapie gegen ihre metastasierende Erkrankung erhalten haben.
·in Kombination mit Capecitabin zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs nach Versagen einer anderen Chemotherapie mit Anthrazyklin.
Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom:
·in Kombination mit Cisplatin zur Behandlung von nicht-resezierbarem, lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (First-Line-Chemotherapie).
·als Monotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom nach Versagen einer anderen Chemotherapie (Second-Line-Chemotherapie).
Prostatakarzinom:
In Kombination mit Prednison/Prednisolon zur Behandlung von hormonrefraktärem metastasierendem Prostatakarzinom.
Adenokarzinom des Magens:
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil zur Behandlung von fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens einschliesslich der gastroösophagealen Übergangszone bei Patienten, die eine oder keine Magenresektion gehabt und keine vorherige Chemotherapie gegen den fortgeschrittenen Zustand ihrer Krankheit erhalten haben.
Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich:
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil zur neoadjuvanten Behandlung von lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich.

Dosierung/Anwendung

Docetaxel Labatec darf nur von Ärzten mit Erfahrung in zytostatischer Chemotherapie angewendet werden.
Docetaxel muss als 1-stündige i.v. Infusion alle 3 Wochen verabreicht werden (siehe «Sonstige Hinweise», Hinweise für die Handhabung).
Prämedikation:
Aufgrund der Gefahr von Überempfindlichkeitsreaktionen müssen Patienten vor allem während der ersten und zweiten Docetaxel-Infusion streng überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Soweit dies nicht kontraindiziert ist, können durch eine Prämedikation mit einem oralen Kortikosteroid sowohl Häufigkeit und Schweregrad der Flüssigkeitsretention als auch der Schweregrad von Überempfindlichkeitsreaktionen reduziert werden.
Brustkrebs, nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom, Adenokarzinom des Magens und Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich: Als Kortikosteroid kann z.B. Dexamethason in einer Dosierung von 16 mg pro Tag (z.B. 8 mg zweimal täglich) verabreicht werden, und zwar über 3 Tage ab dem Tag vor der Docetaxel-Infusion.
Prostatakarzinom: Aufgrund der gleichzeitigen Einnahme von Prednison/Prednisolon beträgt die empfohlene Dosierung z.B. 8 mg Dexamethason p.o. jeweils 12, 3 und 1 Stunde vor der Docetaxel-Infusion.
Brustkrebs:
Adjuvante Therapie:
Die empfohlene Docetaxeldosis beträgt 75 mg/m2, verabreicht eine Stunde nach 50 mg/m2 Doxorubicin und 500 mg/m2 Cyclophosphamid, alle 3 Wochen während 6 Zyklen.
Für die adjuvante Therapie von Patientinnen mit operablem Brustkrebs, deren Tumoren HER2 überexprimieren, beträgt die empfohlene Docetaxeldosis:
·AC→TH: 60 mg/m2 Doxorubicin (A) i.v. in Kombination mit 600 mg/m2 Cyclophosphamid (C) i.v. alle 3 Wochen während 4 Zyklen. 3 Wochen nach dem letzten AC-Zyklus werden am 1. Tag des 5. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab (H) verabreicht (als 90-minütige i.v. Infusion), gefolgt von 2 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v. Infusion) wöchentlich ab dem 8. Tag des 5. Zyklus und 100 mg/m2 Docetaxel (T) (als 1-stündige i.v. Infusion) am 2. Tag des 5. Zyklus und dann bei allen verbleibenden Zyklen alle 3 Wochen am 1. Zyklustag (insgesamt 4 Zyklen mit Docetaxel).
·TCH: 75 mg/m2 Docetaxel (T) in Kombination mit Carboplatin (C) mit einer AUC von 6 mg/ml/Min alle 3 Wochen. Trastuzumab (H) wird wöchentlich gemäss folgendem Schema verabreicht: am 1. Tag des 1. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab als Ladedosis, am 2. Tag gefolgt von 75 mg/m2 Docetaxel und Carboplatin mit einer AUC von 6 mg/ml/Min, anschliessend jeweils am 8. und 15. Tag 2 mg/kg Trastuzumab. Ab dem 2. bis zum 6. Zyklus werden am 1. Tag 75 mg/m2 Docetaxel gefolgt von Carboplatin mit einer AUC von 6 mg/ml/Min und 2 mg/kg Trastuzumab verabreicht. Dann folgen jeweils am 8. und 15. Tag 2 mg/kg Trastuzumab.
Erstmals 3 Wochen nach dem letzten Chemotherapie Zyklus und während 1 Jahr ab Datum der ersten Verabreichung werden alle 3 Wochen 6 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v. Infusion) verabreicht.
Therapie bei lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs:
Die empfohlene Docetaxeldosis beträgt 100 mg/m2 als Monotherapie und 75 mg/m2 als Kombinationstherapie mit 50 mg/m2 Doxorubicin, alle 3 Wochen.
In Kombination mit Trastuzumab beträgt die empfohlene Docetaxeldosis 100 mg/m2 alle 3 Wochen mit wöchentlicher Verabreichung von Trastuzumab. Docetaxel wird am Tag nach der ersten Gabe von Trastuzumab bzw. unmittelbar nach den folgenden Trastuzumab-Infusionen verabreicht, falls die erste Gabe von Trastuzumab gut vertragen wurde. Bezüglich Trastuzumab siehe Fachinformation von Herceptin®.
In Kombination mit Capecitabin beträgt die empfohlene Docetaxeldosis 75 mg/m2 alle drei Wochen. Capecitabin wird in einer Dosis von 1'250 mg/m2 zweimal täglich oral (innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit) über 2 Wochen verabreicht, gefolgt von einer 1-wöchigen Therapiepause.
Die Berechnung der Anzahl Filmtabletten Capecitabin erfolgt entsprechend der Fachinformation von Capecitabin (Xeloda®).
Nichtkleinzelliges Bronchialkarzinom:
Bei Patienten, die nicht chemotherapeutisch vorbehandelt sind, beträgt die empfohlene Docetaxeldosis 75 mg/m2 gefolgt von 75 mg/m2 Cisplatin über 30-60 Min. alle 3 Wochen. Die Patienten müssen eine Prämedikation mit Antiemetika und eine der Verabreichung von Cisplatin angemessene Hydratation erhalten. Nach Versagen einer platinhaltigen Chemotherapie wird eine Docetaxeldosis von 75 mg/m2 als Monotherapie alle 3 Wochen empfohlen.
Prostatakarzinom:
Die empfohlene Docetaxeldosis beträgt 75 mg/m2 alle 3 Wochen. Es werden kontinuierlich zweimal täglich 5 mg Prednison/Prednisolon oral verabreicht.
Adenokarzinom des Magens:
Die empfohlene Docetaxeldosis beträgt 75 mg/m2, gefolgt von 75 mg/m2 Cisplatin als 1- bis 3-stündige Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 750 mg/m2 5-Fluorouracil pro Tag als Dauerinfusion über 5 Tage, beginnend nach Ende der Cisplatin-Infusion. Die Behandlung wird alle 3 Wochen wiederholt. Die Patienten müssen eine Prämedikation mit Antiemetika sowie eine der Verabreichung von Cisplatin angemessene Hydratation erhalten. Zur Verringerung des Hämatotoxizitätsrisikos sollte prophylaktisch G-CSF gegeben werden (siehe «Dosisanpassung während der Behandlung»).
Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich:
Die Patienten müssen mit Antiemetika prämediziert sowie (vor und nach der Verabreichung von Cisplatin) angemessen hydratisiert werden. Zur Abschwächung des Hämatotoxizitätsrisikos kann eine G-CSF-Prophylaxe erfolgen. Sämtliche Studienteilnehmer erhielten prophylaktisch Antibiotika.
Induktionschemotherapie gefolgt von Radiotherapie
Die empfohlene Docetaxeldosis beträgt 75 mg/m², gefolgt von 75 mg/m² Cisplatin als 1-stündige Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 750 mg/m² 5-Fluorouracil pro Tag als Dauerinfusion über 5 Tage, beginnend nach Ende der Cisplatin-Infusion. Die Behandlung wird über vier Zyklen alle drei Wochen verabreicht. Nach der Chemotherapie sollten Patienten (wenn möglich) operiert werden und eine Radiotherapie erhalten.
Induktionschemotherapie gefolgt von Radiochemotherapie
Zur Induktionstherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich (technisch nicht resektabel, geringe Wahrscheinlichkeit für chirurgische Heilung bzw. Organerhaltung) beträgt die empfohlene Docetaxeldosis 75 mg/m2 als 1-stündige i.v. Infusion, gefolgt von 100 mg/m2 Cisplatin als 30-minütige bis 3-stündige i.v. Infusion (beide nur am 1. Tag), gefolgt von 1'000 mg/m2 5-Fluorouracil täglich als Dauerinfusion vom 1. bis 4. Tag. Dieses Schema wird in 3 Zyklen alle 3 Wochen verabreicht. Anschliessend an die Chemotherapie müssen Patienten eine Radiotherapie und gemäss Calvert-Formel dosiertes Carboplatin erhalten (Radiochemotherapie). Informationen zur Dosisanpassung von Cisplatin und 5-Fluorouracil sind der Fachinformation für das jeweilige Präparat zu entnehmen.
Dosisanpassung während der Behandlung:
Docetaxel darf erst angewendet werden, wenn die Neutrophilenzahl ≥1'500 Zellen/mm3 beträgt. Patienten, bei denen sich im vorhergehenden Zyklus Neutropenie und Fieber entwickelten, sollten in allen folgenden Zyklen G-CSF erhalten. Da schon im Laufe des 1. Zyklus eine Neutropenie auftreten kann, sollte G-CSF unter Berücksichtigung des Neutropenierisikos der Patienten und der aktuellen Empfehlungen gegeben werden.
Docetaxel als Monotherapie oder in Kombination mit Doxorubicin/(Cyclophosphamid):
Bei Patienten, die während der Behandlung mit Docetaxel (als Monotherapie oder in Kombination mit Doxorubicin/(Cyclophosphamid) eine fiebrige Neutropenie, eine Neutropenie mit Neutrophilenzahl <500 Zellen/mm3 über einen Zeitraum von mehr als einer Woche, schwere oder wiederholte Hautveränderungen oder schwere neurosensorische Symptome zeigen, muss die Docetaxeldosis von 100 auf 75 mg/m2 bzw. von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Bleiben die unerwünschten Wirkungen auch bei 60 mg/m2 erhalten, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Im Falle einer zweiten Episode von fiebriger Neutropenie oder Infektion sollten die Patienten weiter prophylaktisch G-CSF erhalten, während die Docetaxeldosis von 100 auf 75 mg/m2 (bei AC→TH) zu reduzieren ist. Im Falle einer TCH-Therapie wird die Docetaxeldosis von 75 auf 60 mg/m2 herabgesetzt.
Auch bei Patienten mit einer Stomatitis 3. oder 4. Grades sollte die Docetaxeldosis bei einer AC→TH-Therapie von 100 auf 75 mg/m2 und bei einer TCH-Therapie von 75 auf 60 mg/m2 herabgesetzt werden.
In Kombination mit Cisplatin:
Mit der Kombinationstherapie Docetaxel + Cisplatin behandelte Patienten, deren tiefste Thrombozytenzahl im vorherigen Behandlungszyklus bei <25'000 Zellen/mm3 lag und bei denen eine fiebrige Neutropenie oder schwerwiegende nicht-hämatologische Toxizität auftraten, muss die Docetaxeldosis in den nachfolgenden Zyklen auf 65 mg/m2 verringert werden. Bezüglich der Cisplatin-Dosisanpassung siehe die entsprechende Fachinformation.
In Kombination mit Capecitabin:
Je nach Schweregrad der unerwünschten Wirkungen (Toxizitätskriterien 1-4 gemäss National Cancer Institute of Canada) werden für Docetaxel folgende Dosismodifikationen empfohlen (zur Dosisanpassung von Capecitabin siehe die Fachinformation von Capecitabin [Xeloda®]).
Auftreten einer Grad-1-Toxizität: Behandlung in der ursprünglichen Dosierung und ohne Unterbrechung fortführen.
Erstes Auftreten einer Grad-2-Toxizität: Unterbrechung der Behandlung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1. Dann Behandlung mit 100% der Startdosis Docetaxel fortsetzen.
Erstes Auftreten einer Grad-3-Toxizität oder zweites Auftreten derselben Grad-2-Toxizität: Unterbrechung der Behandlung bis zur Rückbildung auf Grad 0-1. Dann Behandlung mit 55 mg/m2 Docetaxel fortsetzen.
Erstes Auftreten einer Grad-4-Toxizität, zweites Auftreten derselben Grad-3-Toxizität oder drittes Auftreten derselben Grad-2 Toxizität: Behandlung endgültig abbrechen.
In Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil:
Um das Risiko einer komplizierten Neutropenie zu vermindern, sollte G-CSF verabreicht werden. Kommt es trotz Gabe von G-CSF zu fiebriger Neutropenie, anhaltender Neutropenie oder einer neutropenischen Infektion, muss die Docetaxeldosis von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Treten anschliessend Episoden komplizierter Neutropenie auf, muss die Docetaxeldosis von 60 auf 45 mg/m2 reduziert werden. Im Falle einer Grad-4-Thrombozytopenie muss die Docetaxeldosis von 75 auf 60 mg/m2 reduziert werden. Patienten sollten nicht mit weiteren Zyklen von Docetaxel behandelt werden, bis die Neutrophilenzahl wieder >1'500 Zellen/mm3 und die Blutplättchen Zahl >100'000 Zellen/mm3 erreicht haben. Bleibt diese Toxizität bestehen, muss die Behandlung abgebrochen werden.
Empfohlene Dosisanpassungen im Falle von gastrointestinaler Toxizität bei Patienten, die mit Docetaxel in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil (5-FU) behandelt werden:

Toxizität

Dosisanpassung

Diarrhoe Grad 3

1. Episode: Reduktion der 5-FU-Dosis um 20%.
2. Episode: Reduktion der Docetaxeldosis um 20%.

Diarrhoe Grad 4

1. Episode: Reduktion der Docetaxel- und der 5-FU-Dosis um 20%.
2. Episode: Abbruch der Therapie.

Stomatitis Grad 3

1. Episode: Reduktion der 5-FU-Dosis um 20%.
2. Episode: Keine weitere Gabe von 5-FU in allen folgenden Zyklen.
3. Episode: Reduktion der Docetaxeldosis um 20%.

Stomatitis Grad 4

1. Episode: Keine weitere Gabe von 5-FU in allen folgenden Zyklen.
2. Episode: Reduktion der Docetaxeldosis um 20%.

Bezüglich der Dosisanpassungen von Cisplatin und 5-Fluorouracil siehe die entsprechenden Fachinformationen.
Spezielle Dosierungsanweisungen:
Patienten mit Leberinsuffizienz: Nach pharmakokinetischen Daten zu Docetaxel als Monotherapie in einer Dosierung von 100 mg/m2 beträgt die empfohlene Dosis bei Patienten, deren Transaminasenwerte (ALAT und/oder ASAT) das 1,5-fache des oberen Normwerts (ONW) und deren alkalische Phosphatasen das 2,5-fache des ONW überschreiten, 75 mg/m2.Bei Patienten, deren Serumbilirubinwert über dem ONW liegt und/oder deren Transaminasenwerte (ALAT und ASAT) mehr als das 3,5-fache der ONW und die alkalische Phosphatase mehr als das 6-fache des ONW betragen, darf eine Docetaxel-Monotherapie nur bei strengster Indikationsstellung in Betracht gezogen werden. Es liegen keine Daten für eine Kombinationsbehandlung mit Docetaxel bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist Docetaxel kontraindiziert, da für diese Patientenkategorie keine klinischen Daten vorliegen (siehe «Pharmakokinetik», «Kontraindikationen» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Patienten mit Niereninsuffizienz: Für diese Patientengruppe liegen keine Daten vor.
Kinder und Jugendliche: Sicherheit und Wirksamkeit von Docetaxel in der Pädiatrie wurden nicht untersucht.
Ältere Patienten: Anhand der in einem grossen Kollektiv erhobenen pharmakokinetischen Daten ergibt sich keine spezielle Notwendigkeit für Dosisanpassungen bei älteren Patienten. Aber weil unerwünschte Wirkungen häufiger auftreten, sollten ältere Patienten, die mit Docetaxel Labatec in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil behandelt werden, sorgfältig überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Kontraindikationen

