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Information for professionals for Pentasa®:Ferring AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Mesalazinum (Acidum 5-aminosalicylicum)
Hilfsstoffe
Depot-Tabletten: Povidonum, Ethylcellulosum, Magnesii stearas, Talcum, Cellulosum microcristallinum.
Depot-Granulat: Povidonum, Ethylcellulosum.
Suppositorien: Povidonum, Macrogolum 6000, Magnesii stearas, Talcum.
Klysma: Dinatrii edetas, Natrii disulfis (E223) 100 mg/100 ml, Natrii acetas, Acidum hydrochloricum, aqua purificata.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Depot-Tabletten
Akutbehandlung oder Rezidivprophylaxe der Colitis ulcerosa, Proctosigmoiditis, Proctitis.
Depot-Granulat
Akutbehandlung der Colitis ulcerosa, Proctosigmoiditis, Proctitis.
Pentasa Suppositorien
Akutbehandlung der aktiven ulcerativen Proktitis.
Pentasa Klysma
Akutbehandlung einer leichten bis mittelschweren Colitis ulcerosa bei Befall des Rektums und des Sigmoids.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene
Pentasa Depot-Granulat und Depot-Tabletten
Zur Behandlung des akuten Schubs
Depot-Tabletten zu 500 mg und 1 g, Depot-Granulat zu 1 g und 2 g: maximal 4 g täglich in 2–4 Einzeldosen zu den Mahlzeiten.
In klinischen Studien war die Dosierung von 4 g/d derjenigen von 2 g/d überlegen. Die Behandlung der akuten Colitis ulcerosa mit dem Depot-Granulat ist nur über 8 Wochen untersucht worden.
Pentasa Klysma: 1 Klysma (1 g Mesalazin) täglich jeweils abends vor dem Schlafengehen während 2-4 Wochen.
Pentasa Suppositorien: 1 Suppositorium (1 g Mesalazin) 1-2 mal täglich während 2-4 Wochen.
Zur Rezidivprophylaxe
Depot-Tabletten zu 500 mg: 3× täglich ½ Tablette mit den Mahlzeiten.
Die Wirksamkeit des Granulats in der Rezidivprophylaxe ist nicht untersucht worden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder und Jugendliche
Suppositorien: Die Anwendung und Sicherheit von Pentasa Suppositorien bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Pentasa Klysma: Die Anwendung und Sicherheit von Pentasa Klysma bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Depot-Tabletten und Depot-Granulat: Es wurden keine Studien zur Wirksamkeit und Sicherheit in der Pädiatrie durchgeführt. Bei Jugendlichen kann die Erwachsenendosis verabreicht werden.
Bei Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren gibt es begrenzte Erfahrung mit Dosen von 30 mg/kg/Tag in der Akutbehandlung. Eine maximale Tagesdosis von 2 g sollte nicht überschritten werden.
Wie bei Erwachsenen sollte diese Dosis für die Rezidivprophylaxe halbiert werden.
Bei Kindern unter 2 Jahren ist Pentasa kontraindiziert.
Art der Anwendung
Pentasa Depot-Tabletten: während der Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Die 500 mg Depot-Tabletten sind mit einer Bruchrille versehen und können geteilt werden. Die 1 g Depot-Tablette hat keine Bruchrille und kann nicht geteilt werden. Bei Schluckschwierigkeiten können die Depot-Tabletten vorgängig in einem Esslöffel oder Glas mit Wasser dispergiert und sofort eingenommen werden. Depot-Tabletten nicht zerreiben und nicht kauen.
