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Information for professionals for Emgality®:Eli Lilly (Suisse) SA
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Driving abilityUnwanted effectsOverdoseEffectsPharm.kinetikPreclinicalOther adviceSwissmedic-Nr.
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Galcanezumab (aus CHO [Chinese Hamster Ovary]-Zellen hergestellter rekombinanter humanisierter monoklonaler Antikörper).
Hilfsstoffe
Histidin, Histidinhydrochlorid-Monohydrat, Natriumchlorid, Polysorbat 80, Wasser für Injektionszwecke.
Gesamtnatriumgehalt: 1 ml (bzw. 1 Fertigpen) enthält 3.5 mg Natrium.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Prophylaktische Behandlung der Migräne bei Erwachsenen, sofern diese indiziert ist.

Dosierung/Anwendung

Die Indikation für die Therapie muss durch einen Arzt oder eine Ärztin mit Erfahrung auf dem Gebiet der Migränebehandlung gestellt und durch diese in der weiteren Behandlung begleitet werden.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Übliche Dosierung
Die empfohlene Dosis beträgt 120 mg als subkutane Injektion einmal monatlich. Zu Beginn der Behandlung ist eine einmalige Anfangsdosis von 240 mg (2 Injektionen) zu verabreichen.
Patienten müssen angewiesen werden, eine vergessene Dosis so bald wie möglich nachzuholen und dann die monatliche Anwendung ab dem Datum der letzten Injektion wieder aufzunehmen.
Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie oder mindestens einmal pro Jahr sollte eine Reevaluation hinsichtlich Notwendigkeit der Fortführung der Therapie vorgenommen werden.
Die Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit über 12 Monaten hinaus sind limitiert.
Emgality wird subkutan in die Bauchdecke oder den Oberschenkel, durch den Patienten selbst oder in die Rückseite des Oberarms oder ins Gesäss durch Fachpersonen oder im Gebrauch des Fertigpen ausgebildete Pflegepersonen injiziert.
Wenn mehrere Injektionen an einem Körperbereich vorgenommen werden, sollte die Injektion an derselben Stelle vermieden werden. Emgality sollte nicht in Stellen mit empfindlicher, verletzter, geröteter oder verhärteter Haut injiziert werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich. Emgality wurde bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Nierenfunktion nicht untersucht (siehe «Pharmakokinetik»).
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Emgality wurde bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion nicht untersucht. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz wird keine Dosisanpassung empfohlen, da Galcanezumab, ein humanes Immunglobulin G, nicht von Cytochrom P450-Enzymen metabolisiert wird und seine Clearance nicht in wesentlichem Umfang über die Leber erfolgt (siehe «Pharmakokinetik»).
Ältere Patienten
Bei Patienten ≥65 Jahren liegen nur begrenzte Informationen vor. Dosisanpassungen bei älteren Patienten werden nicht empfohlen, weil keine ausreichenden Daten vorliegen, um eine Aussage darüber zu treffen, ob solche Patienten anders reagieren als jüngere Patienten.
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Emgality bei Kindern und Jugendlichen ist nicht untersucht worden. Emgality darf daher in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Schwerwiegende Überempfindlichkeit
Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen, einschliesslich Fälle von Anaphylaxie, Angioödem und Urtikaria wurden berichtet. Falls eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion auftritt, sollte die Anwendung von Emgality sofort unterbrochen und eine geeignete Therapie begonnen werden. Schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktionen können Tage nach der Verabreichung und anhaltend auftreten.
Kardiovaskuläres Risiko
Patienten mit bestimmten schwerwiegenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren von der Teilnahme an den klinischen Studien ausgeschlossen (siehe «Klinische Wirksamkeit»), daher liegen für diese Patientengruppe keine Sicherheitsdaten vor.
Pädiatrie (unter 18 Jahre)
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Emgality bei Kindern und Jugendlichen ist nicht untersucht worden. Emgality darf daher in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml (bzw. pro Fertigpen), d.h. es ist nahezu «natriumfrei».