Bekannte schwere Überempfindlichkeit gegenüber Taxoiden (Docetaxel) oder Polysorbat 80.
Patienten mit einer Neutrophilenzahl von <1'500 Zellen/mm3.
Schwangerschaft und Stillzeit.
Schwere Leberinsuffizienz.
Werden andere Arzneimittel mit Docetaxel kombiniert, so sind die für diese Arzneimittel geltenden Kontraindikationen gleichermassen zu beachten.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Zur Prävention von Flüssigkeitsretention und Überempfindlichkeitsreaktionen wird eine Prämedikation mit einem oralen Kortikosteroid empfohlen, soweit dies nicht kontraindiziert ist (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Überempfindlichkeitsreaktionen: Wegen möglicher Überempfindlichkeitsreaktionen müssen die Patienten vor allem während der ersten und zweiten Infusion mit Docetaxel streng überwacht werden. Überempfindlichkeitsreaktionen können wenige Minuten nach Beginn einer Docetaxel-Infusion auftreten, so dass die medizinische Ausrüstung zur Behandlung von Blutdruckabfall und Bronchospasmen bereitliegen sein muss.
Überempfindlichkeitsreaktionen fielen gewöhnlich mild bis mittelschwer aus. Die am häufigsten berichteten Symptome waren Flush, Ausschlag mit oder ohne Juckreiz, Engegefühl in der Brust, Rückenschmerzen, Atemnot und Arzneimittelfieber oder Schüttelfrost.
Geringfügige Symptome wie Rötung oder lokalisierte Hautreaktionen rechtfertigen keinen Therapieabbruch.
Bei Patienten, die eine Prämedikation erhalten hatten, wurde über schwerwiegende unerwünschte Reaktionen berichtet, darunter ein generalisiertes Exanthem/Erythem, Hypotonie mit Abfallen des arteriellen Blutdrucks um mehr als 20 mmHg, Bronchospasmus oder in sehr seltenen Fällen Anaphylaxie mit tödlichem Ausgang. Derartige Reaktionen erfordern das sofortige Absetzen von Docetaxel und die Einleitung einer symptomatischen Behandlung.
Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen manifestierten sich bei 5,3% der mit Docetaxel behandelten Patienten, die eine Prämedikation erhalten hatten, und bei 22,4% der Patienten, die keine Prämedikation erhalten hatten. Diese Reaktionen bildeten sich nach Abbruch der Infusion und einer geeigneten Therapie zurück. Patienten, bei denen schwere Überempfindlichkeitsreaktionen auftraten, sollten nicht erneut mit Docetaxel behandelt werden.
Flüssigkeitsretention: Bei Patienten, die mit Docetaxel Labatec als Monotherapie in einer Dosierung von 100 mg/m2 behandelt worden waren, betrug die mittlere kumulative Dosis bei Abbruch der Behandlung mehr als 1'000 mg/m2 und die mittlere Rückbildungsdauer 16,4 Wochen (Spanne von 0-42 Wochen). Eine mittelschwere bis schwere Flüssigkeitsretention tritt bei Patienten mit Prämedikation (mittlere kumulative Dosis: 818,9 mg/m2) im Vergleich zu Patienten ohne Prämedikation (mittlere kumulative Dosis: 489,7 mg/m2) verzögert auf. Bei einigen Patienten wurde sie jedoch bereits in den ersten Therapiezyklen beobachtet. Die Flüssigkeitsretention ging nicht mit akuten Episoden von Oligurie oder Hypotonie einher. Über ein Lungenödem aufgrund von Flüssigkeitsretention wurde nur selten berichtet. Patienten mit schwerer Flüssigkeitsretention wie Pleuraerguss, Perikarderguss oder Aszites müssen streng überwacht werden.
Hämatotoxizität: Neutropenie ist die häufigste unerwünschte Wirkung von Docetaxel. Das Blutbild sämtlicher mit Docetaxel behandelter Patienten muss streng überwacht werden. Patienten dürfen erst dann einen erneuten Docetaxelzyklus erhalten, wenn sich die Neutrophilenzahl auf mindestens 1'500 Zellen pro mm3 erholt hat. Angaben zur Dosisreduktion in anschliessenden Therapiezyklen und zu angemessenen symptomatischen Massnahmen finden sich unter «Dosierung/Anwendung».
Bei Patienten, die mit einer Kombinationstherapie aus Docetaxel, Cisplatin und 5-Fluorouracil (TCF) behandelt wurden, traten febrile Neutropenie und/oder eine neutropenische Infektion seltener auf, wenn prophylaktisch G-CSF verabreicht wurde. Bei einer adjuvante Brustkrebstherapie müssen die Patientinnen aufgrund des Risikos der Entwicklung einer späten Myelodysplasie oder einer akuten myeloische Leukämie (AML) hämatologisch überwacht werden. Nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 83 Monaten trat bei 3 von 744 mit TAC behandelten Patientinnen (0,4%) und bei 1 von 736 mit 5-FU/Doxorubicin/Cyclophosphamid behandelten Patientinnen (0,1%) eine AML auf. Im Rahmen der Post-Marketing-Erfahrung wurden im Zusammenhang mit Docetaxel in Kombination mit anderen Chemotherapeutika und/oder Strahlentherapie nur sehr seltene Fälle von AML und myelodysplastischem Syndrom gemeldet.
Starke CYP3A4-Hemmer:
Die gleichzeitige Anwendung von Docetaxel und starken CYP3A4-Hemmern wie Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Indinavir, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin und Voriconazol sollte vermieden werden.
Ältere Patienten: Von den 221 Patienten, die im Rahmen der klinischen Magenkrebsstudie mit Docetaxel Labatec in Kombination mit Cisplatin und 5-Fluorouracil (TCF) behandelt wurden, waren 54 Patienten 65 Jahre alt oder älter, 2 davon über 75 Jahre alt. Die Anzahl der über 65-jährigen Studienteilnehmer reichte nicht aus, um festzustellen, ob sie anders reagieren als jüngere Patienten. Allerdings war die Häufigkeit schwerwiegender unerwünschter Wirkungen bei älteren Patienten höher als bei jüngeren Patienten. Folgende unerwünschte Wirkungen (aller Grade) traten bei +65-jährigen Patienten mindestens 10% häufiger auf als bei jüngeren: Lethargie, Stomatitis, Diarrhoe, febrile Neutropenie und neutropenische Infektion. Ältere mit TCF behandelte Patienten sollten strenger überwacht werden.
Mit 5,5% bzw. 6,6% war der Anteil älterer Patienten bei AC-TH- bzw. TCH-Behandlungen zu niedrig, um Aussagen über altersbedingte (<65-jährig gegenüber ≥65-jährig) unerwünschte Wirkungen machen zu können.
Leberinsuffizienz: Bei mit 100 mg/m2 Docetaxel behandelten Patienten, deren Transaminasenwerte (ALAT und/oder ASAT) das 1,5-fache des oberen Normwerts (ONW) und die alkalische Phosphatase das 2,5-fache des ONW überschreiten, besteht ein erhöhtes Risiko für schwere unerwünschte Wirkungen wie toxizitätsbedingter Tod einschliesslich Sepsis und gastrointestinaler Blutungen mit möglichem letalem Ausgang, fiebrige Neutropenie, Infektionen, Thrombozytopenie, Stomatitis und Asthenie. Daher wird für solche Patienten eine Dosis von 75 mg/m2 Docetaxel empfohlen. Bei Patienten, deren Serumbilirubin über dem ONW liegt und/oder deren Transaminasenwerte (ALAT und ASAT) mehr als das 3,5-fache des ONW und deren alkalische Phosphatase mehr als das 6-fache des ONW betragen, sollte eine Docetaxel-Monotherapie nur bei strengster Indikationsstellung erfolgen. Vor jedem Behandlungszyklus muss ein vollständiger Leberfunktionstest durchgeführt werden.
Es liegen keine Daten über eine Kombinationsbehandlung mit Docetaxel bei Patienten mit Leberinsuffizienz vor. Bei schwerer Leberinsuffizienz ist Docetaxel kontraindiziert (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Kontraindikationen»).
Der Ethanolgehalt in der Durchstechflasche Docetaxel Labatec sollte bei der Verabreichung an Patienten mit Leberinsuffizienz beachtet werden (siehe «Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit»).
Nervensystem: Das Auftreten schwerer peripherer Neurotoxizität erfordert eine Dosisreduktion (siehe «Dosierung/Anwendung»). Leichte bis mittelschwere neurosensorische Symptome sind gekennzeichnet durch Parästhesie, Dysästhesie oder Schmerzen einschliesslich eines brennenden Gefühls. Neuromotorische Manifestationen äussern sich hauptsächlich durch Schwäche. Daten hinsichtlich der Rückbildung dieser Störungen liegen für 35,3% der Patienten vor, bei denen sich infolge der Behandlung mit Docetaxel Labatec als Monotherapie in einer Dosierung von 100 mg/m2 neurotoxische Manifestationen zeigten. Diese Reaktionen bildeten sich innerhalb von 3 Monaten spontan zurück. Nach der Verabreichung von Docetaxel wurden in seltenen Fällen Krämpfe oder vorübergehende Bewusstlosigkeit beobachtet. Diese Reaktionen treten manchmal während der Infusion auf.
Kardiotoxizität: Herzinsuffizienz wurde bei Patienten beobachtet, die Docetaxel in Kombination mit Trastuzumab erhielten, vor allem nach einer Chemotherapie mit einem Anthrazyklin (Doxorubicin oder Epirubicin). Sie kann mittelschwer bis schwerwiegend sein und unter Umständen einen letalen Ausgang haben (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Augenleiden: Bei Patienten, die mit Docetaxel und anderen Taxanen behandelt wurden, wurde von zystoiden Makulaödemen (ZMÖ) berichtet. Patienten, bei denen eine Veränderung der Sehkraft auftritt, sollten sich rasch einer umfassenden ophthalmologischen Untersuchung unterziehen. Im Falle einer ZMÖ-Diagnose sollte die Behandlung mit Docetaxel abgebrochen und eine geeignetere Behandlung eingeleitet werden.
Hilfsstoffe:
Der Ethanolgehalt in Docetaxel Labatec in der Darreichungsform «Infusionskonzentrat, 1 Durchstechflasche» kann für Patienten, die am Alkoholismus leiden, schwerwiegende Folgen haben und sollte auch bei schwangeren und stillenden Frauen, Kindern und Patientengruppen mit erhöhtem Risiko, wie Patienten mit Lebererkrankungen oder Epileptikern, beachtet werden.
Die möglichen Auswirkungen auf das Zentralnervensystem müssen beachtet werden.
Der Ethanolgehalt kann die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen.
Der Ethanolgehalt kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Interaktionen