Pentasa Depot-Granulat: Inhalt eines Sachets in den Mund leeren und mit Flüssigkeit herunterspülen. Nicht zerkauen. Alternativ kann der gesamte Inhalt des Beutels mit Joghurt gemischt und dann sofort ohne Zerkauen der Granula eingenommen werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Mesalazin, andere Bestandteile des Präparates oder Salicylate. Schwere Leber- und/oder Nierenfunktionsstörungen.
Bei Kindern unter 2 Jahren, bei Patienten mit Magen- oder Duodenalulzera sowie bei krankhaft erhöhter Blutungsneigung soll Pentasa nicht eingesetzt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Es ist Vorsicht geboten bei Patienten, die auf Sulfasalazin allergisch reagieren (Risiko einer Salicylatallergie). Schwere kutane Unverträglichkeitsreaktionen (SCARs), einschliesslich Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN) wurden im Zusammenhang mit der Behandlung mit Mesalazin berichtet. Beim Auftreten einer akuten Überempfindlichkeitsreaktion wie Abdominalkrämpfe, akute Abdominalschmerzen, Fieber und starken Kopfschmerzen, und/oder dem ersten Auftreten von Anzeichen und Symptomen schwerer Hautreaktionen wie Hautausschlägen, Schleimhautläsionen oder anderen Zeichen einer Überempfindlichkeit, ist die Behandlung unverzüglich abzubrechen.
Vorsicht ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion geboten. Leberfunktionsparameter wie ALT oder AST sollten nach Ermessen des behandelnden Arztes vor und während der Behandlung durchgeführt werden.
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wird empfohlen, das Präparat nicht anzuwenden. Die Nierenfunktion sollte besonders während der Initialphase regelmässig überwacht werden (z.B. Serumkreatinin). Bei Patienten, die während der Therapie eine Nierenfunktionsstörung entwickeln, sollte an eine Mesalazin-induzierte Nephrotoxizität gedacht werden. Die Nierenfunktion sollte bei gleichzeitiger Behandlung mit anderen als nephrotoxisch bekannten Präparaten noch häufiger überwacht werden.
Vorsicht ist geboten beim Auftreten von kardialen Überempfindlichkeitsreaktionen.
Patienten mit Erkrankungen der Lunge, insbesondere Asthma, sollten während der Behandlung sorgfältig überwacht werden.
Selten wurden über Mesalazin induzierte Überempfindlichkeitsreaktionen (Myo- und Perikarditis) berichtet.
Schwere Blutdyskrasien sind im Zusammenhang mit Mesalazin sehr selten beschrieben worden. Bluttests (Differentialblutbild) sollten nach Ermessen des behandelnden Arztes vor und während der Behandlung durchgeführt werden. Die gleichzeitige Anwendung von Mesalazin mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin kann das Risiko für Blutdyskrasien erhöhen (siehe auch «Interaktionen»). Bei Verdacht auf diese Nebenwirkungen muss die Behandlung unterbrochen werden.
Es wurden Fälle von Nephrolithiasis bei Verarbreichung von Mesalazin gemeldet, einschliesslich Nierensteinen mit einem Gehalt von 100% Mesalazin. Es wird empfohlen, während der Behandlung eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherzustellen.
Mesalazin kann nach Kontakt mit Natriumhypochlorit-Bleichmitteln zu einer rotbraunen Verfärbung des Urins führen (z.B. in Toiletten, die mit dem in bestimmten Bleichmitteln enthaltenen Natriumhypochlorit gereinigt wurden).

