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Patienteninformation zu Palladon®/Palladon® Retard:Mundipharma Medical Company, Hamilton, Bermuda, Basel Branch
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Palladon®/Palladon® Retard

Was ist Palladon und wann wird es angewendet?

Palladon ist ein Schmerzmittel zur Behandlung mittelstarker bis starker akuter (Palladon) und andauernder (Palladon/Palladon Retard) Schmerzen. Es enthält den Wirkstoff Hydromorphon.
Für die Schmerztherapie stehen Kapseln mit einer normalen Wirkstoff-Freisetzung (Palladon) sowie Kapseln mit verzögerter Wirkstoff-Freisetzung (Palladon Retard) zur Verfügung. Palladon Kapseln wirken 3-4 Stunden. Nach der Einnahme von Palladon Retard wird das Hydromorphon im Magen-Darm-Trakt langsam herausgelöst und in den Körper aufgenommen. Die schmerzhemmende Wirkung von Palladon Retard hält deshalb über etwa 9-12 Stunden an.
Palladon und Palladon Retard dürfen nur auf Verschreibung und unter regelmässiger Kontrolle des Arztes oder der Ärztin verwendet werden.

Wann darf Palladon nicht angewendet werden?

·Wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff Hydromorphon oder einen der Hilfsstoffe sind,
·bei schwerer Beeinträchtigung der Atemfunktion, d.h. wenn Ihre Atmung deutlich abgeflacht und verlangsamt ist (schwere Atemdepression),
·wenn Sie eine schwere chronische Lungenerkrankung haben, die mit einer Verengung der Atemwege verbunden ist (schwere chronische obstruktive Lungenerkrankung, COPD),
·bei akuten Bauchschmerzen,
·bei bestehender Lähmung der Darmtätigkeit (paralytischer Ileus).

Wann ist bei der Einnahme von Palladon Vorsicht geboten?

·Bei schwerer Druckerhöhung im rechten Herzen infolge von Lungenhochdruck (schweres Cor pulmonale), schwerem Bronchialasthma oder bei Atembeschwerden,
·bei mässig bis stark eingeschränkter Leberfunktion oder stark eingeschränkter Nierenfunktion,
·bei Unterfunktion der Schilddrüse,
·bei Funktionsschwäche der Nebennierenrinden (Addisonscher Krankheit),
·bei von Alkohol oder Vergiftungszuständen verursachten psychischen Störungen, Alkoholabhängigkeit oder schwerwiegenden Reaktionen auf einen Alkoholentzug,
·bei Gallensteinleiden oder sonstigen Erkrankungen der Gallenwege,
·bei Entzündung der Bauchspeicheldrüse,
·bei mit Verengungen einhergehenden (obstruktiven) oder entzündlichen Darmerkrankungen,
·bei vergrösserter Prostata,
·bei niedrigem oder hohem Blutdruck sowie bei vorbestehenden Herzkreislauferkrankungen,
·bei Kopfverletzungen, Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen,
·bei Einnahme von Arzneimitteln aus der Gruppe der Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer); Palladon bzw. Palladon Retard ist nicht für die gleichzeitige Therapie mit MAO-Hemmern oder innerhalb der 14 Tage nach Unterbruch solcher Therapie vorgesehen.
Wenn Sie älter oder körperlich schwach sind, können bei Ihnen möglicherweise eher Nebenwirkungen auftreten. Seien Sie daher besonders vorsichtig.
Bei längerfristiger Anwendung von Palladon bzw. Palladon Retard kann es zu einer Gewöhnung kommen. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise für die erwünschte schmerzlindernde Wirkung eine höhere Dosis benötigen.
Die längerfristige Einnahme von Palladon bzw. Palladon Retard kann ausserdem zu körperlicher Abhängigkeit führen. Bei abrupter Beendigung der Therapie können Entzugssymptome wie Unruhe, Schweissausbrüche und Muskelschmerzen auftreten. Wenn Sie die Therapie nicht mehr benötigen, sollten Sie die Tagesdosis nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin schrittweise reduzieren.
Der Wirkstoff Hydromorphon hat ein Missbrauchspotential ähnlich wie alle anderen starken morphinähnlichen Schmerzmittel. Die Entwicklung einer psychischen Abhängigkeit ist möglich. Bei bestehendem oder früherem Alkohol-, Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch sollte die Einnahme von Palladon bzw. Palladon Retard vermieden werden.
Falls Sie operiert werden müssen, teilen Sie bitte Ihren Ärzten mit, dass Sie Palladon bzw. Palladon Retard einnehmen.
Bestimmte Arzneimittel können die Wirkungsweise von Palladon bzw. Palladon Retard beeinflussen oder die Wahrscheinlichkeit eines Auftretens von Nebenwirkungen (insbesondere Beeinträchtigung der Atemfunktion, tiefer Blutdruck, Schläfrigkeit und/oder Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit) erhöhen:
·andere morphinähnliche Schmerzmittel (Opioide),
·Schlaf- und Beruhigungsmittel,
·bestimmte Arzneimittel gegen Allergien, Reisekrankheit oder Übelkeit,
·bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen oder Psychosen,
·bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen und bestimmten Schmerzzuständen (z.B. Phenytoin, Gabapentin und Pregabalin),
·Arzneimittel zur Muskelentspannung.
·Arzneimittel bei Morbus Parkinson.
Auf Alkohol-Einnahme ist während der Behandlung mit Palladon bzw. Palladon Retard zu verzichten.
Die Anwendung von Palladon und Palladon Retard kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Palladon und Palladon Retard können die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge und Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, ob Sie Auto fahren, Maschinen bedienen oder gefährliche Arbeiten ausführen dürfen.
Palladon Kapseln enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie Palladon Kapseln daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Palladon während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie schwanger sind oder es werden möchten, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Er/sie wird über die Anwendung von Palladon bzw. Palladon Retard entscheiden.
Eine längerfristige Anwendung von Palladon bzw. Palladon Retard während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen. Wenn sie während der Geburt angewendet werden, kann es beim neugeborenen Kind zu einer Verlangsamung und Abflachung der Atmung (Atemdepression) kommen.
Während der Behandlung mit Palladon bzw. Palladon Retard sollten Sie nicht stillen.