In-vitro-Studien haben gezeigt, dass der Metabolismus von Docetaxel durch die gleichzeitige Gabe von Substanzen modifiziert werden kann, die CYP3A induzieren/hemmen (z.B. Ketokonazol, Erythromycin) oder durch dieses Isoenzym metabolisiert werden (z.B. Ciclosporin, das eine kompetitive Hemmung verursachen kann).
Gleichzeitige Behandlung mit CYP3A4-Hemmern:
Im Fall einer kombinierten Behandlung mit einem CYP3A4-Hemmer können die mit Docetaxel im Zusammenhang stehenden unerwünschten Wirkungen aufgrund des reduzierten Stoffwechsels verstärkt auftreten. Ist eine gleichzeitige Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer (Ketoconazol, Itraconazol, Clarithromycin, Indinavir, Nefazodon, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Telithromycin und Voriconazol) unumgänglich, muss eine engmaschige klinische Überwachung erfolgen. Zudem ist eine Anpassung der Docetaxel Labatec-Dosis bei der Behandlung mit einem starken CYP3A4-Hemmer empfohlen.
In einer pharmakokinetischen Studie mit 7 Patienten führte die gleichzeitige Verabreichung von Docetaxel mit dem starken CYP3A4-Hemmer Ketoconazol zu einer signifikanten Verringerung der Docetaxel-Clearance um 49%.
Capecitabin: Eine Phase-I-Studie belegte, dass sich Capecitabin und Docetaxel in ihrer Pharmakokinetik nicht beeinflussen.
Es sind keine weiteren klinischen Studien zur Untersuchung der Wechselwirkungen von Docetaxel mit anderen Arzneimitteln durchgeführt worden.
Die Plasmaproteinbindung von Docetaxel ist hoch (>95%). In-vitro-Wechselwirkungsstudien mit stark plasmaproteingebundenen Substanzen (z.B. Erythromycin, Diphenhydramin, Propranolol, Propafenon, Phenytoin, Salicylate, Sulfamethoxazol und Natriumvalproat) zeigten keinen Einfluss auf die Plasmaproteinbindung von Docetaxel. Dexamethason wirkte sich nicht stärker auf die Plasmaproteinbindung von Docetaxel aus, und Docetaxel beeinflusste die Plasmaproteinbindung von Digitoxin nicht.
Es gab keine Hinweise auf Wechselwirkungen zwischen Docetaxel und Cisplatin.
Daten aus der Literatur und die Ergebnisse einer spezifischen pharmakokinetischen Interaktionsstudie liessen keinen Einfluss von Doxorubicin auf das pharmakokinetische Profil von Docetaxel erkennen.
Es wurde kein Einfluss von Prednison auf die Pharmakokinetik von Docetaxel beobachtet.
Wie In-vivo-Studien ergeben haben, ist bei konkomitierende Gabe von Ketakonazol Vorsicht geboten, da es potenziell zu einer signifikanten Wechselwirkung kommen kann.
Bei Patienten, die gleichzeitig als Hemmer oder Substrat von Zytochrom P450 bekanntem Proteasehemmer (z.B. Ritonavir) erhalten, muss Docetaxel mit Vorsicht verabreicht werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Docetaxel ist in der Schwangerschaft und Stillzeit kontraindiziert.
Präklinische Studien zeigen, dass Docetaxel bei Ratten und Kaninchen embryo- und fetotoxisch wirkt und bei Ratten die Fertilität herabsetzt. Es gibt keine Studien über die Anwendung von Docetaxel bei Schwangeren. Wie andere zytotoxisch wirkende Arzneimittel könnte auch Docetaxel bei Schwangeren zu Schäden am Fetus führen; daher darf Docetaxel während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Frauen im gebärfähigen Alter, die Docetaxel erhalten, müssen eine Schwangerschaft unbedingt verhindern. Während der Behandlung und mindestens während drei Monaten nach deren Beendigung müssen wirksame Verhütungsmassnahmen ergriffen werden. Sollte dennoch eine Schwangerschaft eintreten, ist der behandelnde Arzt umgehend zu informieren.
Docetaxel ist zwar eine lipophile Substanz, aber es ist nicht bekannt, ob sie in die Muttermilch übertritt. Aufgrund der möglichen unerwünschten Wirkungen auf den Säugling darf während der Behandlung mit Docetaxel nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Angesichts seiner unerwünschten Wirkungen kann Docetaxel die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Allerdings wurden die Auswirkungen auf die Fähigkeit zum Führen eines Fahrzeugs und zum Bedienen von Maschinen nicht untersucht.
Der Ethanolgehalt in der Durchstechflasche Docetaxel Labatec kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Von den mit Docetaxel als Monotherapie behandelten Patienten erhielten 1'312 Patienten 100 mg/m2 und 121 Patienten 75 mg/m2. In Kombination mit Docetaxel (75 mg/m2) erhielten 258 Patienten Doxorubicin, 406 Cisplatin, 92 Trastuzumab, 255 Capecitabin, 332 Prednison/Prednisolon, 744 Doxorubicin/Cyclophosphamid, und 395 Cisplatin/5-Fluorouracil. 859 Patienten (Kopf und Hals) erhielten Cisplatin/5-Fluorouracil.
Neutropenie ist die häufigste unerwünschte Wirkung von Docetaxel. Sie ist reversibel, und diese Toxizität ist nicht kumulativ. Die tiefste Neutrophilenzahl wird im Mittel nach 7 Tagen erreicht, aber dieser Zeitraum kann nach intensiver zytostatischer Vorbehandlung auch kürzer ausfallen. Die mittlere Dauer einer schweren Neutropenie (<500 Zellen/mm3) beträgt 7 Tage.
Die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen wird wie folgt angegeben: sehr häufig (≥10%), häufig (≥1,0%, <10%), gelegentlich (≥0,1%, <1,0%), selten (≥0,01%, <0,1%), sehr selten (<0,01%).
Infektionen und Infestationen
Sehr häufig: Infektionen (11-20%; G3/4: 5-6% einschliesslich Sepsis und Pneumonien; mit tödlichem Ausgang: 2%).
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Nasopharyngitis (15%).
In Kombination mit Capecitabin:
Häufig: Mundcandidiasis, Infektionen der oberen Atemwege, Infektionen des Urogenitaltraktes, neutropenische Sepsis.
<2%: Infektionen der unteren Atemwege, Pharyngitis, Otitis media, Sepsis, Bronchopneumonie.
Neoplasmen, gutartige und bösartige (einschliesslich Zysten und Polypen).
In Kombination mit Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Selten: akute myeloische Leukämie (AML).
Störungen des Blut- und Lymphsystems
Monotherapie:
Sehr häufig: Neutropenie (81-97%; G3/4: 54-76%), Anämie (90-93%; G3/4: 3,2-11%), Neutropenie mit Fieber (8-12%), Thrombozytopenie (8-10%; G3/4: 0,2-2%).
Häufig: Blutungen.
Selten: Blutungen mit G3/4 Thrombozytopenie.
Sehr selten: disseminierte intravasale Gerinnung (DIG).
In Kombination mit Capecitabin, Cisplatin/5FU oder AC→TH:
Sehr häufig: Thrombozytopenie (26-38%; G3/4: 1,2-7,7%).
Häufig: Abnahme des Prothrombinwertes.
TCH:
Sehr häufig: Leukozytopenie (83%; G3/4: 48%), Thrombozytopenie (63,2%; G3/4: 5,4%).
Störungen des Immunsystems
Sehr häufig: Überempfindlichkeitsreaktionen (3-26%; G3/4: 1,4-5%).
Selten: anaphylaktischer Schock.
Sehr selten: anaphylaktischer Schock mit Todesfolge bei Patienten, die eine Prämedikation erhielten.
AC→TH oder TCH:
Häufig: Rhinitis.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Anorexie (17-19%; G3/4: 2%). Es wurden Fälle von Hyponatriämie berichtet, die vorwiegend im Zusammenhang mit Dehydration, Erbrechen und Pneumonie aufgetreten sind.
In Kombination mit Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Sehr häufig: Gewichtszunahme oder -verlust (6,6-15%; G3/4: 0,1-0,3%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Hyperglykämie (58%; G3/4: 6%).
Häufig: Dehydratation, Gewichtsverlust.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Sehr häufig: Anorexie (15-45%; G3/4: 0,6-10,4%).
Psychiatrische Störungen
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Schlaflosigkeit (11%), Anorexie (AC→TH: 19%; G3/4: 0,5%; TCH: 21%; G3/4: 0,5%).
In Kombination mit Capecitabin:
Häufig: Depression.
Störungen des Nervensystems
Sehr häufig: neurosensorische Störungen (24-50%; G3: 1-4%), neuromotorische Störungen (4-14%; G3/4: bis 4%).
Häufig: Geschmacksstörung.
In Kombination mit Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Häufig: neurokortikale und neurozerebellare Störungen.
Gelegentlich: Synkope, Somnolenz.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Kopfschmerzen (21%), Geschmacksstörung (14%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Geschmacksveränderungen (18%; G3/4: 1%).
Häufig: Schwindel, Benommenheit (ohne Schwindel), Kopfschmerzen, periphere Neuropathie, Schlaflosigkeit, Polyneuropathie.
<2%: Geruchstäuschung, Sedierung, Ataxie, Migräne, Synkope, Neuralgie.
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: sensorische Neuropathie (30-45%; G3/4: 0,6-1,9%), Geschmacksveränderungen (27-30%), Kopfschmerzen (15-16%; G3/4: 0,3-0,6%). Häufig: Schwindel, motorische Neuropathie.
Augenleiden
Selten: Tränenfluss mit oder ohne Konjunktivitis, Tränenkanal-Verschluss mit übermässigem Tränen. Bei Patienten, die mit Docetaxel sowie mit anderen Taxanen behandelt wurden, wurde von zystoiden Makulaödemen (ZMÖ) berichtet.
Sehr selten: reversible Sehstörungen (Lichtblitze, Skotome) während der Infusion in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen.
In Kombination mit Prednison/Prednisolon, Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Häufig: Tränenfluss, Konjunktivitis bei Doxorubicin/Cyclophosphamid.
In Kombination mit Trastuzumab
Sehr häufig: Tränenfluss (21%), Konjunktivitis (12%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Tränenfluss (12%).
Häufig: Konjunktivitis, Augenreizung.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Häufig: Konjunktivitis.
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Tränenfluss (10-21%; G3/4: 0,3%).