Interaktionen

Es wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt.
Auf Grundlage der Eigenschaften von Galcanezumab werden keine pharmakokinetischen Interaktionen erwartet.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen unzureichende Daten zur Anwendung von Emgality bei Schwangeren vor. Studien zur Entwicklungstoxizität bei trächtigen Kaninchen und Ratten ergaben keine Hinweise auf foetale Schädigung. Es ist bekannt, dass humanes Immunglobulin (IgG) plazentagängig ist; daher kann Galcanezumab von der Mutter auf den sich entwickelnden Foetus übertragen werden. Während einer Schwangerschaft sollte Emgality nicht angewendet werden, es sei denn es ist klar notwendig.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Emgality in die Muttermilch ausgeschieden wird. Da viele Arzneimittel, darunter Antikörper, in die Muttermilch ausgeschieden werden, kann ein Risiko für das Neugeborene/Kleinkind nicht ausgeschlossen werden. Daher sollte eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob abgestillt oder auf die Behandlung mit Emgality verzichtet werden soll, wobei der Nutzen der Behandlung mit Emgality für die Mutter und der Nutzen des Stillens für den Säugling berücksichtigt werden müssen.
Fertilität
Es liegen keine Daten zu der Wirkung von Emgality auf die Fertilität beim Menschen vor. Tierexperimentelle Studien zeigten keine Hinweise auf schädliche Wirkungen in Bezug auf die Fertilität auf (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt. Emgality kann einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, haben. Schwindel kann nach der Verabreichung von Galcanezumab auftreten (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).

