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Fachinformation zu Emgality:Eli Lilly (Suisse) SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N02CX08
Wirkungsmechanismus
Galcanezumab ist ein hergestellter modifizierter humanisierter monoklonaler IgG4 Antikörper. Er bindet an Calcitonin-Gen-abhängige Peptide (calcitonin gene-related peptide, CGRP) und hemmt deren biologische Aktivität, ohne den CGRP-Rezeptor zu blockieren. Erhöhte CGRP-Konzentrationen im Blut wurden mit Migräne in Zusammenhang gebracht. Zudem können CGRP-Infusionen bei manchen Personen mit Migräne in der Vorgeschichte einen Migräne-ähnlichen Anfall auslösen.
Galcanezumab bindet CGRP mit hoher Affinität (KD = 31 pM) und hoher Spezifität (>10'000-fach im Vergleich zu den verwandten Peptiden Adrenomedullin, Amylin, Calcitonin und Intermedin).
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Emgality wurde in drei randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studien Phase 3 bei erwachsenen Patienten (N=2886) nachgewiesen. Die zwei Studien zu episodischer Migräne (EVOLVE-1 und EVOLVE-2) schloss Patienten ein, die die Kriterien der Internationalen Klassifikation der Kopfschmerzerkrankungen (International Classification of Headache Disorders, ICHD) für Diagnose einer Migräne mit oder ohne Aura erfüllten, mit 4 bis 14 Tagen Migräne-Kopfschmerz pro Monat. Die Studie zu chronischer Migräne (REGAIN) schloss Patienten mit chronischer Migräne gemäss ICHD Kriterien und ≥15 Tagen Kopfschmerz pro Monat ein, wovon mindestens 8 die Merkmale einer Migräne aufwiesen. Patienten mit kürzlich aufgetretenen akuten kardiovaskulären Ereignissen (einschliesslich Myokard Infarkt, instabiler Angina, Koronararterien Bypass (CABG), Schlaganfall, tiefe venöse Thromboembolie) und/oder Patienten, bei denen ein schweres kardiovaskuläres Risiko besteht, wurden von den klinischen Studien mit Galcanezumab ausgeschlossen. Patienten>65 Jahre wurden auch ausgeschlossen. Die Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 hatten eine 6-monatige doppelblinde, placebokontrollierte Behandlungsdauer; die REGAIN Studie enthielt eine 3-monatige doppelblinde, placebokontrollierte Behandlungsperiod, gefolgt von einer offenen Verlängerung über 9 Monate. Die Patienten erhielten Placebo, Emgality 120 mg/Monat (mit einer Anfangsdosis von 240 mg im ersten Monat) oder Emgality 240 mg/Monat und durften Arzneimittel zur Akuttherapie der Migräne anwenden. Zu Studienbeginn betrug die mittlere Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerzen 9.13 pro Monat in den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 (episodische Migräne) und 19.41 pro Monat in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich. In der REGAIN Studie (chronische Migräne) setzten etwa 15% der Patienten die Begleittherapie mit Topiramat oder Propranolol (gemäss Protokoll zur Prophylaxe der Migräne erlaubt) fort, und 64% zeigten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Ungefähr ein Drittel der Patienten in den Studien hatten mindestens 1 vorheriges Versagen bei einer Migräne-Prophylaxe-Behandlung aus Wirksamkeitsgründen und ungefähr 16% der Patienten in den Studien hatten mindestens 2 vorherigen Versagen bei einer prophylaktischen Behandlung aus Wirksamkeitsgründen.
Primärer Wirksamkeitsparameter in allen 3 Studien war die allgemeine mittlere Veränderung der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz (migraine headache days, MHD) pro Monat im Vergleich zum Ausgangswert. Beide Behandlungsgruppen, Emgality 120 mg und 240 mg, zeigten statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu Placebo (siehe Tabelle).
Tabelle: Wirksamkeit und funktionelle Endpunkte in Phase 3 Studien

Ergebnisse

EVOLVE-1 – Episodische Migräne

EVOLVE-2 – Episodische Migräne

REGAIN – Chronische Migräne

Emgality

Placebo
N=425

Emgality

Placebo
N=450

Emgality

Placebo
N=538

120 mg N=210

240 mg N=208

120 mg N=226

240 mg N=220

120 mg N=273

240 mg N=274

Wirksamkeitsergebnisse (bewertet über Monate 1-6 für EVOLVE-1 und 2 und über Monate 1-3 für REGAIN)

Mittlere Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat gegenüber dem Ausgangswert

-4.73a

-4.57a

-2.81

-4.29a

-4.18a

-2.28

-4.83a

-4.62a

-2.74

Mittlerer Prozentsatz von Patienten, die ≥50% Ansprechrate erreichten

62.3a

60.9a

38.6

59.3a

56.5a

36.0

27.6a

27.5a

15.4

Mittlere Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an denen eine Akutmedikation angewendet wurde.
Veränderung gegenüber dem Ausgangswert

-3.96a

-3.76a

-2.15

-3.67a

-3.63a

-1.85

-4.74b

-4.25a

-2.23

Patientenberichtete Endpunkte (bewertet über Monate 4-6 für EVOLVE-1 und 2 und im Monat 3 für REGAIN)