Häufig: Konjunktivitis.
Erkrankungen des Ohrs und des Innenohrs
Selten: Ototoxizität, Hörstörungen, Gehörverlust.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Häufig: verändertes Hörvermögen.
Funktionsstörungen des Herzens und der Gefässe
Es wurde über Nebenwirkungen wie periphere Ödeme und weniger häufig Pleuritis, Perikarditis, Aszites und Gewichtszunahme berichtet. Periphere Ödeme zeigen sich normalerweise zuerst in den unteren Extremitäten, können sich dann weiter ausbreiten und zu einer Gewichtszunahme von 3 kg oder mehr führen. Häufigkeit und Schwere der Flüssigkeitsretention hängen von der insgesamt verabreichten Docetaxeldosis und der Prämedikation ab (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Insgesamt entwickelten 26 Patienten der TAC-Gruppe innerhalb des Studienzeitraums kongestive Herzerkrankungen (CHF, Congestive Heart Failure), in der Mehrzahl der Fälle innerhalb der Nachbeobachtungszeit. Aufgrund von CHF-Ereignissen verstarben 2 Patienten der TAC-Gruppe und 4 Patienten der FAC-Gruppe. In der TAC-Gruppe besteht während des ersten Jahres ein höheres Risiko, eine CHF zu entwickeln.
Sehr häufig: Ödeme (25-64%; schwer: 1-7%).
Häufig: Herzrhythmusstörungen/Tachykardie, Hypotonie, Hypertonie.
Gelegentlich: Herzinsuffizienz.
Selten: Venöse Thromboembolien, Myokardinfarkt.
In Kombination mit Doxorubicin, Capecitabin, Prednison/Prednisolon, Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Sehr häufig: Herzinsuffizienz (14%; G3/4: 3%; mit letalem Ausgang: 0,5%) bei Doxorubicin; Vasodilatation (20%; G3/4: 0,9%) bei Doxorubicin/Cyclophosphamid.
Häufig: Herzinsuffizienz bei Prednison/Prednisolon und Doxorubicin/Cyclophosphamid; Flush, Thrombophlebitis bei Capecitabin.
Gelegentlich: Phlebitis, Lymphödeme bei Doxorubicin/Cyclophosphamid.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Lymphödeme (11%).
Häufig: Symptomatische Herzinsuffizienz.
AC→TH oder TCH:
Häufig: Linksherzfunktionsstörungen, Palpitationen, Sinustachykardie, Hypotonie.
Auf 3 Jahre beträgt die kumulierte Inzidenz aller symptomatischen Herzereignisse 2,36% bzw. 1,16% im AC→TH- bzw. TCH-Arm (gegenüber 0,52% im Kontrollarm mit AC-T).
Auf 3 Jahre beträgt die kumulierte Inzidenz von CHF-Ereignissen 3. oder 4. Grades 1,9% bzw. 0,4% im AC→TH- bzw. TCH-Arm (gegenüber 0,3% im Kontrollarm mit AC-T).
Respiratorische Funktionsstörungen
Sehr häufig: Dyspnoe (16%; G3/4: 3%).
Selten: Akutes Atemnotsyndrom, interstitielle Pneumonie, interstitielle Lungenerkrankung, respiratorische Insuffizienz, Lungenfibrose, Pneumonie, Wiederaufflammen strahleninduzierter Reaktionen, manchmal mit letalem Ausgang. Strahlenpneumonitis bei Patienten, die parallel eine Bestrahlungstherapie erhalten.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Epistaxis (18%), pharyngolaryngeale Schmerzen (16%), Husten (13%), Rhinorrhö (12%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Halsentzündung (11%; G3/4: 2%).
Häufig: Husten, Epistaxis, Rhinorrhö, Brustschmerzen.
AC→TH oder TCH:
Häufig: Husten (3-6%, G3/4: 0,2%).
Gastrointestinale Störungen
Sehr häufig: Stomatitis (25-42%; G3/4: 2-5%), Diarrhoe (12-41%; G3/4: 2-4%), Übelkeit (30-41%; G3/4:3-4%), Erbrechen (17-25%; G3/4: 1-3%).
Häufig: Verstopfung, Bauchschmerzen, gastrointestinale Blutungen.
Selten: Dehydratation als Folge gastrointestinaler Störungen, gastrointestinale Perforationen, ischämische Kolitis, mit Neutropenie konkomitierende Enterokolitis und Kolitis, Ileus, intestinale Obstruktion.
In Kombination mit Doxorubicin, Cisplatin, Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Sehr häufig: Erbrechen (43-53%; G3/4: 4-8%).
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Verstopfung (27%), Dyspepsie (14%), Bauchschmerzen (12%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Stomatitis (67%; G3/4: 18%).
Häufig: Mundtrockenheit, Flatulenz, Mundschmerzen, Dysphagie.
<2%: Ileus, nekrotisierende Enterokolitis, Speiseröhrenulkus, hämorrhagische Diarrhoe, Hämorrhoiden.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Sehr häufig: Diarrhoe (75%; G3/4: 20%), Übelkeit (72%; G3/4: 15%), Erbrechen (61%; G3/4: 15%), Stomatitis (59%; G3/4: 21%).
Häufig: Ösophagitis/Dysphagie/Odynophagie.
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Stomatitis/Pharyngitis (52-65%; G3/4: 1,4-3%), Erbrechen (39-55%; G3/4: 3,0-6,4%), Übelkeit (49-57%; G3/4: 4,6-5,3%), Diarrhoe (45-56%; G3/4: 4,9-5,1%); Verstopfung (22-27%; G3/4: 0,6-0,9%), Dyspepsie (19-20%; G3/4: 0,4-1,5%), Bauchschmerzen oder Krämpfe (12-13%; G3/4: 0,4-0,5%).
Funktionsstörungen der Leber und der Galle
Häufig: Anstieg des Bilirubins (G3/4), der alkalischen Phosphatase und der Transaminasen (ASAT, ALAT).
Sehr selten: Hepatitis, manchmal mit letalem Ausgang, vor allem bei Patienten mit bestehenden Leberfunktionsstörungen.
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Erhöhung des Bilirubins (22%; G3/4: 8%), der ASAT (SGOT; 22%; G3/4:2%), der ALAT (SGPT; 19%; G3/4: 1%) und der alkalischen Phosphatasen (26%).
<2%: Gelbsucht, Leberinsuffizienz, Leberkoma, Hepatotoxizität.
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Erhöhung der ALAT (53-54%; G3/4: 1,8-2,4%), der ASAT (38-43%; G3/4: 0,8-1,0%) und der alkalischen Phosphatasen (19-20%; G3/4: 0,3%).
Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: Alopezie (38-79%), lokalisiertes Erythem (lokalisierte Ausschläge an Händen, Füssen, darunter Hand-Fuss-Syndrom, aber auch an Armen, Gesicht und Thorax) und Juckreiz (2,7-57%; G3/4: 1-6%), Nagelveränderungen, einschliesslich Hypo- oder Hyperpigmentierung, Nagelablösung, Nagelschmerzen (10-28%; G3/4: 1-3%). 73% dieser Störungen waren leicht bis mittelschwer und innerhalb von 21 Tagen reversibel. Die Reaktionen erschienen im Allgemeinen ca. 1 Woche nach Beginn der Docetaxel-Behandlung.
Sehr selten: Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, sklerodermieartige Hautreaktionen.
In Kombination mit Prednison/Prednisolon:
Häufig: Exanthem, Desquamation.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Exanthem (24%).
In Kombination mit Capecitabin:
Sehr häufig: Hand-Fuss-Syndrom (63%; G3/4: 24%).
Häufig: Erythem, Hauttrockenheit, Pigmentierungsstörungen, Juckreiz, Gesichtsödem.
<2%: atopische Dermatitis, Gesichtsrötung, Cellulitis, Sonnenkeratose.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Häufig: Hauttrockenheit.
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Nagelveränderungen (23-40%), Desquamation, Exanthem (23-26%; G3/4: 0,4-1,3%), Gesichtsrötung (18-22%).
Häufig: Hauttrockenheit.
Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen
Sehr häufig: Myalgie (6-20%; G3/4: bis 1%).
Häufig: Arthralgie.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Arthralgie (27%).
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Myalgie (33-51%; G3/4: 1,4-4,9%), Arthralgie (22-40%; G3/4: 1,0-3,0%).
Funktionsstörungen der Nieren und ableitenden Harnwege
<2%: Niereninsuffizienz.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Sehr häufig: Harnretention (15%).
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Flüssigkeitsretention (51-52%; G3/4: 1,4-1,5%).
Häufig: Erhöhung des Kreatininspiegels.
Funktionsstörungen des Reproduktionssystems und der Brust
In Kombination mit Doxorubicin/Cyclophosphamid:
Sehr häufig: Amenorrhö (58%).
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: unregelmässige Menstruation (29%; G3/4: 19,9%), Flüssigkeitsretention (32%; G3/4: 21,4%).
Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Injektionsstelle
Sehr häufig: Asthenie/Müdigkeit (49-62%; G3/4: 11-12%), Schmerzen (11-17%; G3/4: 1-3%).
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle wie Hyperpigmentierung, Entzündung, Hautrötung oder Hauttrockenheit, Phlebitis, Extravasation, Venenschwellung; Brustschmerzen ohne kardiale oder respiratorische Beteiligung.
Selten: Wiederaufflammen strahleninduzierter Reaktionen (sog. Radiation-Recall-Phänomen).
In Kombination mit Doxorubicin, Cisplatin, Capecitabin, Doxorubicin/Cyclophosphamid, Cisplatin und 5-FU:
Sehr häufig: Fieber (17-43%; G3/4: ≤1%), Gewichtszunahme (12,5%).
Häufig: Gewichtsverlust.
In Kombination mit Trastuzumab:
Sehr häufig: Fieber (29%), grippeähnliches Syndrom (12%), Brustschmerzen (11%), Schüttelfrost (11%).
Häufig: Lethargie.
In Kombination mit Cisplatin und 5-FU:
Sehr häufig: Lethargie (56%, G3/4: 19%).
AC→TH oder TCH:
Sehr häufig: Müdigkeit (80-81%; G3/4: 6,6-6,9%), Fieber (7-11%; G3/4: 0,3-0,4%).
Häufig: Knochenschmerzen (6,3-9,7%; G3/4: 0,1-0,4%), Schmerzen (5,4-8,1%; G3/4: 0,4%), Epistaxis (G3/4: 0,6%), Reaktion an der Injektionsstelle (4,7-5,8%; G3/4: 0,1-0,2%), Mundtrockenheit (2,7-4%), Zittern/Schüttelfrost (5,1-5,9%).
Sonstige persistierende Reaktionen:
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen, die bei den Patienten der TAC-Gruppe im Nachbeobachtungszeitraum anhielten, waren: Alopezie (92,3%), Asthenie (31,7%) und Amenorrhö (27,2%). Die meisten dieser in der Nachbeobachtungszeit bei mehr als 1% der Patienten persistierenden unerwünschten Wirkungen verschwanden; Amenorrhö (59,9%) und Lymphödeme (54,5%) hielten bei den Patienten der TAC-Gruppe jedoch an.