Unerwünschte Wirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Schmerzen an der Injektionsstelle und Reaktionen an der Injektionsstelle mit 240 mg. Die Mehrzahl der Ereignisse an der Injektionsstelle (Erythem, Juckreiz, Blutergüsse, Schwellung) war leicht bis mittelschwer und führte nicht zum Absetzen von Emgality. Die meisten Reaktionen an der Injektionsstelle wurden innerhalb von einem Tag berichtet und verschwanden meist innerhalb weniger Tage. Bei den meisten Patienten, die Schmerzen an der Injektionsstelle berichteten, trat das Ereignis innerhalb von einer Stunde nach Injektion auf und ging am selben Tag zurück.
In klinischen Studien wurden selten schwerwiegende Fälle von Urtikaria zu Galcanezumab berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Insgesamt haben 2586 Patienten in klinischen Studien zur Prophylaxe der Migräne Emgality erhalten, entsprechend 1250.6 Patientenjahren Exposition. Insgesamt haben 1647 Patienten ≥6 monatliche Dosen (120 oder 240 mg) Galcanezumab erthalten; 279 Patienten haben 12 monatliche Dosen (120 oder 240 mg) erhalten.
Drei placebokontrollierte Studien Phase 3 zur Prophylaxe der Migräne wurden kombiniert ausgewertet, um die Sicherheit von Emgality im Vergleich zu Placebo bis zu 6 Monate nach Beginn der Therapie zu untersuchen. In der doppelblinden Phase haben insgesamt 1435 Patienten Galcanezumab erhalten, entsprechend 536.3 Patientenjahren Exposition.
Liste der in klinischen Studien und nach der Markteinführung berichteten Nebenwirkungen
Die Häufigkeiten der unerwünschten Wirkungen werden wie folgt angegeben: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100 bis <1/10,), «gelegentlich» (≥1/1000 bis <1/100,), «selten» (≥1/10'000 bis <1/1000,), «sehr selten» (<1/10'000).
Erkrankungen des Immunsystems
Selten: Anaphylaxie, Angioödem.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Schwindel (0.7% mit 120 mg, 1.2% mit 240 mg).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Obstipation (1.0% mit 120 mg, 1.5% mit 240 mg).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Juckreiz (0.7% mit 120 mg, 1.2% mit 240 mg), Hautausschlag.
Gelegentlich: Urtikaria (0.3% mit 120 mg, 0.1% mit 240 mg).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Schmerzen an der Injektionsstelle (10.1 % mit 120 mg, 11.6 % mit 240 mg), Reaktionen an der Injektionsstelle (9.9% mit 120 mg, 14.5 % mit 240 mg).
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Immunogenität
In den klinischen Studien betrug die Inzidenz der Entwicklung von Antikörpern gegen den Wirkstoff während der doppelblinden Behandlungsphase 4.8 % (33/688) bei Patienten unter Behandlung mit Galcanezumab 120 mg einmal monatlich, und alle ausser einem hatten in vitro neutralisierende Aktivität. Bei Behandlung über 12 Monate entwickelten 12.5 % (16/128) der Patienten unter Galcanezumab 120 mg Antikörper gegen den Wirkstoff. Die Titer waren meist niedrig und wurden in-vitro positiv auf neutralisierende Aktivität getestet.
Die Anwesenheit von Antikörpern gegen den Wirkstoff hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik, Wirksamkeit oder Sicherheit von Galcanezumab. Die verfügbaren Daten sind jedoch nicht ausreichend, um diesbezüglich verlässliche Aussagen treffen zu können.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Bei Menschen wurden Dosen von bis zu 600 mg subkutan ohne dosislimitierende Toxizität verabreicht. Bei Überdosierung wird empfohlen, Patienten auf Anzeichen und Symptome unerwünschter Wirkungen zu überwachen und unverzüglich eine angemessene symptomatische Behandlung einzuleiten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N02CD02
Wirkungsmechanismus
Galcanezumab ist ein rekombinanter humanisierter monoklonaler IgG4 Antikörper. Er bindet an Calcitonin-Gen-abhängige Peptide (calcitonin gene-related peptide, CGRP) und hemmt deren biologische Aktivität, ohne den CGRP-Rezeptor zu blockieren. Erhöhte CGRP-Konzentrationen im Blut wurden mit Migräne in Zusammenhang gebracht. Zudem können CGRP-Infusionen bei manchen Personen mit Migräne in der Vorgeschichte einen Migräne-ähnlichen Anfall auslösen.
Pharmakodynamik
Galcanezumab bindet CGRP mit hoher Affinität (KD = 31 pM) und hoher Spezifität (> 10'000-fach im Vergleich zu den verwandten Peptiden Adrenomedullin, Amylin, Calcitonin und Intermedin).
Klinische Wirksamkeit
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Emgality wurde in drei randomisierten, placebokontrollierten, doppelblinden Studien Phase 3 bei erwachsenen Patienten (N=2886) nachgewiesen. Die zwei Studien zu episodischer Migräne (EVOLVE-1 und EVOLVE-2) schloss Patienten ein, die die Kriterien der Internationalen Klassifikation der Kopfschmerzerkrankungen (International Classification of Headache Disorders, ICHD) für Diagnose einer Migräne mit oder ohne Aura erfüllten, mit 4 bis 14 Tagen Migräne-Kopfschmerz pro Monat. Die Studie zu chronischer Migräne (REGAIN) schloss Patienten mit chronischer Migräne gemäss ICHD Kriterien und ≥15 Tagen Kopfschmerz pro Monat ein, wovon mindestens 8 die Merkmale einer Migräne aufwiesen. Patienten mit kürzlich aufgetretenen akuten kardiovaskulären Ereignissen (einschliesslich Myokard Infarkt, instabiler Angina, Koronararterien Bypass (CABG), Schlaganfall, tiefe venöse Thromboembolie) und / oder Patienten, bei denen ein schweres kardiovaskuläres Risiko besteht, wurden von den klinischen Studien mit Galcanezumab ausgeschlossen. Patienten > 65 Jahre wurden auch ausgeschlossen. Die Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 hatten eine 6-monatige doppelblinde, placebokontrollierte Behandlungsdauer; die REGAIN Studie enthielt eine 3-monatige doppelblinde, placebokontrollierte Behandlungsperiod, gefolgt von einer offenen Verlängerung über 9 Monate. Die Patienten erhielten Placebo, Emgality 120 mg/Monat (mit einer Anfangsdosis von 240 mg im ersten Monat) oder Emgality 240 mg/Monat und durften Arzneimittel zur Akuttherapie der Migräne anwenden. Zu Studienbeginn betrug die mittlere Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerzen 9.13 pro Monat in den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 (episodische Migräne) und 19.41 pro Monat in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich. In der REGAIN Studie (chronische Migräne) setzten etwa 15 % der Patienten die Begleittherapie mit Topiramat oder Propranolol (gemäss Protokoll zur Prophylaxe der Migräne erlaubt) fort, und 64 % zeigten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Ungefähr ein Drittel der Patienten in den Studien hatten mindestens 1 vorheriges Versagen bei einer Migräne-Prophylaxe-Behandlung aus Wirksamkeitsgründen und ungefähr 16 % der Patienten in den Studien hatten mindestens 2 vorherigen Versagen bei einer prophylaktischen Behandlung aus Wirksamkeitsgründen.
Primärer Wirksamkeitsparameter in allen 3 Studien war die allgemeine mittlere Veränderung der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz (migraine headache days, MHD) pro Monat im Vergleich zum Ausgangswert. Beide Behandlungsgruppen, Emgality 120 mg und 240 mg, zeigten statistisch signifikante und klinisch relevante Verbesserungen gegenüber dem Ausgangswert im Vergleich zu Placebo (siehe Tabelle).
Tabelle: Wirksamkeit und funktionelle Endpunkte in Phase 3 Studien