Interaktionen

Die gleichzeitige Anwendung von Pentasa mit Azathioprin, 6-Mercaptopurin oder Tioguanin hat in diversen klinischen Studien zu einer erhöhten Leukopenie-Rate geführt; eine Interaktion scheint zu existieren. Der genaue Interaktionsmechanismus ist jedoch unbekannt. Regelmässige Überwachung der Leukozytenzahl wird empfohlen und das Dosierungsschema der Thiopurine sollte entsprechend angepasst werden.
Die blutzuckersenkende Wirkung der Sulfonylharnstoffe und die durch Cumarine ausgelösten gastrointestinalen Blutungen können verstärkt werden. Die Methotrexattoxizität kann erhöht werden. Die urikosurische Wirkung von Probenecid und Sulfinpyrazon kann, ebenso wie die diuretische Wirkung von Furosemid und die Spironolacton-Wirkung, vermindert werden. Die tuberkulostatische Wirkung von Rifampicin kann abgeschwächt sein. Eine Verstärkung der unerwünschten Wirkungen von Glukokortikoiden am Magen durch Mesalazin ist möglich.
Möglicherweise kann Mesalazin die Resorption von Digoxin vermindern.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Die wenigen vorliegenden Daten zur Anwendung von Mesalazin am Menschen weisen nicht auf einen Anstieg der Gesamtrate an kongenitalen Missbildungen hin. Einige Daten zeigen eine erhöhte Rate an Früh- und Totgeburten sowie ein niedriges Geburtsgewicht; diese unerwünschten Schwangerschaftsverläufe sind allerdings auch in Zusammenhang mit einer aktiven entzündlichen Darmerkrankung aufgetreten. Die Grunderkrankung (Colitis ulcerosa) kann die Risiken des Schwangerschaftsverlaufs erhöhen.
Tierexperimentelle Studien zeigten keine direkte oder indirekte Toxizität mit Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postanale Entwicklung (siehe «Präklinische Daten»).
Es ist bekannt, dass Mesalazin die Plazentaschranke passiert; die Plasmakonzentration in der Nabelschnur beträgt ca. einen Zehntel derjenigen des mütterlichen Plasmas. Der Metabolit Acetyl-Mesalazin wird in der Nabelschnur und im mütterlichen Plasma in derselben Konzentration gefunden. Bei Neugeborenen, deren Mutter mit Pentasa behandelt wurde, sind Veränderungen des Blutbildes (Panzytopenie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Anämie) beobachtet worden.
Während der Schwangerschaft darf das Arzneimittel nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Mesalazin tritt in die Muttermilch über. Die Konzentration ist geringer als im Blut der Mutter, hingegen liegt der Metabolit Acetyl-Mesalazin in ähnlichen oder höheren Konzentrationen vor.
Es sind derzeit nur wenige Daten zur oralen Anwendung während der Stillzeit verfügbar. Es wurden keine kontrollierten Studien mit Pentasa während der Stillzeit durchgeführt. Überempfindlichkeitsreaktionen beim Kind wie z.B. Diarrhö können nicht ausgeschlossen werden. Pentasa kann während der Stillzeit angewendet werden, jedoch nur, wenn nach Meinung des Arztes der potentielle Nutzen für die Mutter die mögliche Gefährdung des Kindes aufwiegt.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund möglicher Nebenwirkungen wie Nausea und Schwindel kann Pentasa die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die häufigsten in klinischen Studien auftretenden Nebenwirkungen sind Diarrhö (3%), Nausea (3%), Abdominalschmerz (3%), Kopfschmerzen (3%), Erbrechen (1%) und Hautausschlag (1%).
Gelegentlich können Überempfindlichkeitsreaktionen und Arzneimittelfieber auftreten und schwere arzneimittelinduzierte Hautreaktionen (SCARs), einschliesslich Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS), Stevens-Johnson-Syndrom (SJS) und toxische epidermale Nekrolyse (TEN), wurden im Zusammenhang mit der Behandlung mit Mesalazin berichtet, siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Bei Anwendung der Suppositorien und Klysmen können lokale Reaktionen wie Pruritus, Beschwerden im Rektalbereich und Stuhldrang auftreten.
Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥1/100, <1/10), gelegentlich (≥1/1000, <1/100), selten (≥1/10'000, <1/1000), sehr selten (<1/10'000), nicht bekannt (genaue Häufigkeit kann auf der Grundlage der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Eosinophilie (als Teil einer allergischen Reaktion), verändertes Blutbild inklusive Anämie, aplastische Anämie, Leukopenie mit Granulozytopenie und Neutropenie bis hin zur Agranulozytose, Thrombozytopenie, Panzytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten: Überempfindlichkeitsreaktionen inklusive allergisches Exanthem, anaphylaktische Reaktionen.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Sehr selten: Periphere Neuropathie.
Herzerkrankungen