Überdosierung

Es wurde über wenige Fälle von Überdosierung berichtet. Es steht kein spezifisches Antidot zu Docetaxel zur Verfügung. Im Falle einer Überdosierung müssen Patienten in eine spezialisierte Abteilung verlegt und ihre Vitalfunktionen streng überwacht werden. Die primär zu erwartenden Komplikationen bei Überdosierung sind Knochenmarkdepression, periphere Neuropathie und Mukositis. Nach einer Docetaxel-Überdosis müssen Patienten so schnell wie möglich G-CSF in therapeutischer Dosierung erhalten. Nötigenfalls weitere geeignete Massnahmen ergreifen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: L01CD02
Der Wirkstoff von Docetaxel Labatec, Docetaxel, gehört zur Substanzklasse der Taxoiden. Docetaxel ist ein Antineoplastikum, das die Polymerisation von Tubulin zu stabilen Mikrotubuli fördert. Gleichzeitig wird die Depolymerisation gehemmt, was zu einer deutlichen Abnahme an freiem Tubulin führt. Die Anlagerung von Docetaxel an die Mikrotubuli ändert nichts an der Zahl ihrer Protofilamente.
In-vitro-Untersuchungen zeigen, dass Docetaxel das mikrotubuläre Netzwerk der Zellen zerstört, das für die lebenswichtigen Zellfunktionen der Mitose und der Interphase entscheidend ist.
In vitro hat sich Docetaxel bei klonogenen Tests gegenüber mehreren tierischen und menschlichen Tumorzelllinien sowie gegenüber frisch biopsierten menschlichen Tumorzellen als zytotoxisch erwiesen.
Docetaxel erreicht hohe intrazelluläre Konzentrationen und eine lange intrazelluläre Verweildauer. Ferner zeigte Docetaxel eine Wirkung auf bestimmte, aber nicht alle Zelllinien, die durch das Multi-Drug-Resistance-Gen kodiert werden.
In vivo wirkt Docetaxel unabhängig von den Verabreichungsmodalitäten. In Versuchen zeigte sich ein breites Spektrum antitumoraler Aktivität gegenüber fortgeschrittenen transplantierten Tumoren von der Maus oder vom Menschen.
Klinische Daten bei der Behandlung von Brustkrebs
Docetaxel Labatec in Kombination mit Doxorubicin/Cyclophosphamid (adjuvante Therapie)
In einer offenen Phase-III-Studie wurden 1'491 Frauen mit nodal positivem operablem Brustkrebs entweder mit 75 mg/m2 Docetaxel, 50 mg/m2 Doxorubicin und 500 mg/m2 Cyclophosphamid (TAC) oder mit 500 mg/m2 5-Fluorouracil, 50 mg/m2 Doxorubicin und 500 mg/m2 Cyclophosphamid (FAC) behandelt. Die Behandlung wurde innerhalb von 60 Tagen nach der Operation begonnen und bestand aus 6 Zyklen TAC oder FAC, gefolgt von geplant 5 Jahren Tamoxifen. Einer Lumpektomie (15,9%) oder Quadranten Resektion (24,9%) unterzogene Patientinnen erhielten nach der Chemotherapie eine Bestrahlung. Auch nach Mastektomie wurde bei der Hälfte der Patientinnen eine Strahlentherapie durchgeführt. 5 Jahre nach Randomisierung zeigte sich in der TAC-Gruppe (n= 745) bei 23,1% und in der FAC-Gruppe (n= 746) bei 30,4% der Frauen ein Rezidiv oder ein Zweittumor (11,5% der Rezidivrate, davon n= 7 vs. 8 mit Tumor in der anderen Brust). Mehrheitlich handelte es sich um Fernmetastasen, Risikoverhältnis 0,72 (95%-KI 0,59, 0,88), p= 0,001. Bei Aufschlüsselung nach Subgruppen betrug das Risikoverhältnis bei 1-3 befallenen Lymphknoten 0,61 (0,46, 0,82) und bei ≥4 befallenen Lymphknoten 0,83 (0,66, 1,08). Frauen in der Prämenopause zeigten bessere Ergebnisse als Frauen in der Postmenopause. Ebenfalls im Vorteil befanden sich Patientinnen, die einen Leistungsindex von 100% (Karnofsky) aufwiesen und eine adjuvante Bestrahlung erhalten hatten. Es wurden zwei Zwischenauswertungen und eine Abschlussanalyse erstellt. Die Abschlussanalyse erfolgte, nachdem alle Patienten ihre 10-Jahres-Nachuntersuchung durchlaufen hatten (ausgenommen DFS-Ereignisse oder Patienten, zu denen der Kontakt bereits vorher abgebrochen war). Primäres Kriterium für die Wirksamkeit war das krankheitsfreie Überleben (DFS), sekundäres Kriterium das Gesamtüberleben (OS). Die Abschlussanalyse wurde nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 96 Monaten durchgeführt. Es wurde nachgewiesen, dass das krankheitsfreie Überleben in der TAC-Gruppe im Vergleich zur FAC-Gruppe signifikant länger war. Die Inzidenz von Rückfällen innerhalb von 10 Jahren war im TAC-Arm im Vergleich zum FAC-Arm geringer (39% vs. 45%), was einer absoluten Risikominderung um 6% (p= 0,0043) entspricht.
Das Gesamtüberleben nach 10 Jahren war im TAC-Arm im Vergleich zum FAC-Arm ebenfalls signifikant länger (76% vs. 68%), was einer Reduktion des absoluten Sterberisikos um 7% (p= 0,002) entspricht.
Docetaxel Labatec in Kombination mit Trastuzumab nach einer Behandlung mit Doxorubicin und Cyclophosphamid (AC→TH) oder Docetaxel in Kombination mit Trastuzumab und Carboplatin (TCH) (adjuvante Therapie von Patientinnen mit operablem Brustkrebs, deren Tumoren HER2 überexprimieren)
Untersucht wurden Wirksamkeit und Sicherheit von Docetaxel in Kombination mit Trastuzumab bei der adjuvante Therapie von Patientinnen mit operablem Brustkrebs, deren Tumoren HER2 überexprimieren (lymphknotenpositiv und negativ für Lymphknoten mit hohem Risiko). Insgesamt wurden 3'222 Patientinnen randomisiert und 3'174 mit AC-T im Vergleich zu AC→TH oder TCH behandelt.
·AC→TH: 60 mg/m2 Doxorubicin i.v. in Kombination mit 600 mg/m2 Cyclophosphamid i.v. alle 3 Wochen während 4 Zyklen. 3 Wochen nach dem letzten AC-Zyklus werden am 1. Tag des 5. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab verabreicht (als 90-minütige i.v. Infusion), gefolgt von 2 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v. Infusion) wöchentlich ab dem 8. Tag des 5. Zyklus und 100 mg/m2 Docetaxel (als 1-stündige i.v. Infusion) am 2. Tag des 5. Zyklus und dann bei allen verbleibenden Zyklen alle 3 Wochen am 1. Zyklustag (insgesamt 4 Zyklen mit Docetaxel).
Erstmals 3 Wochen nach dem letzten Chemotherapie Zyklus und während 1 Jahr ab Datum der ersten Verabreichung wird alle 3 Wochen 6 mg/kg Trastuzumab (als 30-minütige i.v. Infusion) verabreicht.
·TCH: am 1. Tag des 1. Zyklus 4 mg/kg Trastuzumab als Ladedosis in einer 90-minütigen i.v. Infusion, gefolgt von 2 mg/kg Trastuzumab in einer 30-minütigen i.v. Infusion, einmal pro Woche ab dem 8. Tag bis 3 Wochen nach dem letzten Chemotherapie Zyklus.
Am 2. Tag des 1. Zyklus und anschliessend jeweils am 1. Zyklustag werden 75 mg/m2 Docetaxel in einer 1-stündigen i.v. Infusion verabreicht, gefolgt von Carboplatin (AUC 6 mg/ml/Min) in einer 30- bis 60-minütigen i.v. Infusion. Insgesamt finden 6 Zyklen mit Docetaxel und Carboplatin statt. Erstmals 3 Wochen nach dem letzten Chemotherapie Zyklus und anschliessend für 1 Jahr ab Datum der ersten Verabreichung werden alle 3 Wochen 6 mg/kg Trastuzumab in einer 30-minütigen i.v. Infusion gegeben.
·AC-T (Kontrollarm): 60 mg/m2 Doxorubicin i.v. in Kombination mit 600 mg/m2 Cyclophosphamid i.v. alle 3 Wochen während 4 Zyklen, gefolgt von 100 mg/m2 Docetaxel als 1-stündige i.v. Infusion alle 3 Wochen während 4 Zyklen.
Die Ergebnisse der nach einer mittleren Beobachtungsdauer von 36 Monaten erstellten zweiten Zwischenauswertung zeigen, dass das AC→TH- bzw. das TCH- Schema als adjuvante Therapie bei Patientinnen mit HER2-positivem, operablem Brustkrebs, im Vergleich mit dem Kontrollarm (AC-T) sowohl das krankheitsfreie Überleben (DFS) als auch das Gesamtüberleben (OS) statistisch verlängert; DFS: HR 0,61 (0,49-0,77) p <0,001 bzw. 0,67 (0,54-0,83) p= 0,0003; OS: HR 0,58 (0,40-0,83) p= 0,0024 bzw. 0,66 (0,47-0,93) p= 0,0182.
Der bei der Gesamtpopulation beobachtete Nutzen ist unabhängig vom Lymphknotenstatus und bleibt in den Untergruppen bestehen.
Docetaxel Labatec in Kombination mit Doxorubicin
In einer grossen randomisierten Phase-III-Studie, in die 429 Patientinnen mit vorher unbehandeltem metastasiertem Brustkrebs aufgenommen worden waren, wurde die Kombination 50 mg/m2 Doxorubicin plus 75 mg/m2 Docetaxel alle 3 Wochen mit der Kombination 60 mg/m2 Doxorubicin plus 600 mg/m2 Cyclophosphamid alle 3 Wochen verglichen.
·Die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung war im Docetaxel-Arm (37,3 Wochen) signifikant länger als im Kontrollarm (31,9 Wochen), p= 0,0138.
·Die Gesamtansprechrate lag im Docetaxel-Arm (59,3%) signifikant höher als im Kontrollarm (46,5%), p= 0,009.
·Die mittlere Dauer bis zum Fortschreiten war im Docetaxel-Arm (25,6 Wochen) signifikant länger als im Kontrollarm (23,7 Wochen), p= 0,0479.
Docetaxel Labatec als Monotherapie
Zwei randomisierte Phase-III-Studien mit Docetaxel umfassten 326 Brustkrebspatientinnen, bei denen die Therapie mit Alkylanzien versagt hatte, und 392 Brustkrebspatientinnen, bei denen eine Therapie mit Anthrazyklin versagt hatte. Patientinnen, bei denen Alkylanzien versagt hatten, erhielten entweder Docetaxel (100 mg/m2 alle 3 Wochen) oder Doxorubicin (75 mg/m2 alle 3 Wochen).
Während die Gesamtüberlebenszeit (15 vs. 14 Monate, p= 0,38) und die Überlebenszeit ohne Fortschreiten (27 vs. 23 Wochen, p= 0,54) vergleichbar waren, erhöhte Docetaxel die Ansprechrate (52% vs. 37%, p= 0,01) und verkürzte die Zeit bis zum Ansprechen (12 vs. 23 Wochen, p= 0,007).
Patientinnen, bei denen ein Anthrazyklin versagt hatte, erhielten entweder Docetaxel (100 mg/m2 alle 3 Wochen) oder eine Kombination von Mitomycin und Vinblastin (12 mg/m2 alle 6 Wochen und 6 mg/m2 alle 3 Wochen). Docetaxel erhöhte die Ansprechrate (33% vs. 12%, p= 0,0001) und verlängerte die Überlebenszeit ohne Fortschreiten (19 vs. 11 Wochen, p= 0,0004) sowie die Gesamtüberlebenszeit (11 vs. 9 Monate; p= 0,01).
Das Sicherheitsprofil von Docetaxel entsprach während dieser Phase-III-Studien dem Sicherheitsprofil, das in Phase-II-Studien beobachtet wurde (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Docetaxel Labatec in Kombination mit Trastuzumab
Siehe Fachinformation von Herceptin® (Trastuzumab).
Docetaxel Labatec in Kombination mit Capecitabin