Ergebnisse

EVOLVE-1 – Episodische Migräne

EVOLVE-2 - Episodische Migräne

REGAIN – Chronische Migräne

Emgality

Placebo
N=425

Emgality

Placebo
N=450

Emgality

Placebo
N=538

120 mg N=210

240 mg N=208

120 mg N=226

240 mg N=220

120 mg N=273

240 mg N=274

Wirksamkeitsergebnisse (bewertet über Monate 1-6 für EVOLVE-1 und 2 und über Monate 1-3 für REGAIN)

Mittlere Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat gegenüber dem Ausgangswert

-4.73a

-4.57a

-2.81

-4.29a

-4.18a

-2.28

-4.83a

-4.62a

-2.74

Mittlerer Prozentsatz von Patienten, die ≥50 % Ansprechrate erreichten

62.3a

60.9a

38.6

59.3a

56.5a

36.0

27.6a

27.5a

15.4

Mittlere Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an denen eine Akutmedikation angewendet wurde.
Veränderung gegenüber dem Ausgangswert

-3.96a

-3.76a

-2.15

-3.67a

-3.63a

-1.85

-4.74b

-4.25a

-2.23

Patientenberichtete Endpunkte (bewertet über Monate 4-6 für EVOLVE-1 und 2 und im Monat 3 für REGAIN)

Funktionaler Einfluss der Migräne auf Alltagsaktivitäten.
Mittlere Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert
(MSQ Role Function-Restrictive)c

32.43a

32.09a

24.69

28.47a

27.04a

19.65

21.81b

23.05a

16.76

a p < 0.001 (statistisch signifikant versus Placebo nach Adjustierung für Multiplizität)
b p < 0.001 (nicht statistisch signifikant versus Placebo nach Adjustierung für Multiplizität)
c N = 189 für Emgality 120 mg, N = 184 für Emgality 240 mg und N = 377 für Placebo in EVOLVE-1
N = 213 für Emgality 120 mg, N = 210 für Emgality 240 mg and N = 396 für Placebo in EVOLVE-2
N = 252 für Emgality 120 mg, N = 253 für Emgality 240 mg and N = 494 für Placebo in REGAIN
Im Vergleich zu Patienten unter Placebo zeigten Patienten unter Emgality 120 mg oder 240 mg in den Studien EVOLVE-1 und -2 (episodische Migräne) in Monat 1 und in allen nachfolgenden Monaten bis Monat 6 eine signifikant grössere Abnahme der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat gegenüber dem Ausgangswert, ebenso in der REGAIN Studie (chronische Migräne) im ersten Monat und allen folgenden Monaten bis Monat 3 (siehe Abbildung 1). Zudem zeigten Patienten unter Emgality (Anfangsdosis 240 mg) in Monat 1 signifikant weniger MHDs pro Woche im Vergleich zu Placebo in Woche 1 und in jeder nachfolgenden Woche.
Abbildung 1: Reduktion der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat im zeitlichen Verlauf