Selten: Myo*- und Perikarditis*.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Sehr selten: Allergische Alveolitis, allergische und fibrotische Lungenreaktionen (inkl. Dyspnoe, Husten, Bronchospasmus), eosinophile Pneumonie, interstitielle Lungenerkrankung, pulmonale Infiltration, Pneumonitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhö, Abdominalschmerzen, Nausea, Erbrechen, Flatulenz.
Selten: Erhöhte Amylasewerte, akute Pankreatitis*.
Sehr selten: Pancolitis.
Leber- und Gallenerkrankungen
Sehr selten: Hepatotoxizität (inkl. Hepatitis*, cholestatische Hepatitis, Zirrhose, Leberversagen). Erhöhte Leberenzym- und Bilirubinwerte inkl. Cholestaseparameter.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Ausschlag inkl. Urtikaria, Erythem.
Selten: Photosensibilität (schwerere Reaktionen wurden berichtet bei Patienten mit vorbestehender atopischer Dermatitis/Ekzem).
Sehr selten: Reversible Alopezie, Erythema multiforme, Quincke-Ödem, allergische Dermatitis.
Nicht bekannt: Steven-Johnson Syndrom (SJS), toxische epidermale Nekrolyse (TEN), Arzneimittelreaktionen mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten: Myalgie, Arthralgie, Lupus-erythematodes-ähnliches Syndrom (Systemischer Lupus Erythematodes).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Sehr selten: Nierenfunktionsstörungen (einschl. akute und chronische interstitielle Nephritis*, nephrotisches Syndrom), Niereninsuffizienz.
Nicht bekannt: Nephrolithiasis,Verfärbung des Urins.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Sehr selten: Oligospermie (reversibel).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Analbeschwerden und Reaktionen an der Applikationsstelle, Juckreiz, Tenesmus (nur bei rektalen Formen).
Sehr selten: Arzneimittelfieber.
* Der Mechanismus von Mesalazin-induzierter Myo- und Perikarditis, Pankreatitis, Nephritis und Hepatitis ist unbekannt, könnte aber allergischen Ursprungs sein.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Anwendung am Menschen: Es sind keine Fälle von Überdosierung bekannt.
Bedingt durch die galenischen Eigenschaften von Pentasa und die substanzspezifischen pharmakokinetischen Eigenschaften von Mesalazin stehen nur geringe Mengen des Wirkstoffes für eine systemische Wirkung zur Verfügung. Somit ist auch bei Einnahme hoher Dosen nicht unbedingt mit Intoxikationserscheinungen zu rechnen. Prinzipiell müssten ähnliche Symptome auftreten, wie sie von Salicylatvergiftungen bekannt sind: gemischte Acidose-Alkalose, Hyperventilation, Lungenödem, Dehydration durch Schwitzen und Erbrechen, Hypoglykämie.
Behandlung
Bei gemischter Azidose-Alkalose: Wiederherstellung des Säure-Base-Gleichgewichts entsprechend der Situation sowie Elektrolytsubstitution. Bei Dehydration durch Schwitzen und Erbrechen: Flüssigkeitszufuhr. Bei Hypoglykämie: Glucosezufuhr. Engmaschige Kontrolle der Nierenfunktion.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A07EC02
Wirkungsmechanismus
5-Aminosalicylsäure hemmt die Prostaglandinsynthese und Lipoxygenase sowie die Motilität von Leukozyten und damit die Freisetzung verschiedener für die Entzündungsreaktion wichtiger Mediatoren.
Es liegen Daten vor, die vermuten lassen, dass der Schweregrad der Dickdarmentzündung bei Patienten mit Colitis ulcerosa, die mit Mesalazin behandelt werden, invers mit der Schleimhautkonzentration von Mesalazin korreliert.
Der Wirkmechanismus von Mesalazin ist noch nicht ganz klar, jedoch wurden Mechanismen wie die Aktivierung der Y-Form des Peroxisom-Proliferator-aktivierten Rezeptors (PPAR-γ) und die Inhibition von Nuklearfaktor-kappa-B (NF-κB) in der Darmschleimhaut damit in Verbindung gebracht.
Die Freisetzung der pharmakologisch aktiven 5-Aminosalicylsäure (5-ASA) aus den Tabletten und dem Granulat erfolgt langsam und unabhängig von bakterieller Aktivität im Bereich des gesamten Darmlumens, vom Duodenum bis zum Rektum.
Pentasa Suppositorien geben den Wirkstoff im Rektum frei.
Bei Pentasa Klysma handelt es sich um eine Suspension in leicht saurem Milieu (pH 4,8). In diesem Milieu befindet sich ca. 20% des Mesalazin in Lösung. Ungefähr 80% des Wirkstoffes liegt in suspendierter Form vor und führt dadurch zu einer verzögerten Wirkstofffreigabe. Die Applikation von Pentasa Klysmen gewährleistet eine hohe lokale Konzentration des Wirkstoffes im Rektum, im Sigma und in Teilen des Kolons.
Pathophysiologische Veränderungen wie Diarrhö und ein erhöhter Säuregrad im Darm, die während der aktiven Phase einer entzündlichen Darmerkrankung beobachtet werden, haben nach oraler Einnahme nur einen geringen Einfluss auf die Abgabe von Mesalazin an die Darmmukosa.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus».
Klinische Wirksamkeit
Keine Angaben.