Wie verwenden Sie Palladon?

Nehmen Sie Palladon bzw. Palladon Retard immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin ein. Bitte fragen Sie bei lhrem Arzt/Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin nach, wenn Sie nicht ganz sicher sind. Die Dosierung hängt von der Stärke Ihrer Schmerzen und Ihrer individuellen Empfindlichkeit ab.
Palladon Kapseln
Bei Behandlungsbeginn üblicherweise 1 Palladon 1,3 mg oder 2,6 mg Kapsel alle 4 Stunden. Bei Bedarf wird der Arzt/die Ärztin die Dosierung schrittweise erhöhen.
Palladon Retard Kapseln
Bei Behandlungsbeginn üblicherweise 2× täglich 1 Palladon Retard 4 mg Kapsel alle 12 Stunden. Bei Bedarf wird der Arzt/die Ärztin die Dosierung schrittweise erhöhen und/oder die Einnahmehäufigkeit auf 3× täglich festsetzen. Falls Ihnen der Arzt/die Ärztin Palladon Retard 3x täglich verordnet, erfolgt die Einnahme in Abständen von 8 Stunden.
Einnahme der Kapseln
Palladon und Palladon Retard Kapseln sind mit einem Getränk ganz zu schlucken. Bei Schluckschwierigkeiten können die Kapseln geöffnet werden und deren Inhalt auf weiche Nahrung (z.B. Joghurt, Eiscreme, Brei) gestreut eingenommen werden. Es ist darauf zu achten, dass der ganze Kapselinhalt (z.B. auf einen Löffel mit weicher Nahrung gestreut) ohne zu kauen oder zu zerbeissen sofort eingenommen wird.
Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls zwischen den Einnahmen von Palladon Retard Schmerzen auftreten. Er/sie kann Ihnen ein schnell freisetzendes Schmerzmittel (Reserve) zur Therapie dieser Durchbruchschmerzen verschreiben.
Wenn Sie mehr Palladon bzw. Palladon Retard als verschrieben eingenommen haben, sollten Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren.
Halten Sie sich genau an den ärztlich vorgeschriebenen Einnahmerhythmus, um vor den Schmerzen oder ihrem Wiederauftreten optimal geschützt zu sein. Warten Sie nicht mit der Einnahme, bis Sie wieder Schmerzen verspüren.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Palladon haben?