Patienten unter Emgality 120 mg und 240 mg zeigten in allen drei Studien grössere Ansprechraten im Vergleich zu Patienten unter Placebo. Die Ansprechrate ist der mittlere Prozentsatz von Patienten, die einen definierten Schwellenwert für die Reduktion der Anzahl der monatlichen Migräne-Kopfschmerzen-Tage (≥50%, ≥75% und 100%) während der doppelblindete Behandlungsperiode erreichen (siehe Tabelle oben).
Die mittlere Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an welchen eine Akutmedikation angewendet wurde, betrug zu Studienbeginn 7.38 und 7.54 pro Monat in den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 (episodische Migräne), und 15.16 pro Monat in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich. Beide Behandlungsgruppen, Emgality 120 mg und 240 mg, zeigten im Vergleich zu Placebogruppe grössere Reduktionen in der Anzahl der Tage mit Migräne-Kopfschmerz pro Monat, an denen eine Akutmedikation angewendet wurde (siehe Tabelle oben).
Der funktionale Einfluss der Migräne wurde anhand der Role Function-Restrictive Domaine des Migraine-Specific Quality of Life Questionnaire (MSQ) Version 2.1 beurteilt, welcher den Einfluss der Migräne auf die Arbeit oder Alltagsaktivitäten, die Beziehung zu Familie und Freunden, Freizeit, Produktivität, Konzentration, Energie und Müdigkeit misst. Der Wert reicht von 0 bis 100, wobei höhere Werte auf eine besser Funktion hinweisen.
Patienten unter Emgality 120 mg und 240 mg zeigten in allen drei Studien im Vergleich zu Placebo grössere Verbesserungen der Funktion (siehe Tabelle oben). Der mittlere MSQ Role Function-Restrictive Score zu Studienbeginn betrug 51.52 und 51.72 in den Studien EVOLVE-1 und 2 (episodische Migräne) und 38.74 in der REGAIN Studie (chronische Migräne), und war innerhalb jeder Studie in allen Behandlungsgruppen ähnlich.
In gepoolten Daten aus den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2, bei Patienten, bei denen eine oder mehrere prophylaktische Behandlungen aus Wirksamkeitsgründen versagten, betrug der Behandlungsunterschied für die Reduzierung der mittleren monatlichen MHD zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo -2.69 Tage (p < 0.001) und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo -2.78 Tage (p <0.001). Bei Patienten, bei denen zwei oder mehr prophylaktische Behandlungen versagten, betrug der Behandlungsunterschied -2.64 Tage (p <0.001) zwischen 120 mg und Placebo und -3.04 Tage (p <0.001) zwischen 240 mg und Placebo. In der REGAIN-Studie bei Patienten, bei denen eine oder mehrere prophylaktische Behandlungen aus Wirksamkeitsgründen versagten, betrug der Behandlungsunterschied für die Reduktion der mittleren monatlichen MHD zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo -3.54 (p <0.001) und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo -1.37 Tage (p <0.05). Bei Patienten, bei denen zwei oder mehr prophylaktische Behandlungen versagten, betrug der Behandlungsunterschied zwischen 120 mg und Placebo -4.48 Tage (p <0.001) und zwischen 240 mg und Placebo -1.86 Tage (p <0.01).
In der REGAIN Studie zeigten 64 % der Patienten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Der Behandlungsunterschied zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo für die Reduktion von MHD bei diesen Patienten betrug -2.53 Tage (p <0.001) und -2.26 Tage (p <0.001). In gepoolten Daten aus den Studien EVOLVE-1 und EVOLVE-2 Studie zeigten etwa 19 % der Patienten zu Studienbeginn einen übermässigen Gebrauch von Arzneimitteln gegen akute Kopfschmerzen. Der Behandlungsunterschied zwischen Galcanezumab 120 mg und Placebo und zwischen Galcanezumab 240 mg und Placebo für die Reduktion von MHD bei diesen Patienten betrug -3.55 Tage (p <0.001) und -3.07 Tage (p <0.001).
Phase-3-Studie in einer Population, bei der 2 bis 4 vorhergehende prophylaktische Behandlungen der Migräne keine ausreichende Wirksamkeit gezeigt haben oder nicht toleriert wurden
Die Studie CONQUER untersuchte Patienten mit episodischer und chronischer Migräne, bei denen in den letzten 10 Jahren 2 bis 4 vorhergehende prophylaktische Behandlungen der Migräne keine ausreichende Wirksamkeit gezeigt hatten oder nicht toleriert wurden. Diese Studie unterstützt die wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Migräne-Wirksamkeitsstudien, d.h. die Behandlung mit Galcanezumab führte zu einer mittleren Reduktion der monatlichen Migräne-Kopfschmerztage in der Gesamtgruppe (4.1 Tage verglichen zu 1.0 Tag bei Patienten, die Placebo erhielten; p < 0.0001). Eine mittlere Reduktion der monatlichen Migräne-Kopfschmerztage wurde auch innerhalb der Subpopulationen der episodischen Migräne (2.9 Tage für Galcanezumab verglichen zu 0.3 Tagen für Placebo; p < 0.0001) und der chronischen Migräne (5.9 Tage für Galcanezumab im Vergleich zu 2.2 Tagen für Placebo; p < 0.0001) beobachtet.