Pharmakokinetik

Absorption
Bei oraler Verabreichung von Pentasa Depot-Tabletten oder Depot-Granulat wird Mesalazin vom Magen bis zum Rectum im gesamten Darmtrakt gleichmässig freigesetzt. Die Wirkstofffreisetzung wird durch das Darmmilieu (pH) und die Passagezeit nicht beeinflusst. Die Passage und Freisetzung von Mesalazin nach oraler Gabe sind unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme, die Exposition kann jedoch erhöht sein.
Es wird nur ein geringer Teil der aktiven Substanz resorbiert.
Oral verabreichtes Mesalazin wird zu ca. 30% resorbiert, der Rest bleibt für eine topische Wirkung verfügbar, um dann in den Fäces ausgeschieden zu werden. Maximale Plasmakonzentrationen werden 1-6 Stunden nach Verabreichung beobachtet. Eine zweimal täglich (2 x 2 g/d) Mesalazin Dosierung führt zu einer Cmax von 5103,51 ng/mL und zu einer systemischen Exposition (AUC0-24) von 36456 h x ng/mL, Der Steady-state ist bei oraler Gabe nach einem Behandlungszeitraum von 5 Tagen erreicht, bei einer Cmax von 6803,70 ng/mL und einer AUC0-24 von 57519 h x ng/mL.
Nach Verabreichung von 1 g Mesalazin mittels Suppositorien oder Klysma werden nur etwa 15% im Urin als 5-ASA und als Hauptmetabolit (Acetyl-5-ASA) wiedergefunden. Bei Suppositorien beträgt die systemische Absorption ca. 10%. Die systemische Resorption aus dem Klysma beträgt im Durchschnitt etwa 20% weniger als nach oraler Gabe von Pentasa Tabletten. Der nicht resorbierte Wirkstoffanteil entfaltet seine Wirkung lokal.
Distribution
Die Verteilung von Mesalazin im menschlichen Körper ist nicht vollständig geklärt. Beim Tier geht Mesalazin im Anschluss an eine Applikation per os oder i.v. in die Nieren über. Das scheinbare Verteilungsvolumen (Vd) von Mesalazin beim Erwachsenen beträgt ungefähr 0,2 l/kg.
In vitro bindet sich Mesalazin zu 42% und sein acetylierter Metabolit zu 78% an Plasmaproteine. Bei rektaler Verabreichung spielt die Plasmaproteinbindung eine untergeordnete Rolle.
Bei oraler Verabreichung von Sulfasalazin (einer Vorstufe von Mesalazin) passieren sowohl Mesalazin als auch N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure die Placentaschranke. Allerdings sind die Mesalazin-Konzentrationen in der Nabelschnur und im Fruchtwasser sehr gering.
Nach Gabe von Sulfasalazin wurden von Mesalazin geringe Konzentrationen und von seinem acetylierten Metaboliten höhere Konzentrationen in der Muttermilch gemessen.
Metabolismus
Die resorbierte Fraktion wird sowohl prä-systemisch in der Darmschleimhaut als auch systemisch in der Leber rasch zu Acetylmetaminosalicylsäure (N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure) hauptsächlich durch NAT-1 biotransformiert.
Eine gewisse Acetylierung erfolgt auch durch Bakterien im Kolon. Diese Acetylierung scheint unabhängig vom Acetylator Phenotyp des Patienten zu erfolgen. Das metabolische Verhältnis von Acetylmesalazin zu Mesalazin im Plasma nach oraler Gabe variiert von 3,5 bei täglicher Dosierung von 3 x 500 mg bis 1,3 bei Dosierungen von 3 x 2g. Dies impliziert eine dosisabhängige Acetylierung, die zu einer Sättigung führen kann.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit (t½) von Mesalazin und seinem Hauptmetaboliten N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure beträgt im Falle von Mesalazin 0,5–1,5 Std. und im Falle seines Metaboliten 5–10 Std.
Im Anschluss an eine Applikation per os werden ca. 20% der verabreichten Dosis im Urin ausgeschieden, und zwar hauptsächlich in Form von N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure.
Der resorbierte acetylierte Metabolit wird rasch von den Nieren eliminiert und im Urin ausgeschieden (90% in 24 Std.). Die nichtresorbierte Fraktion, welche den grössten Teil der aktiven Substanz ausmacht, wird im Stuhl ausgeschieden.
Über die renale Clearance von Mesalazin liegen keine Daten vor. Bei oraler Verabreichung von Mesalazin an Patienten mit gutem Gesundheitszustand beträgt die scheinbare renale Clearance von N-Acetyl-5-Aminosalicylsäure ca. 2,8–4,3 ml/min pro kg (Bandbreite: 1 bis 6 ml/min. pro kg). Die renale Clearance dieses Metaboliten kann im Falle von Colitis ulcerosa oder Enteritis regionalis Crohn herabgesetzt sein.
Nach der Applikation von Pentasa Suppositorien wurde im Urin ausschliesslich AC-Mesalazin, aber kein freies Mesalazin gefunden.