In einer randomisierten, kontrollierten Phase-III-Multicenterstudie wurde Docetaxel in Kombination mit Capecitabin bei der Behandlung von lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs nach Versagen einer zytotoxischen Chemotherapie auf Anthrazyklinbasis geprüft. Nach der Randomisierung wurden in dieser Studie 255 Patientinnen mit Docetaxel (75 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) sowie Capecitabin (1'250 mg/m2 zweimal täglich über 2 Wochen, gefolgt von einer einwöchigen Therapiepause) und 256 Patientinnen mit Docetaxel allein (100 mg/m2 als einstündige intravenöse Infusion alle 3 Wochen) behandelt (7-8 Zyklen).
·Die mittlere Dauer bis zum Fortschreiten (primärer Endpunkt) betrug 186 Tage bei der Kombination Docetaxel/Capecitabin vs. 128 Tage bei Docetaxel als Monotherapie (p <0,0001).
·Das mittlere Überleben betrug 418 Tage bei der Kombination Docetaxel/Capecitabin vs. 338 Tage bei Docetaxel als Monotherapie.
·Die Gesamtansprechrate in der randomisierten Population (Auswertung durch Prüfarzt) lag bei der Kombination Docetaxel/Capecitabin mit 41,6% höher als bei Docetaxel allein (29,7%). Dies wurde von einem unabhängigen Review Komitee bestätigt (32,2% versus 23,1%; p= 0,025).
Klinische Daten bei der Behandlung von nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom
Docetaxel Labatec in Kombination mit platinhaltigen Agenzien
In einer randomisierten Phase-III-Studie wurden 1'218 Patienten mit nicht resezierbarem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium IIIB oder IV, die vorher keine Chemotherapie erhalten hatten, entweder in den Tax/Cis-Arm (75 mg/m² Docetaxel als einstündige i.v. Infusion gefolgt von 75 mg/m² Cisplatin über 30-60 Min. alle 3 Wochen), den Tax/Carbo-Arm (75 mg/m² Docetaxel als einstündige i.v. Infusion in Kombination mit Carboplatin (AUC 6 mg/ml × Min.) über 30-60 Min. alle 3 Wochen) oder den Vin/Cis-Kontrollarm (25 mg/m² Vinorelbin über 6-10 Min. am 1., 8., 15. und 22. Tag eines 4-wöchentlichen Zyklus gefolgt von 100 mg/m² Cisplatin am 1. Tag) aufgenommen.
Die Überlebensdauer als der Hauptwirksamkeitsendpunkt war bei Tax/Cis länger als bei Vin/Cis (11,3 vs. 10,1 Monate, p= 0,044). Die 1-Jahres-Überlebensrate betrug 46% vs. 41% und die 2-Jahres-Überlebensrate 21% vs. 14%. Die Ansprechrate lag im Tax/Cis-Arm signifikant höher als im Kontrollarm (31,6% vs. 24,5%, p= 0,029). Die mittlere Dauer bis zum Fortschreiten der Erkrankung war zwischen den beiden Gruppen nicht signifikant unterschiedlich (22 vs. 23 Wochen, p= 0,617).
Die globale Lebensqualität (p= 0,064) hat sich im Tax/Cis-Arm gegenüber dem Kontrollarm gebessert. Die Patienten benötigten zwar in beiden Armen die gleiche Menge Analgetika, erreichten aber im Tax/Cis-Arm eine bessere Schmerzkontrolle (p= 0,033), verloren weniger Gewicht (p <0,001) und zeigten einen besseren Karnofsky-Leistungsindex (p= 0,028).
Der Tax/Carbo-Arm war dem Tax/Cis-Arm in der Wirksamkeit unterlegen.
Docetaxel Labatec als Monotherapie
Eine offene Studie an 373 Patienten mit metastasiertem nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom, bei denen eine andere Chemotherapie versagt hatte, verglich 75 mg/m2 Docetaxel, 100 mg/m2 Docetaxel und Vinorelbin (bzw. Ifosfamid bei mit Vinorelbin vorbehandelten Patienten). In Bezug auf die Wirksamkeitsendpunkte Überleben (5,5 vs. 5,7 vs. 5,6 Monate) und Ansprechrate (10,5% vs. 6,5% vs. 0,8%) zeigte sich nur bei der Ansprechrate ein signifikanter Unterschied zum Komparator. Ebenfalls fanden sich keine signifikanten Unterschiede beim Einjahresüberleben, bei der Ansprechdauer und bei der Zeit bis zum Fortschreiten (ITT-Analyse). Allerdings ergab sich im Einjahresüberleben nach Zensierung jener Patienten, die auf eine andere Therapie gewechselt waren, mit 32% vs. 10% ein signifikanter Unterschied zum Komparator. Im Gesamtüberleben der so zensierten Patienten zeichnete sich mit 6,5 vs. 5,4 Monaten eine Tendenz zu einem besseren Überleben ab. In dieser Studie fand sich kein signifikanter Wirksamkeitsunterschied zwischen den beiden Docetaxel-Dosen 100 mg/m2 und 75 mg/m2, aber eine deutlich höhere Rate an schweren unerwünschten Wirkungen bei der Dosis von 100 mg/m2, die sogar häufiger zu vorzeitigen Studienabbrüchen Anlass gab. Bei dieser Dosis wurde sehr viel häufiger G-CSF eingesetzt.
Klinische Daten zur Behandlung von Prostatakarzinomen
In einer Phase-III-Studie wurden 1'006 Patienten mit hormonrefraktärem metastasierendem Prostatakarzinom randomisiert; sie erhielten entweder 75 mg/m² Docetaxel (i.v. alle 3 Wochen für 10 Zyklen), 30 mg/m² Docetaxel (i.v. wöchentlich während der ersten 5 Wochen von 5 Zyklen à 6 Wochen) oder 12 mg/m² Mitoxantron (i.v. alle 3 Wochen für 10 Zyklen). Alle 3 Gruppen wurden zugleich kontinuierlich mit 5 mg Prednison/Prednisolon p.o. zweimal täglich behandelt. Patienten, die mit Docetaxel alle 3 Wochen behandelt wurden, zeigten eine signifikant längere Überlebensdauer als diejenigen, die mit Mitoxantron behandelt wurden (18,9 vs. 16,5 Monate, p= 0,009). Die wöchentliche Behandlung mit Docetaxel ergab keinen signifikanten Überlebensvorteil (17,4 vs. 16,5 Monate, p= 0,362).
Klinische Daten zur Behandlung von Adenokarzinomen des Magens
Es wurde eine offene, randomisierte Multicenterstudie durchgeführt, um die Sicherheit und Wirksamkeit von Docetaxel bei der Behandlung von fortgeschrittenem Adenokarzinom des Magens einschliesslich der gastroösophagealen Übergangszone bei Patienten zu beurteilen, die keine vorhergehende Chemotherapie gegen ihre fortgeschrittenen Erkrankung erhalten hatten und sich einer Magenresektion unterzogen hatten oder nicht. Insgesamt wurden 445 Patienten mit KPS>70 (KPS: Karnofsky-Leistungsindex) entweder mit Docetaxel (T) (75 mg/m2 am 1. Tag) in Kombination mit Cisplatin (C) (75 mg/m2 am 1. Tag) und 5 FU (F) (750 mg/m2 pro Tag über 5 Tage) oder mit Cisplatin (100 mg/m2 am 1. Tag) und 5-FU (1'000 mg/m2 pro Tag über 5 Tage) behandelt.
Die Dauer eines Behandlungszyklus betrug 3 Wochen beim TCF-Arm und 4 Wochen beim CF-Arm. Die mittlere Anzahl an Zyklen, die pro Patient verabreicht wurde, lag bei 6 (mit einer Streubreite von 1 bis 16) beim TCF-Arm im Vergleich zu 4 (mit einer Streubreite von 1 bis 12) beim CF-Arm. Primärer Endpunkt war die Dauer bis zum Fortschreiten (time to progression [TTP]).
Die Dauer bis zum Fortschreiten war im TCF-Arm 3,7 bis 5,6 Monate länger, Risikoverhältnis 1,47 (95%-KI 1,19, 1,83; p <0.001). Auch das Gesamtüberleben dauerte im TCF-Arm mit 8,6 bis 9,2 Monaten signifikant länger, Risikoverhältnis 1,29 (95%-KI 1,04, 1,60; p= 0,02). Die Gesamtansprechrate betrug 36,7% im TCF-Arm gegenüber 25,4% im CF-Arm (p= 0,01).
Klinische Daten zur Behandlung von Plattenepithelkarzinomen im HNO-Bereich
Induktionschemotherapie gefolgt von Radiotherapie
In einer Phase-III-Studie (Tax 323) wurden 358 Patienten mit lokal fortgeschrittenem, inoperablem Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich und einem funktionellen Status (WHO-Skala) von 0 oder 1 in einen von zwei Behandlungsarmen randomisiert. Die Patienten im Docetaxel Labatec-Arm erhielten 75 mg/m2 Docetaxel Labatec (T) am 1. Tag, gefolgt von 75 mg/m2 Cisplatin (P) am 1. Tag, gefolgt von 750 mg/m2 5-Fluorouracil (F) täglich als Dauerinfusion während 5 Tagen. Die Patienten im Vergleichsarm erhielten 100 mg/m2 Cisplatin (P) am 1. Tag, gefolgt von 1'000 mg/m2 5-Fluorouracil (F) täglich während 5 Tagen (CF). Dieses Schema wurde in 4 Zyklen alle 3 Wochen verabreicht. Anschliessend an die Chemotherapie wurden im Abstand von mindestens 4 und höchstens 7 Wochen progressionsfreie Patienten während 7 Wochen mit Radiotherapie (RT) behandelt (PF/RT).
Empfohlen wurden insgesamt 70 Gy für die beschleunigte und 74 Gy für die hyperfraktionierte Radiotherapie.
Eine chirurgische Resektion im Anschluss an die Chemotherapie war zulässig, sowohl vor als auch nach der Radiotherapie. Die Patienten im TPF-Arm erhielten prophylaktisch Antibiotika, und zwar 500 mg Ciprofloxacin 2-mal täglich oral während 10 Tagen, jeweils ab dem 5. Zyklustag oder entsprechend.
Der primäre Endpunkt, das Progressionsfreie Überleben (PFS), war beim TCF-Arm im Vergleich zum CF-Arm verlängert: mittleres PFS 11,4 Monate versus 8,3 Monate; p= 0,0042), bei einer Gesamtbeobachtungsdauer von 33,7 Monaten. Das mittlere Gesamtüberleben war ebenfalls im TCF-Arm signifikant länger als im CF-Arm: 18,6 versus 14,5 Monate mit einer Reduktion des Mortalitätsrisikos von 28%; p= 0,0128. Die Ansprechrate auf die Chemotherapie war im TCF-Arm 67,8% im Vergleich zu 53.6% im CF-Arm (p= 0,006)
Induktionschemotherapie gefolgt von Radiochemotherapie
In der Tax324-Studie wurden 501 Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im HNO-Bereich und einem funktionellen Status (WHO-Skala) von 0 oder 1 in einen von zwei Behandlungsarmen randomisiert. Die Studienpopulation schloss Patienten mit technisch nicht resektablem Tumor, Patienten mit geringer Wahrscheinlichkeit für chirurgische Heilung und Patienten mit geplanter Organerhaltung mit ein. Als primäres Evaluationskriterium galt das Gesamtüberleben. Die Patienten im Docetaxel-Arm erhielten 75 mg/m2 Docetaxel (T) als i.v. Infusion am 1. Tag, gefolgt von 100 mg/m2 Cisplatin (P) als 30-minütige bis 3-stündige i.v. Infusion, gefolgt von 1'000 mg/m2 5-Fluorouracil (F) täglich als Dauerinfusion vom 1. bis 4. Tag. Das Schema wurde in 3 Zyklen alle 3 Wochen wiederholt. Nach Ablauf von mindestens 3 und höchstens 8 Wochen erhielten alle progressionsfreien Patienten 7 Wochen lange eine Radiotherapie von 70 Gy. Während der Radiotherapie wurde wöchentlich Carboplatin (AUC 1,5) als 1-stündige i.v. Infusion verabreicht, insgesamt maximal 7 Dosen. Sämtliche Patienten im Docetaxel-Arm erhielten prophylaktisch Antibiotika. Das Gesamtüberleben als primäres Evaluationskriterium war im Docetaxel-Arm signifikant länger als im PF-Arm (70,6 Monate gegenüber 30,1 Monaten, p= 0,006, RR = 0,70, 95%-Konfidenzintervall (95%-KI) = 0,54-0,90) bei einer mittleren Beobachtungsdauer von 41,9 Monaten. Das progressionsfreie Überleben als sekundäres Evaluationskriterium ergab eine 29%ige Verminderung des Progressions- bzw. Sterberisikos sowie eine Verlängerung des mittleren progressionsfreien Überlebens um 22 Monate (35,5 Monate im TPF-Arm gegenüber 13,1 Monaten im PF-Arm). Mit RR = 0,71; 95%-KI 0,56-0,90; p= 0,004 wurde die statistische Signifikanz erreicht.