Funktionaler Einfluss der Migräne auf Alltagsaktivitäten.
Mittlere Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert
(MSQ Role Function-Restrictive)c

32.43a

32.09a

24.69

28.47a

27.04a

19.65

21.81b

23.05a

16.76

a p <0.001 (statistisch signifikant versus Placebo nach Adjustierung für Multiplizität)
b p <0.001 (nicht statistisch signifikant versus Placebo nach Adjustierung für Multiplizität)
c N = 189 für Emgality 120 mg, N = 184 für Emgality 240 mg und N = 377 für Placebo in EVOLVE-1
N = 213 für Emgality 120 mg, N = 210 für Emgality 240 mg and N = 396 für Placebo in EVOLVE-2
N = 252 für Emgality 120 mg, N = 253 für Emgality 240 mg and N = 494 für Placebo in REGAIN
Im Vergleich zu Patienten unter Placebo zeigten Patienten unter Emgality 120 mg oder 240 mg in den Studien EVOLVE-1 und -2 (episodische Migräne) in Monat 1 und in allen nachfolgenden Monaten bis Monat 6 eine signifikant grössere Abnahme der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat gegenüber dem Ausgangswert, ebenso in der REGAIN Studie (chronische Migräne) im ersten Monat und allen folgenden Monaten bis Monat 3 (siehe Abbildung 1). Zudem zeigten Patienten unter Emgality (Anfangsdosis 240 mg) in Monat 1 signifikant weniger MHDs pro Woche im Vergleich zu Placebo in Woche 1 und in jeder nachfolgenden Woche.
Abbildung 1: Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat im zeitlichen Verlauf

Patienten unter Emgality 120 mg und 240 mg zeigten in allen drei Studien grössere Ansprechraten im Vergleich zu Patienten unter Placebo. Die Ansprechrate ist der mittlere Prozentsatz von Patienten, die einen definierten Schwellenwert für die Reduktion der Anzahl der monatlichen Migräne-Kopfschmerzen-Tage (≥50%, ≥75% und 100%) während der doppelblindete Behandlungsperiode erreichen (siehe Tabelle oben).
Die mittlere Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an welchen eine Akutmedikation angewendet wurde, betrug zu Studienbeginn bzw. 7.38 und 7.54 pro Monat in den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 (episodische Migräne), und 15.16 pro Monat in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich. Beide Behandlungsgruppen, Emgality 120 mg und 240 mg, zeigten im Vergleich zu Placebogruppe grössere Reduktionen in der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an denen eine Akutmedikation angewendet wurde (siehe Tabelle oben).
Der funktionale Einfluss der Migräne wurde anhand der Role Function-Restrictive Domaine des Migraine-Specific Quality of Life Questionnaire (MSQ) Version 2.1 beurteilt, welcher den Einfluss der Migräne auf die Arbeit oder Alltagsaktivitäten, die Beziehung zu Familie und Freunden, Freizeit, Produktivität, Konzentration, Energie und Müdigkeit misst. Der Wert reicht von 0 bis 100, wobei höhere Werte auf eine besser Funktion hinweisen.
Patienten unter Emgality 120 mg und 240 mg zeigten in allen drei Studien im Vergleich zu Placebo grössere Verbesserungen der Funktion (siehe Tabelle oben). Der mittlere MSQ Role Function-Restrictive Score zu Studienbeginn betrug 51.52 und 51.72 in den Studien EVOLVE-1 und 2 (episodische Migräne) bzw., und 38.74 in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich.
In gepoolten Daten aus den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2, bei Patienten, bei denen eine oder mehrere prophylaktische Behandlungen aus Wirksamkeitsgründen versagten, betrug der Behandlungsunterschied für die Reduzierung der mittleren monatlichen MHD zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo -2.69 Tage (p <0.001) und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo -2.78 Tage (p <0.001). Bei Patienten, bei denen zwei oder mehr prophylaktische Behandlungen versagten, betrug der Behandlungsunterschied -2.64 Tage (p <0.001) zwischen 120 mg und Placebo und -3.04 Tage (p <0.001) zwischen 240 mg und Placebo. In der REGAIN-Studie bei Patienten, bei denen eine oder mehrere prophylaktische Behandlungen aus Wirksamkeitsgründen versagten, betrug der Behandlungsunterschied für die Reduktion der mittleren monatlichen MHD zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo -3.54 (p <0.001) und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo -1.37 Tage (p <0.05). Bei Patienten, bei denen zwei oder mehr prophylaktische Behandlungen versagten, betrug der Behandlungsunterschied zwischen 120 mg und Placebo -4.48 Tage (p <0.001) und zwischen 240 mg und Placebo -1.86 Tage (p <0.01).
In der REGAIN Studie zeigten 64% der Patienten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Der Behandlungsunterschied zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo für die Reduktion von MHD bei diesen Patienten betrug bzw. -2.53 Tage (p <0.001) und -2.56 Tage (p <0.001). In gepoolten Daten aus den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 Studie zeigten etwa 30% der Patienten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Der Behandlungsunterschied zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo für die Reduktion von MHD bei diesen Patienten betrug bzw. -2.91 Tage (p <0.001) und -2.29 Tage (p <0.001).

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