Präklinische Daten

Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
In Studien zur Toxizität bei wiederholter täglicher Verabreichung von Mesalazin wurden in höheren Dosen toxische Effekte an der Niere bei allen Species gefunden. Der NOAEL bei der Maus, der Ratte und beim Affen waren 2500 mg/kg/Tag, 480 mg/kg/Tag und 125 mg/kg/Tag.
Bezüglich Leber oder hämatopoietisches System wurde keine signifikante Toxizität bei Tieren beobachtet, welche mit Mesalazin behandelt wurden. Bei der gastrointestinalen Toxizität, welche vornehmlich bei hoch dosierten Tieren auftrat, kann nicht eindeutig beurteilt werden, ob es sich um eine direkte Substanzwirkung oder um eine sekundäre Folge der Substanztoxizität handelt.
Mutagenität/Kanzerogenität
Testsysteme in vitro- und invivo-Untersuchungen haben keine mutagene oder klastogene Wirkung gezeigt.
An Ratten und Mäusen durchgeführte Untersuchungen zum tumorigenen Potential zeigten keinen substanzabhängigen Anstieg der Tumorinzidenz.
Reproduktionstoxizität
Tierstudien mit oralem Mesalazin ergaben keine direkten oder indirekten Hinweise auf negative Auswirkungen von Mesalazin auf Fertilität, Schwangerschaft, embryo-fötale Entwicklung, Niederkunft oder postnatale Entwicklung.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25°C) lagern.
Depot-Tabletten und Depot-Granulat im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Suppositorien und Klysmen in den verschweissten Folien lagern, um den Inhalt vor Licht und Sauerstoff zu schützen. Erst unmittelbar vor Gebrauch entnehmen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

47502, 53431, 55834, 50725 (Swissmedic).

Packungen

Pentasa Depot-Tabletten 500 mg: 100 und 300 (teilbar). (B)
Pentasa Depot-Tabletten 1 g: 60 (nicht teilbar). (B)
Pentasa Depot-Granulat 1 g: 50 und 150 Sachets. (B)
Pentasa Depot-Granulat 2 g: 60 Sachets. (B)
Pentasa Suppositorien: 28. (B)
Pentasa Klysmen: 7. (B)

Zulassungsinhaberin

Ferring AG, 6340 Baar.

Stand der Information

August 2023

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