Die Einnahme von Palladon bzw. Palladon Retard kann sehr häufig zu Verstopfung führen. Mit einer ballastreichen Ernährung und genügender Trinkmenge kann dem entgegengewirkt werden. Vielfach wird es aber notwendig sein, dass der Arzt oder die Ärztin zusätzlich ein Abführmittel verschreibt.
Insbesondere zu Beginn der Therapie können sehr häufig Übelkeit und häufig Erbrechen auftreten. Wenn Ihnen übel ist oder Sie erbrechen müssen, informieren Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, der/die dagegen ein Arzneimittel verschreiben kann.
Folgende Nebenwirkungen können ausserdem bei der Einnahme von Palladon bzw. Palladon Retard auftreten:
Sehr häufig: Schwindelgefühl, Schläfrigkeit.
Häufig: Appetitabnahme bis Appetitverlust, Angst, Verwirrtheit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Mundtrockenheit, Juckreiz, Schwitzen, Schwäche.
Gelegentlich: Aufregung, Depression, euphorische Stimmung, Halluzinationen, Albträume, erhöhte Muskelspannung, Missempfindungen, (Muskel-) Zittern, Sehstörung, Atemnot, Durchfall, Geschmacksstörungen, Erhöhung der Leberwerte, Hautausschlag, Harnverhalten, Erektionsstörungen, Entzugserscheinungen, Müdigkeit, Unwohlsein, Wassereinlagerung (Ödeme).
Selten: schwere Schläfrigkeit bis Benommenheit (Sedierung), Trägheit, Verlangsamung und Abflachung der Atmung (Atemdepression), Beeinträchtigung der Atemfunktion.
Ausserdem können Überempfindlichkeitsreaktionen oder akute allergische Allgemeinreaktionen, Arzneimittelabhängigkeit, Konvulsionen, Störung des Bewegungsablaufs, übermässige Schmerzempfindlichkeit, Verengung der Pupillen, Pulsbeschleunigung bzw. -verlangsamung, Herzklopfen, Blutdrucksenkung, Gesichtsrötung, Darmverschluss, Verdauungsstörungen, juckender Ausschlag (Nesselsucht) oder Gewöhnung bei längerfristiger Anwendung auftreten.
Bei vermuteter Überdosierung ist sofort der Arzt/die Ärztin zu benachrichtigen, der/die entsprechende Gegenmassnahmen einleiten wird. Zeichen einer Überdosierung sind verengte Pupillen, extreme Verlangsamung der Atmung, tiefer Blutdruck, narkoseartige Zustände. Eine Atemlähmung ist die bedeutsamste Gefährdung einer Überdosierung.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Vor Feuchtigkeit schützen, bei Raumtemperatur (15–25 °C) und in der Originalpackung (Blister) lagern.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle (Arztpraxis, Apotheke) zur fachgerechten Entsorgung zurückbringen.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Palladon enthalten?

Palladon 1,3 mg enthält 1,3 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 1,16 mg Hydromorphon), Lactose, den Farbstoff Erythrosin (E 127) sowie weitere Hilfsstoffe.
Palladon 2,6 mg enthält 2,6 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 2,32 mg Hydromorphon), Lactose, den Farbstoff Erythrosin (E 127) sowie weitere Hilfsstoffe.
Palladon Retard 4 mg enthält 4 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 3,56 mg Hydromorphon), die Farbstoffe Erythrosin (E 127) und Indigotin (E 132) sowie weitere Hilfsstoffe.
Palladon Retard 8 mg enthält 8 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 7,12 mg Hydromorphon), den Farbstoff Erythrosin (E 127) sowie weitere Hilfsstoffe.
Palladon Retard 16 mg enthält 16 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 14,24 mg Hydromorphon) sowie weitere Hilfsstoffe.
Palladon Retard 24 mg enthält 24 mg Hydromorphonhydrochlorid (entsprechend 21,36 mg Hydromorphon), den Farbstoff Indigotin (E 132) sowie weitere Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Palladon? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Untersteht dem Bundesgesetz über die Betäubungsmittel und die psychotropen Stoffe.
Packungen zu je 30 und 60 Kapseln.

Zulassungsnummer

53222, 53223 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Mundipharma Medical Company, Hamilton/Bermuda, Zweigniederlassung Basel.

Diese Packungsbeilage wurde im November 2016 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.

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