Pharmakokinetik

Absorption
Basierend auf einer Populations-Pharmakokinetik (PK)-Analyse betrug die maximale Serumkonzentration (Cmax) von Galcanezumab nach einer Anfangsdosis von 240 mg etwa 30 μg/ml (27 % Variationskoeffizient [coefficient of variation, CV]). Galcanezumab Steady-State Serumkonzentration wurde nach der ersten Dosis erreicht. Unter einer monatlichen Dosierung von 120 mg wurde im Steady-state ein Cmax (Cmax, ss) von etwa 28 μg/ml (35 % CV), eine Zeit bis Cmax, ss von etwa 5 Tagen und eine AUC im Steady State (AUCtau,ss) von 15'900 μg×h/ml erreicht.
Die Injektionsstelle (Bauchdecke, Gesäss, Oberschenkel und Oberarm) hatte keinen signifikanten Einfluss auf die Absorption von Galcanezumab.
Distribution
Basierend auf einer Populations-PK-Analyse betrug das scheinbare Verteilungsvolumen von Galcanezumab 7.3 l.
Metabolismus
Galcanezumab ist ein humanisierter, monoklonaler IgG4-Antikörper, sodass in gleicher Art wie bei endogenen IgGs ein Abbau über katabole Prozesse in kleine Peptide und Aminosäuren erwartet wird.
Elimination
Basierend auf einer Populations-PK-Analyse betrug die scheinbare Clearance von Galcanezumab etwa 0.008 l/h und die Halbwertszeit von Galcanezumab war 27 Tage.
Linearität/Nicht Linearität
Die Galcanezumab-Exposition steigt proportional zur Dosis an.
Basierend auf einer Populations-PK-Analyse, die Dosen im Bereich von 5 bis 300 mg einschloss, waren die Absorptionsrate, die scheinbare Clearance und das scheinbare Verteilungsvolumen unabhängig von der Dosis.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Alter, Geschlecht, Gewicht, Abstammung, ethnische Zugehörigkeit
Basierend auf einer Populations-PK-Analyse, sind auf Basis von Alter, Geschlecht, Gewicht, Abstammung oder ethnische Zugehörigkeit keine Dosisanpassungen erforderlich, da kein klinisch relevanter Einfluss dieser Faktoren auf die scheinbare Clearance oder das scheinbare Verteilungsvolumen von Galcanezumab beobachtet wurde.
Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
Spezifische klinische pharmakologische Studien zur Untersuchung der Auswirkungen von Nieren- und Leberfunktionseinschränkung auf die PK von Galcanezumab wurden nicht durchgeführt.
Monoklonale IgG Antikörper werden in geringem Umfang renal eliminiert. In ähnlicher Weise werden monoklonale IgG Antikörper überwiegend über intrazellulären Katabolismus eliminiert und es ist nicht zu erwarten, dass eine Leberfunktionseinschränkung die Clearance von Galcanezumab beeinflusst. Basierend auf einer Populations-PK-Analyse hatten Bilirubin-Konzentration (2 bis 46 μmol/l) oder Kreatinin-Clearance (24 bis 308 ml/min) keinen signifikanten Einfluss auf die scheinbare Clearance von Galcanezumab. Es wurden keine Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz eingeschlossen.