Pharmakokinetik

Die Pharmakokinetik von Docetaxel wurde in Phase-I-Studien bei Krebspatienten nach Gabe von 20-115 mg/m² ermittelt. Der Verlauf der Plasmaspiegel ist dosisunabhängig und entspricht einem 3-Kompartiment-Modell.
Distribution:
Bei einer Gabe von 100 mg/m² als einstündige i.v. Infusion beträgt der Cmax-Wert 3,7 µg/ml und die AUC 4,6 h × µg/ml. Docetaxel erreicht hohe intrazelluläre Konzentrationen und hat eine lange intrazelluläre Verweildauer. Das mittlere Verteilungsvolumen im Steady-State beträgt 113 l. Docetaxel ist zu mehr als 95% an Plasmaproteine gebunden.
Metabolismus/Elimination:
Docetaxel wird vor allem durch Oxidation der Tertiärbutylester-Gruppe metabolisiert. Innerhalb von 7 Tagen nach einer Infusion werden 6% einer Dosis im Urin und 75% in den Faeces ausgeschieden. 80% der in den Faeces gefundenen Radioaktivität treten in den ersten 48 Stunden in Form eines inaktiven Haupt- und dreier inaktiver Nebenmetaboliten und nur in sehr geringer Menge (ca. 8%) als unveränderte Substanz auf. Ergebnisse aus In-vitro-Untersuchungen weisen darauf hin, dass Isoenzyme der Zytochrom P450-3A Unterfamilie am Metabolismus von Docetaxel beteiligt sind. Die Halbwertszeiten betragen: t½α = 4 Min., t½β = 36 Min. und t½γ = 11,1 h. Die mittlere Gesamtkörperclearance für eine Dosis von 100 mg/m² beträgt 21 l/h/m² (mit interindividuellen Schwankungen von ca. 50%).
Kinetik spezieller Patientengruppen:
Alter und Geschlecht: Die Pharmakokinetik von Docetaxel ist unabhängig von Alter und Geschlecht.
Leberinsuffizienz: Bei Patienten (n= 23) mit erhöhten Leberwerten (ALAT, ASAT ≥1,5-mal höher als der obere Normwert; alkalische Phosphatase ≥2,5-mal höher als der obere Normwert), ist die Clearance durchschnittlich um 27% erniedrigt (siehe«Dosierung/Anwendung»).
Niereninsuffizienz: Es liegen keine Erfahrungen vor.
Sonstige: Bei Patienten mit leichter oder moderater Flüssigkeitsretention ist die Clearance von Docetaxel unverändert. Für Patienten mit starken Flüssigkeitseinlagerungen liegen keine Daten vor.

Präklinische Daten

Das karzinogene Potential von Docetaxel wurde nicht untersucht.
Docetaxel wirkt in vitro beim Mikronukleustest und beim Test auf Chromosomenveränderungen an CHO-K1-Zellen und in vivo beim Mikronukleustest bei der Maus mutagen. Es erzeugt jedoch keine Mutagenität beim Amestest oder beim CHO/HGPRT-Genmutationsassay. Diese Ergebnisse stimmen mit der pharmakologischen Aktivität von Docetaxel überein.
Bei Untersuchungen an Nagetieren wurden Anomalien an den Hoden beobachtet, die einen negativen Einfluss von Docetaxel auf die männliche Fertilität vermuten lassen.

Sonstige Hinweise

Eine Durchstechflasche 1 ml enthält 0,4 g Alkohol.
Eine Durchstechflasche 4 ml enthält 1,6 g Alkohol.
Eine Durchstechflasche 7 ml enthält 2,87 g Alkohol.
Inkompatibilitäten
Bislang sind keine Inkompatibilitäten bekannt. Trotzdem darf Docetaxel Labatec nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» genannten Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Docetaxel Labatec darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Docetaxel Labatec ist bei 15-25 °C und vor Licht geschützt in der Originalverpackung und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Nicht einfrieren/Nicht im Kühlschrank aufbewahren.
Einmal geöffnet muss die Basislösung sofort für die Zubereitung der Infusionslösung eingesetzt werden.
Hinweise für die Handhabung
Handhabung von Zytostatika:
Für Docetaxel Labatec gelten sowohl bei der Zubereitung der Infusionslösung als auch bei der Entsorgung toxischer Abfälle die Empfehlungen betreffend der Anwendung von Zytostatika.
Zubereitung der Infusionslösung:
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die Herstellung der Infusionslösung unter aseptischen Bedingungen durchgeführt werden. Falls die Durchstechflaschen im Kühlschrank aufbewahrt werden, nehmen Sie die benötigte Anzahl an Durchstechflaschen 5 Minuten vor Gebrauch heraus und lassen Sie sie bei Raumtemperatur (25 °C) stehen.
Injizieren Sie die benötigte Menge Docetaxel Labatec Infusionskonzentrat 20 mg/ml mit einer graduierten Spritze aseptisch entnehmen. Den restlichen Flascheninhalt entsorgen, nicht aufbewahren.
Das benötigte Volumen Infusionskonzentrat in einen 250-ml-Infusionsbeutel oder eine 250-ml-Infusionsflasche mit entweder 5%iger Glukoselösung oder 0,9%iger Kochsalzlösung einmalig injizieren.
Sollte eine Docetaxeldosis von über 190 mg erforderlich sein, ist das Grundinfusionsvolumen so weit zu erhöhen, dass eine Konzentration von 0,74 mg/ml Docetaxel nicht überschritten wird.
Den Beutel- bzw. Flascheninhalt durch Hin-und-her-Kippen von Hand mischen.
Die Stabilität der Docetaxel Labatec Infusionslösung nach Verdünnung bei 15-25 °C in PVC-freien Infusionsbeuteln wurde für einen Zeitraum von 8 Stunden nachgewiesen. Die Infusionslösung sollte innerhalb von 8 Stunden, einschliesslich der Zeit der Verabreichung der i.v. Infusion, unter normalen Lichtverhältnissen, verabreicht werden.
Nach Verdünnung muss die gebrauchsfertige Zubereitung Docetaxel Labatec Infusionslösung innerhalb von 8 Stunden bei 15-25 °C verwendet und als einstündige intravenöse Infusion bei Raumtemperatur unter normalen Lichtverhältnissen aseptisch verabreicht werden.
Die physikalisch-chemische Stabilität der Infusionslösung mit einer 0,9% Natriumchloridlösung oder einer 5% Glukoselösung, wurde für 3 Tage bei 2-8 °C in Infusionsbeuteln, die kein PVC enthalten, und vor Licht geschützt worden sind, nachgewiesen.
Wie jedes zur parenteralen Verabreichung bestimmte Produkt muss Docetaxel Labatec Infusionslösung vor Verwendung optisch überprüft und im Falle von Niederschlag verworfen werden.

Zulassungsnummer

65363 (Swissmedic).

Packungen

Docetaxel Labatec 20 mg/1 ml: Durchstechflasche, 1 (A)
Docetaxel Labatec 80 mg/4 ml: Durchstechflasche, 1 (A)
Docetaxel Labatec 140 mg/7 ml: Durchstechflasche, 1 (A)

Zulassungsinhaberin

Labatec Pharma S.A, 1217 Meyrin (Genf).

Stand der Information

November 2015.

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