Präklinische Daten

Toxizität bei wiederholter Verabreichung
Nicht-klinische Daten zeigten keine besonderen Gefahren für den Menschen, basierend auf Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe an Ratten und Cynomolgus-Affen und pharmakologischen Auswertungen zur Sicherheit an Cynomolgus-Affen mit Expositionen, die etwa 10- bis 80-fach höher waren als bei Patienten, die 240 mg bekommen.
Mutagenität / Karzinogenität
Nicht-klinische Studien zur Beurteilung des karzinogenen oder mutagenen Potentials von Galcanezumab wurden nicht durchgeführt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass eine chronische Behandlung mit Galcanezumab das Risiko für Karzinogenität erhöhen würde, basierend auf Daten aus den Studien zur Pharmakologie und chronischen Toxizität von Galcanezumab sowie einer Beurteilung der Literatur zu CGRP.
Reproduktionstoxizität
Keine Wirkungen auf Parameter der Fertilität wie Reproduktionsorgane, Östrogenzyklus, Spermienanalyse oder Paarungsverhalten und Fertilität wurden bei Ratten, die Galcanezumab subkutan in Dosierung von 250 mg/kg erhalten haben (einer Exposition entsprechend ungefähr dem 4 bis 20-fachen der Exposition beim Menschen mit 240 mg), beobachtet.
In embryofetalen Entwicklungsstudien an Ratten und Kaninchen wurden, bei Expositionen bis zum 30-fachen der Exposition bei Menschen mit 240 mg, keine Fehlbildungen oder embryofetale Toxizität beobachtet. Es gab keine Auswirkungen auf das Überleben, das Wachstum, die sexuelle Reifung, das Verhalten oder die Reproduktion bei den Nachkommen, die Galcanezumab in utero und während der Laktation bei Expositionen bis zum 18-fachen der Exposition bei Menschen mit 240 mg in der pränatalen und postnatalen Entwicklungsstudie bei Ratten, ausgesetzt waren.
In einer juvenilen Toxikologie-Studie, in der Ratten Galcanezumab zweimal wöchentlich vom 21. bis zum 90. postnatalen Tag verabreicht wurden, traten bei Expositionen bis zum etwa 50-fachen der Exposition bei Menschen mit 240 mg leichte Änderungen an den Knochenparametern auf. Das Risiko für den Menschen wird als gering eingestuft.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien vorliegen, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Im Kühlschrank (2-8°C) lagern. Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Wenn die Aufbewahrung im Kühlschrank nicht möglich ist, kann Emgality bis zu insgesamt 7 Tagen bei Temperaturen nicht über 30°C aufbewahrt werden. Nach der Lagerung ausserhalb des Kühlschranks, nicht mehr in den Kühlschrank zurückstellen. Der Fertigpen muss nach 7 Tagen entsorgt werden, falls er ungekühlt aufbewahrt wird.
Hinweise für die Handhabung
Nicht schütteln.
Vor der Verabreichung Emgality mindestens 30 Minuten lang bei Raumtemperatur (15-25°C) stehen lassen.
Emgality ist eine klare und farblose bis leicht gelbliche Lösung.
Vor Gebrauch sollte die Flüssigkeit kontrolliert werden. Emgality nicht injizieren wenn die Lösung wolkig oder verfärbt ist, wenn sichtbare Partikel auftreten oder wenn die Lösung eingefroren wurde.
Der Fertigpen ist zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Die beigelegte Gebrauchsanweisung des Fertigpens muss vor der Anwendung sorgfältig gelesen und beachtet werden.

Zulassungsnummer

67026 (Swissmedic).

Packungen

Emgality Injektionslösung im Fertigpen zu 120 mg: 1 und 2 Fertigpens [B]

Zulassungsinhaberin

Eli Lilly (Suisse) SA, 1214 Vernier/GE.

Stand der Information

Februar 2024

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